Nächste Pokal-Sensation? Was für den FCS spricht
Showdown im DFB-Pokal! Am heutigen Mittwochabend (20:45 Uhr, live im ZDF) kämpft der 1. FC Saarbrücken gegen Borussia Mönchengladbach um den Einzug in das Halbfinale. Gelingt die nächste Sensation? Im Duell mit dem Bundesligisten sind die Saarländer zwar klarer Außenseiter, doch liga3-online.de zeigt, was für den FCS spricht.
Erfahrungen mit Sensationen
Erst den FC Bayern München, dann auch Eintracht Frankfurt: Schon zwei Bundesligisten lehrte der 1. FC Saarbrücken in dieser Pokal-Saison das Fürchten, nachdem sich die Blau-Schwarzen in der ersten Runde gegen den Karlsruher SC durchgesetzten hatten. Der FCS weiß also, wie man höherklassige Klubs aus dem Wettbewerb wirft. Zumal die Gegner nicht irgendwelche waren. Der FC Bayern ist bekanntlich der Rekordpokal-Sieger, und die Eintracht stand letztes Jahr noch im Finale. Warum sollte also nicht auch gegen Mönchengladbach die Sensation gelingen? Rein von der Tabellenposition (Platz 13) sind die Fohlen sogar der vermeintlich "leichtere" Gegner.
"Wir haben bereits zweimal gezeigt, dass wir das können", sagte Trainer Rüdiger Ziehl bei der Pressekonferenz am Dienstag. Bereits vor vier Jahren hatte es der FCS in das Pokal-Halbfinale geschafft – als erster Viertligist in der Geschichte. Mit Manuel Zeitz und Boné Uaferro sind noch zwei Spieler von damals dabei.
Der Rasen
Er ist das Dauerthema beim 1. FC Saarbrücken in dieser Saison, der Rasen im Ludwigspark. Nachdem das Heimspiel gegen Dynamo Dresden im Oktober aufgrund zu starker Regenfälle abgebrochen werden musste, war lange offen, ob drei Tage später gegen die Bayern gespielt werden konnte. Letztlich fand die Partie statt, ein Teppich war der Platz allerdings nicht – und spielte den Saarbrückern damit durchaus in die Karten. Schließlich sind es die Blau-Schwarzen im Gegensatz zu den Bundesligisten gewohnt, auf einem derart schwierigen Geläuf zu spielen.
Und auch am Mittwoch wird sich der Platz nicht im besten Zustand befinden, zumal es den kompletten Tag über regnen soll. Schutzfolien sollen den Rasen schützen. Der Respekt bei den Gladbachern ist entsprechend groß: "Es braucht schon eine gewisse Anpassung von uns auf die Gesamtbedingungen, vor allem die Platzverhältnisse", sagte Trainer Gerardo Seoane.
Gladbach nicht in Form
Nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen: In Form befindet sich Borussia Mönchengladbach derzeit wahrlich nicht. Mit nur 21 Punkten belegen die Fohlen lediglich den 13. Tabellenplatz und haben erst fünfmal gewonnen. Schon 41 Mal schlug es im Kasten der Rheinländer ein, nur Schlusslicht Darmstadt 98 musste in der Bundesliga noch mehr Gegentreffer hinnehmen (49).
Zudem haben die Gladbacher in dieser Saison schon fünf Spiele nach einer Führung komplett aus der Hand gegeben und nach Rückstand zudem immer verloren. Zwar ist die individuelle Qualität der Fohlen noch immer deutlich höher als die der Saarländer. Doch die Statistiken zeigen, dass die Mannschaft von Gerardo Seoane durchaus anfällig ist und selbst eine Führung noch keine Sicherheit gibt.
FCS hat nichts zu verlieren
Keine Frage: Sollte Gladbach verlieren, käme dies einer Blamage gleich. Schließlich sind die Saarländer der klassentiefste Verein im Wettbewerb und weisen einen um fast 200 (!) Millionen Euro niedrigeren Marktwert auf als die Borussia. Und gerade weil es in der Bundesliga nicht läuft, ist ein Sieg gegen den FCS natürlich absolute Pflicht – zumal die Chancen auf ersten Gewinn des DFB-Pokals seit 1995 wohl selten so groß waren wie in diesem Jahr, nachdem bereits zahlreiche Favoriten ausgeschieden sind.
Der FCS hingegen hat – rein sportlich gesehen – überhaupt nichts zu verlieren und kann völlig befreit, angetrieben von lautstarken Fans, aufspielen. Selbst ein Rückstand muss noch nicht das Aus bedeuten, wie die Partie gegen Bayern München gezeigt hat. Zwar sind die Saarbrücker in diesem Jahr noch sieglos, waren dabei aber stets die bessere Mannschaft und nutzten lediglich ihre Chancen nicht. Gelingt das gegen Gladbach besser, ist die Chance auf eine erneute Sensation absolut da.