RWE kann mit Punkt "sehr gut leben"- Sorgen um Götze
Bei Rot-Weiss Essen war die Stimmung nach dem 2:2 in Dresden etwas getrübt. Nicht aufgrund des Spielverlaufs, sondern weil sich Felix Götze in der Nachspielzeit am Kopf verletzte und mit einer Trage vom Platz gebracht werden musste. Eine Diagnose steht noch aus.
Götze am Kopf verletzt
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Dresden den insgesamt 17. Eckstoß erhielt. Der Ball kam scharf rein, und Will setzte ihn an die Latte. Von da aus prallte das Leder auf die Linie, ehe Götze klären konnte. Im gleichen Moment stieg jedoch Dresdens Lemmer zum Ball hoch und prallte mit Götze am Kopf zusammen. Beide gingen zu Boden, wobei es den Essener Abwehrchef deutlich schlimmer erwischt hatte. Zwar war der 26-Jährige ansprechbar, blutete allerdings stark und musste minutenlang behandelt werden, ehe er per Trage vom Platz gebracht wurde.
Der Großteil des Stadions bedachte Götze dabei mit aufmunterndem Applaus, während einige Fans völlig unpassende "Auf Wiedersehen"-Gesänge anstimmten. Wie es um die Gesundheit des Innenverteidigers bestellt ist, konnte Trainer Christoph Dabrowski direkt nach Spielende noch nicht sagen: "Ich habe es nur aus der Ferne gesehen und glaube, es ist ein Cut. Ich hoffe natürlich, dass nicht irgendwelche Knochenbrüche vorhanden sind und Felix keine schwerwiegende Verletzung davongetragen hat." Direkt nach dem Spiel ging es ins Krankenhaus, wo genauere Untersuchungen anstehen.
Golz als "Man of the Match"
Mit dem Punktgewinn bei der SGD zeigte sich Dabrowski derweil hochzufrieden – nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Dynamo mit 34:3 Schüssen ein deutliches Chancenplus hatte. "Wir haben uns gefreut, dass wir in einem sehr schweren Auswärtsspiel gegen einen bockstarken Gegner etwas Zählbares mit nach Essen nehmen." Es sei nicht selbstverständlich, Punkte in Dresden zu holen. Die Mannschaft habe sich den einen Zähler aber "redlich verdient", auch wenn ein "Quäntchen Glück" dabei gewesen sei. "Aber wir haben alles reingehauen", sagte der 45-Jährige und sprach von einem "Teilerfolg". Dass am Ende ein Remis zu Buche stand, daran hatte Keeper Jakob Golz mit zahlreichen Paraden großen Anteil. "Er hat uns mehrfach den Punkt festgehalten. Wir sind froh, dass er da ist", lobte Essens Coach.
Golz selbst gab sich nach seiner Gala-Leistung im 100. Pflichtspiel ganz bescheiden und sprach davon, eine "vernünftige Partie" absolviert zu haben. "Mit dem Punkt können wir sehr gut leben." Dennoch ärgerte sich der 25-Jährige über die beiden Gegentore – und war diesbezüglich in einem Zwiespalt mit sich selbst: "Auf der einen Seite halte ich viele Bälle, auf der anderen Seite lassen wir zu viele Chancen zu." Gleichwohl betonte Golz, dass es gegen eine Spitzenmannschaft auch nicht ganz einfach gewesen sei. "Daher sind wir sehr froh, etwas mitgenommen zu haben."
Tränen bei Young
Womöglich wären sogar drei Zähler drin gewesen, hätte Isaiah Young vor dem 2:2 nicht gepatzt, als er Zimmerschied den Ball auflegte, anstatt das Spielgerät zu klären. Über seinen Fehler zeigte sich der 25-Jährige nach Spielende untröstlich, vergoss sogar ein paar Tränen und musste von seinen Mitspielern in den Arm genommen werden. Doch Dabrowski bewies Größe und baute Young im Kreis vor allen anderen Spielern auf. "Fehler gehören zum Sport dazu. Er ist ehrgeizig ohne Ende, aber wir gewinnen, verlieren und spielen Unentschieden zusammen", so der RWE-Coach. Weil auch Ulm gleichzeitig nicht über ein Remis gegen Ingolstadt hinauskam, bleibt es bei fünf Punkten Rückstand auf Rang 3. Näher ranrücken kann Essen am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Unterhaching.