Alles, was ihr zum 25. Spieltag wissen müsst

Mancher Verein wird sich erschrecken, aber es ist Fakt: Mit diesem 25. Spieltag endet – aufgerundet – das zweite Saisondrittel. Wer jetzt noch im Schlamassel steckt, der könnte in wenigen Wochen richtig arge Probleme bekommen. Pünktlich dazu gibt es in der heutigen Vorschau die volle Ladung Abstiegskampf. Plus einen kleinen Blick auf die Verfolger, die plötzlich hoffen dürfen.

Die Ausgangslage

Fangen wir mit den Absagen an. Weil sich der Saarbrücker Bodenbelag mehr und mehr den Bedingungen des vergangenen Wacken-Festivals angenähert hatte, ist die Folge eine für Verein und insbesondere Stadt peinliche Doppel-Absage: Weder das kurzfristig abgesetzte Pokalspiel gegen Mönchengladbach noch das Punktspiel gegen Unterhaching am Sonntag können stattfinden. Der Spieltag endet folglich mit dem bayrischen Derby 1860 München gegen Ingolstadt – und der Frage, ob Argirios Giannikis seine Serie ohne Niederlage auf ein sechstes Spiel ausweiten kann. Ingolstadt ist einer von gleich mehreren Kandidaten (Ulm, Essen, Sandhausen), die dem Zweiten Dynamo Dresden so langsam, aber sicher auf die Pelle rücken könnten. Der hat nach der bereits achten Saisonniederlage (1:2 in Ingolstadt) die Pflicht, gegen Kellerkind Lübeck zu gewinnen.

Der VfB aus dem hohen Norden ist einer der heißesten Abstiegsanwärter, doch dort ist die Lage längst nicht so aussichtslos wie bei Schlusslicht Freiburg. 15 (!) Punkte Rückstand hat der SCF, nur drei Punkte aus den vergangenen 13 Spielen geholt – gegen Arminia Bielefeld (fünf Niederlagen) in Folge steht ein Aufeinandertreffen beeindruckender Misserfolgsserien bevor. Nicht unterschlagen wollen wir zwei Landesduelle mit Bezug zum Abstiegskampf: Aue lädt gegen Halle zum Ostduell, der MSV Duisburg fährt zum SC Verl – und das ohne den länger verletzten Caspar Jander. Den Zebras helfen nur noch Siege, acht Punkte in einem Saisondrittel aufzuholen ist ein sehr ambitioniertes Unterfangen.

 

Fünf Spiele im Fokus

Macht der MSV das Dutzend voll? SC Verl gegen den MSV Duisburg

Als wäre der Rückstand nicht bereits Bürde genug, so müssen die Duisburger um Trainer Boris Schommers im Endspurt auch noch in acht von 14 Spielen auswärts antreten – dort, wo sie in den bisherigen elf Anläufen dieser Saison nicht einmal gewonnen haben. Ob es ausgerechnet in Verl klappt? Der Gegner nahm im Hinspiel nach 0:2-Rückstand tatsächlich noch alle Punkte mit – am Tag danach wurde damals übrigens das Trainer-Kapitel Torsten Ziegner bei den Meiderichern beendet.

Nach erneuter Schommers-Kritik an der Schiedsrichter-Leistung, tatsächlich war der MSV beim entscheidenden Gegentor zum 0:1 gegen Regensburg wieder benachteiligt worden, scheint das Spielglück überfällig. Da Caspar Jander wie erwähnt ausfällt und die Verler auch nach der Winterpause nicht von ihrem anspruchsvollen Spielansatz abgewichen sind, wird der MSV dies wohl auch benötigen…

Antwerpens Auswärts-Debüt: SSV Ulm 1846 gegen den SV Waldhof Mannheim

Der Start war mit dem 2:2 gegen Münster ganz passabel, doch Marco Antwerpen sah im eigenen Ballbesitz auch noch eine Menge Stückwerk. Auswärts in Aalen, wo der Tabellendritte SSV Ulm 1846 weiterhin seine Winter-Heimspiele austrägt (und bislang noch keine Partie verloren hat!), muss eine Steigerung her. Auch wenn Allrounder Fridolin Wagner nochmals zuschauen muss. Ob sich Kapitän Marcel Seegert mit seinem Fernschusstor zurück in die Startelf manövriert?

