HFC-Frust: "Vieles vermissen lassen" – Sorgen um Landgraf
Herber Dämpfer für den Halleschen FC: Nach zuletzt zwei Siegen zum Auftakt ins neue Jahr kassierten die Saalestädter beim 1:4 gegen den SV Waldhof Mannheim eine deutliche Pleite und verpassten es damit, sich weiter von den Abstiegsplätze zu distanzieren. Und als wäre die Niederlage nicht schon bitter genug gewesen, verletzte sich auch noch Niklas Landgraf womöglich schwerer.
"Sehr bitterer Tag"
Eigentlich war es schon fast erwartet worden, dass Terrence Boyd an alter Wirkungsstätte treffen würde. Und so kam es zum Leidwesen der Hallenser tatsächlich auch. Der Drittliga-Rekordtorschütze des HFC netzte sogar gleich doppelt ein (25. / 66.) und ebnete damit den Weg für den deutlichen Auswärtssieg der Mannheimer. "Diese Geschichten brauchen wir nicht mehr", spielte Trainer Sreto Ristic im "MDR"-Interview darauf an, dass zum wiederholten Male ein Ex-Spieler gegen Halle getroffen hat. "Boyd hat in dieser Liga nichts zu suchen. Er ist ein herausragender Stürmer. Mannheim kann sich glücklich schätzen, dass sie ihn haben."
Weil auch Hawkins (48.) und Wagner (68.) trafen, steht Halle nun bereits bei 48 Gegentoren in 22 Spielen. Damit haben die Saalestädter den Negativrekord der FC Carl Zeiss Jena aus der Saison 2019/20 eingestellt. Zwar habe sein Team "nicht gut verteidigt", wie Ristic befand, dennoch sei es "niemals ein Spiel mit vier Toren Unterschied" gewesen, bis Jonas Nietfeld kurz vor Spielende per Elfmeter noch auf 1:4 verkürzte. Brian Behrendt sah das bei "MagentaSport" ähnlich: "Es hat sich nicht so angefühlt, als hätten wir mit drei Toren Differenz verlieren müssen."
In der Tat präsentierten sich die Mannheimer ungewohnt effektiv, während Halle nicht in sein Spiel fand. "Wir haben wahnsinnig viel investiert, aber nichts zu Ende gebracht", sah Ristic ein "sehr fahriges" und "viel zu kompliziertes" Angriffsspiel seiner Mannschaft. Dazu seien "wahnsinnig viele Fehler im Spielaufbau" gekommen. Kurzum: "Wir haben sehr viel vermissen lassen", sagte der 47-Jährige und sprach von einem "sehr bitteren Tag".
Sorgen um Landgraf: "Es ist was kaputt"
Und zu allem Überfluss verletzte sich kurz vor Spielende auch noch Niklas Landgraf, nachdem er im Anschluss an einen Luft-Zweikampf mit Wagner auf der Schulter gelandet war. Zunächst spielte er weiter, ehe die Schmerzen doch zu groß wurden, sodass es raus musste. "Das so etwas beim Stand von 1:4 passiert, ist sehr bitter", war Ristic sichtlich mitgenommen, konnte aber noch keine genaue Diagnose nennen. "Es ist auf jeden Fall etwas kaputt. Vielleicht eine Schultereckgelenkssprengung. Ich hoffe aber, dass es nicht so schlimm ist. Es wäre wahnsinnig bitter, wenn er länger ausfallen sollte."
Durch die Niederlage haben es die Hallenser verpasst, sich weiter von den Abstiegsplätze zu entfernen. Mannheim hätte der HFC bereits auf sieben Zähler distanzieren können, nun sind die Buwe bis auf einen Punkt an die Rot-Weißen herangerückt – bei allerdings einem Spiel mehr. "Wir haben jetzt sechs von neun Punkten in dieser Woche geholt, daher müssen wir nicht alles pessimistisch sehen", meinte Behrendt. Es gelte nun, die richtigen Schlüsse daraus zuziehen. Um in Sandhausen am nächsten Samstag wieder in die Spur zu kommen.