Arminia Bielefeld: Warum Kniat weiterhin das Vertrauen erhält
Fünf Niederlagen in Folge ließen den Trainerstuhl von Mitch Kniat bei Arminia Bielefeld gehörig wackeln, doch umgefallen ist er nicht. Trotz der aktuellen Negativserie, die den DSC bis auf einen Punkt an die Abstiegsplätze abrutschen ließ, sprachen die Verantwortlichen dem 38-Jährigen das Vertrauen aus. Wie es dazu kam.
"Haben gemeinsam die Überzeugung"
Eine "nüchterne Analyse ohne Emotionen" hatte Sportchef Michael Mutzel unmittelbar nach der 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln am späten Samstagnachmittag angekündigt. Das Ergebnis: Kniat bleibt im Amt – daran änderten auch die lautstarken "Kniat-raus"-Rufe im Anschluss an das Spiel gegen Köln nichts. "Wir haben gemeinsam die Überzeugung, mit diesem Trainerteam rund um Mitch Kniat und unserer Mannschaft am Samstag in Freiburg die Trendwende einzuleiten und dort zu gewinnen", ließ der DSC auf Anfrage von liga3-online.de wissen.
Gegenüber der "Neuen Westfälischen" betonte Mutzel zudem, dass es "viele Anzeichen" gebe, "die dafür sorgen, dass wir glauben, am Samstag gewinnen zu können". Mit Blick auf die Partie gegen Viktoria Köln seien "viele gute Sachen" dabei gewesen. In der Tat präsentierten sich die Ostwestfalen nicht wie eine Mannschaft, die zuvor nur eines von zehn Spielen gewonnen hatte. Allein 29 Mal schoss der DSC während der 90 Minuten auf das Tor, brachte den Ball allerdings wie so häufig in den letzten Wochen nicht im Kasten unter. Aus dem Spiel heraus gelang das in den letzten 515 Minuten nur einmal. "Ich sehe, dass die Mannschaft will. Sie wollen das Spiel gewinnen, aber wir müssen einfach unsere Torchancen nutzen. Dann wird das auch, glaube ich, von alleine kommen. Das wollen wir am Samstag schaffen", sagte Mutzel.
Rückendeckung aus der Mannschaft
Dass Kniat im Amt bleibt, hängt auch mit der Rückendeckung aus der Mannschaft zusammen. "Es gibt keine Risse zwischen Mannschaft und Trainer", so Arminias Sportchef. Bereits am Samstag hatte sich Mael Corboz stellvertretend für das Team hinter Kniat gestellt, nun machte auch Kapitän Fabian Klos in einem Statement des Vereins klar: "Wir sind uns als Mannschaft einig, dass der Trainer unsere Rückendeckung hat. Und zwar 100-prozentig. Das eine ist die Unterstützung der Mannschaft – die hat der Trainer. Das andere ist: Wir als Mannschaft – mich eingeschlossen – müssen jetzt liefern."
Dass am Samstag beim Auswärtsspiel in Freiburg ein Sieg her muss, steht dabei außer Frage. Zumal die Breisgauer abgeschlagen Letzter sind, seit 14 Partien nicht mehr gewonnen haben und überhaupt erst zweimal in dieser Saison als Sieger vom Platz gegangen sind – darunter im Hinspiel in Bielefeld.
Kniat: "Ich kann das ab"
Der Druck ist also groß, wobei Kniat in der "NW" betont, damit umzugehen zu können: "Um mich muss sich keiner sorgen. Ich kann das ab und mache den Job nicht erst seit gestern, sondern im elften Jahr." Die Pflicht, zu gewinnen, sei auch vor der Partie gegen Köln schon da gewesen. "Jetzt müssen wir wieder gewinnen. Das sind alles Endspiele, die wir vor der Brust haben. Es gibt nichts mehr zu verschenken." Seine Überzeugung, die Wende einleiten zu können, sei weiterhin vorhanden.
Und wenn das in Freiburg nicht gelingt? Dann dürfte den Verantwortlichen um Mutzel wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Reißleine zu ziehen. Eine Job-Garantie über das Freiburg-Spiel hinaus vermied Mutzel: "Wir absolvieren jetzt erst mal das Spiel, und danach bewerten wir nochmal."