MSV: "Der Glaube bei jedem lebt" – Aufregung um Esswein-Foul

Durch den zweiten Sieg in Folge beim 1:0 gegen Viktoria Köln ist der Glaube bei den Fans des MSV Duisburg auf den Klassenerhalt zurück. Aufregung gab es indes um ein Foul von Alexander Esswein, für das er sich aber entschuldigte.

"Balsam auf der Seele"

Die Partie in der Schauinsland-Reisen-Arena war bereits einige Minuten abgepfiffen, als der Stadion-DJ ein gutes Gespür bewies und den Mallorca-Schlager "Wieder alles im Griff auf dem sinkenden Schiff" von Jürgen Drews einspielte. Damit traf er einerseits genau den Nerv der Fans, die lautstark mitsangen, anderseits passte der Song aber auch gut zur aktuellen Lage der Zebras. Denn nachdem der MSV zwischenzeitlich schon acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hatte, sind es vor den Sonntagsspielen nur noch zwei Zähler. Ist nach erstmals zwei Siegen in dieser Saison wieder alles im Griff auf dem sinkenden MSV-Schiff? Zumindest die Hoffnung ist zurück.

"Spätestens seit diesem Sieg lebt bei jedem der Glaube, dass wir es schaffen können", sagte Trainer Boris Schommers nach der Partie am "MagentaSport"-Mikrofon. "Wir selber wussten das immer, aber natürlich mussten Ergebnisse her." Die hat der MSV nun geliefert, "von daher sind wir sehr glücklich über den Heimsieg. Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat", sagte der 45-Jährige und bezeichnete den Sieg als "Balsam auf der Seele". Seine Mannschaft habe sich den Erfolg "leidenschaftlich im Kollektiv erkämpft". Zwar liege noch "ein weiter Weg" vor dem MSV, "aber wenn wir genau diesen Weg weitergehen, werden wir es schaffen".

Wie hart erkämpft der Sieg durch das Tor von Niklas Kölle (40.) war, zeigte sich auch an Thomas Pledl, der kurz vor Spielende mit Krämpfen über den Platz lief. "Man hat gesehen, dass wir alles auf dem Platz gelassen haben. Wir haben uns mit dem Sieg belohnt, was sich einfach nur gut anfühlt. Da kann man auch mal kaputt sein." Nun gelte es, weiter nachzulegen. "Wir sind immer noch in der Rolle des Verfolgers und hinten dran. Aber wir haben einen absolut positiven Trend und spielen uns Chancen heraus. Ich denke, wenn wir dran anknüpfen können, werden wir noch einige Punkte holen können."

Esswein entschuldigt sich für Foul

Indes gab es Aufregung um ein Foul von Alexander Esswein in der 24. Minute. Bei einem Zweikampf mit Christoph Greger an der Seitenlinie gab er diesem einen Schubser mit, sodass er auf den Asphalt und in die Bande prallte. Mit dick bandagiertem Knie musste der 27-Jährige anschließend vom Platz. "Es geht Christoph überhaupt nicht gut. Er muss genäht werden. Die Kniescheibe ist auf", berichtete Kölns Sportchef Stephan Küsters in der Halbzeitpause und bezeichnete die Aktion Essweins als "absolute Dummheit".

Vehement hatten die Kölner die rote Karte für den Duisburger gefordert, Schiedsrichterin Fabienne Michel beließ es aber bei Gelb. "Wenn ich dann vom Linienrichter höre, der Ball ist mit im Spiel, dann habe ich keine Ahnung mehr vom Fußball", schimpfte Küsters. Auch Trainer Olaf Janßen, der nach dem Spiel mit Esswein diskutierte, konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen: "Er nimmt die Verletzung in Kauf, also Rot. Das war ein Blackout."

Der MSV-Stürmer selbst zeigte sich einsichtig und entschuldigte sich: "Das war absolut unnötig von mir, ich darf da nicht so hingehen, das gebe ich zu. Es war ein sehr hartes Foul, wofür ich mich bei ihm direkt entschuldigt habe. Ich wollte natürlich nicht, dass er in die Bande fällt und sich verletzt." Auch Schommers bezeichnete die Aktion als "komplett unnötig". Mit Blick auf das Rennen um Platz 16 müssen die Duisburger nun hoffen, dass Mannheim und Halle am Sonntag patzen. Dann nämlich könnte der MSV am nächsten Freitag mit einem Sieg in Münster erstmals seit dem 1. Spieltag wieder ans rettende Ufer springen. Oder wie es in dem Drews-Song heißt: "Keine Panik auf der Titanic. Land in Sicht, wir sterben nicht."

 

   

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