"Sie haben das Selbstvertrauen, das uns derzeit fehlt", sagt Antwerpen über den kommenden Gegner. Tatsächlich nimmt das kleine Wunder, der mögliche Durchmarsch der Spatzen, immer mehr Formen an, je länger sie zumindest den dritten Rang verteidigen. Ganz so "leicht" wie im Hinspiel, das extrem hitzig war und das der Waldhof mit neun Feldspielern beendete (Endstand 2:0 für Ulm), dürfte es dieses Mal nicht werden.

Dynamo muss das Misstrauen stoppen: Dynamo Dresden gegen den VfB Lübeck

Über die Rolle als Topfavorit gab es seit Saisonbeginn eigentlich keine Diskussionen, und weite Teile der Spielzeit bestätigen diesen Eindruck ja auch. Doch mittlerweile ist Dynamo Dresden dermaßen oft unerwartet gestolpert, dass die Konkurrenz Lunte riechen darf. Acht Niederlagen bedeuten nicht anderes, als dass die SGD jedes dritte Spiel verliert – alles andere als aufstiegswürdig! Selbst der kommende Gegner aus Lübeck hat ja "nur" zwei Nullrunden mehr. Er teilt aber gerne die Punkte, nur Saarbrücken (11) kommt auf noch mehr als die zehn Remis der Norddeutschen.

Eine Qualitätsfrage, zweifellos. Erkennbar war das auch am Hinspiel, wo Dresden mit 1:0 gewann, sich aber gegen brandgefährliche Lübecker erheblich über die Ziellinie quälte. Zuletzt fehlte den Sachsen diese Effizienz massivst, doch: "Die Mannschaft funktioniert fantastisch", bekennt Trainer Markus Anfang. Mal sehen, wie sie dies gegen einen Klub, der um sein Drittliga-Überleben kämpft, auf dem Rasen beweist.

Endspiel für Mitch Kniat? SC Freiburg II gegen Arminia Bielefeld

Auch wenn der Druck erboster Fans ordentlich ist, so ist spürbar: Eigentlich will Arminia Bielefeld ihren Trainer Mitch Kniat nicht entlassen. Nach fünf Niederlagen in Folge erhält der 38-Jährige mindestens noch das Auswärtsspiel in Freiburg – eines, das angesichts der jüngsten Form der Breisgauer vielleicht gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt. Auch wenn der SCF zuletzt beim 3:4 in Essen beinahe die Endlos-Krise beseitigt hätte, so war das Spiel ein einseitiges, erneut beging Freiburg zu viele naive Fehler und verlor zurecht.

Der DSC braucht diesen Sieg nun, nichts anderes zählt in einer enorm kritischen Saisonphase, in der viele Fans bereits den nächsten Trainerwechsel fordern und der dritte (!) Abstieg in Folge droht. Die jüngsten Leistungen waren selten schlecht – nun ist es an der Zeit für die Arminia, sich zu belohnen. Sonst droht unter Umständen am Sonntag schon Platz 17.

Ostduell voller Abwehrsorgen: Hallescher FC gegen Erzgebirge Aue

Es war eine Woche der verpassten Chancen für beide: Halle holte nach dem 1:4 gegen Mannheim "nur" einen Zähler aus dem Auswärts-Doppelpack Sandhausen und Unterhaching, Aue trauerte dem 0:0 gegen 1860 München hinterher. "Solche Spiele musst du gewinnen", stellte Sportchef Matthias Heidrich völlig zurecht fest – zumindest, wenn der FCE tatsächlich noch Ambitionen auf den dritten Platz hegt. Dem läuft er seit Wochen mit Sicherheitsabstand hinterher, die erhoffte Erfolgsserie will bis dato aber nicht gelingen. Mit Korbinian Burger (Rotsperre) und Linus Rosenlöcher (Meniskus-OP) fehlen zwei Abwehrspieler weiter.

Der HFC hatte auf dieser Position ebenfalls zuletzt Verletzungspech, als Brian Behrendt, Nico Hug und Niklas Landgraf allesamt fehlten. Als wäre die 51-Gegentore-Defensive nicht ohnehin schon anfällig genug. Übrigens: In Partien mit Halle-Beteiligung fallen im Schnitt fast 3,7 Tore, sind die Veilchen dabei, reduziert sich der Wert auf 2,3 Treffer. Spektakel oder Zurückhaltung im Ostduell? Wir dürfen gespannt sein.

   

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