In Überzahl "viel zu ungefährlich": VfB hadert mit Pleite in Aue

Nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen im neuen Jahr muss der VfB Lübeck wieder einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Trotz über einer halben Stunde in Überzahl entwickelten die Gäste nur sporadisch Gefahr und verloren daher verdient in Aue.

Lübeck lässt in Überzahl die nötige Zielstrebigkeit vermissen

Der erfahrene Ex-Auer Ulrich Taffertshofer und sein Trainer Florian Schnorrenberg waren sich nach dem Spiel einig: Trotz über einer halben Stunde in Überzahl so gut wie keine gefährliche Aktion herauszuspielen, ist zu wenig. "Wir waren gerade mit einem Mann mehr viel zu ungefährlich", legte Taffertshofer den Finger in die Wunde. Sein Trainer stellte wiederum fest, dass seine Mannschaft paradoxerweise vor der roten Karte für Aue-Verteidiger Korbinian Burger die gefährlichste Chance im zweiten Abschnitt hatte, als Robin Velasco nach einem Dribbling nur das Außennetz traf.

Nach dem Feldverweis für Burger tat sich Lübeck dann sehr schwer. Gegen die geschickt verteidigenden Auer ließen die Marzipanstädter sowohl die zündenden Ideen als auch die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Stattdessen wirkte der Spielvortrag pomadig und das Angriffspressing unkoordiniert. "Wir müssen ruhiger bleiben, den Gegner mehr laufen lassen, die Seite verlagern und dann die Flanke bringen", erklärte Taffertshofer, wie es gegangen wäre. Sein Coach wiederum gab zu bedenken: "Wir mussten auch aufpassen, dass wir gegen die schnellen Auer nicht in einen Konter laufen." Das Problem in den Augen Schnorrenbergs waren die vielen Ballverluste im Spiel seiner Mannschaft: "Wir hatten an sich schon eine gute Dominanz, aber auch zu viele Ballverluste. Damit haben wir spielstarke Auer Mannschaft eingeladen."

"Wir müssen in Führung gehen, dann läuft die Partie ganz anders"

Dabei hatten sich die Lübecker für dieses Spiel eigentlich so viel vorgenommen. Nach dem guten Start ins neue Jahr mit vier Punkten aus zwei Spielen sollte in Aue unbedingt nachgelegt werden. Und tatsächlich kamen die Gäste schwungvoll aus der Kabine und verbuchten in Person von Leon Sommer auch gleich den ersten Abschluss. "Wir müssen in Führung gehen, dann läuft die Partie ganz anders", trauerte Taffertshofer der verpassten Gelegenheit zur frühen Führung hinterher. Auch Schnorrenberg meinte: "Eine Führung würde der Mannschaft ganz viel Selbstvertrauen geben." Doch anschließend ebbte der Lübecker Schwung schnell ab. Das 1:0 für Aue zur Pause bezeichnete der Mittelfeldmotor als "glücklich".

Angetrieben von einem Dreifachwechsel startete der VfB auch den zweiten Abschnitt mit viel Elan. "Wir haben uns in der Halbzeit gesammelt, frische Kräfte gebracht und dann auch erstmal ein anderes Gesicht gezeigt", befand Schnorrenberg. Doch erneut hielt der Schwung nicht lange – diesmal war die rote Karte für Burger der Knackpunkt. Die letzte Hoffnung auf den Ausgleich zerbrach in der 90. Minute, als Pepic einen Elfmeter zum 2:0 für Aue verwandelte. Durch die Niederlage rutscht Lübeck wieder auf Platz 18 ab, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber weiterhin nur drei Punkte. Die nächste Möglichkeit, diesen zu verkürzen, bietet sich dem VfB am kommenden Samstag gegen Ulm.

   

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