Halle besiegt Dresden, Ulm neuer Zweiter, Waldhof schlägt SSV Jahn
Derbysieg für den Halleschen FC! Mit 1:0 setzten sich die Saalestädter am Samstag gegen Dynamo Dresden durch, das nicht nur das Spiel, sondern auch den zweiten Tabellenplatz verloren hat. Diesen belegt nun der SSV Ulm 1846 nach einem Last-Minute-Sieg bei 1860 München. Im Tabellenkeller drehte Mannheim die Partie gegen Spitzenreiter Regensburg (3:1). Zudem gewann Münster mit 3:2 in Aue, während bei Lübeck gegen Saarbrücken keine Tore fielen.
Halle 1:0 Dresden: Baumann köpft HFC zum Sieg
Pünktlich vor dem Ostduell hatte der HFC seine Pflichtaufgabe gegen Lübeck souverän gelöst und das nötige Selbstvertrauen für die Begegnung mit dem Tabellenzweiten getankt, der zuletzt gegen Essen nicht über ein 2:2 hinauskam. Es ging sofort munter und umkämpft los. Nach einer Ecke brachte Kutschke etwas ungeschickt Halle-Stürmer Baumann zu Fall, und der Schiedsrichter entschied direkt auf Strafstoß. Nietfeld trat an und hämmerte den Ball mit voller Wucht gegen die Latte (9.). Die Heimelf blieb am Drücker, und in der 16. Minute hatte Gayret den nächsten gefährlichen Vorstoß: Er dribbelte von links in den Strafraum, steckte für Bonga durch, der von der Grundlinie nach innen gab und Park rettete in höchster Not. Dynamo bekam die stürmischen Hallenser zwar allmählich in den Griff, konnte selbst aber kaum Akzente nach vorne setzen. In der 26. Minute prüfte Deniz den SGD-Torhüter Broll mit einem scharfen Freistoß. Kurz darauf brannte es im Dresdener Strafraum lichterloh: Am Ende mehrerer misslungener Klärungsversuche hielt Baumann drauf, doch Ehlers klärte auf der Linie. Auf der Gegenseite köpfte Kutschke nach einem Freistoß in das lange Eck, wegen eines Foulspiels von Kammerknecht zählte das Tor allerdings nicht. Die rassige Partie beruhigte sich fortan ein wenig. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hätte Kammerknecht die Chance auf das 1:0, als ihm Baumann einen Eckball zuköpfte, doch er setzte das Leder daneben.
Nach der Pause taten sich die Gäste weiterhin schwer, kamen in der 63. Minute aber zu einer guten Freistoßposition am rechten Strafraumeck. Der eingewechselte Arslan flankte hinein, und Kutschke köpfte aus wenigen Metern drüber, jedoch hatte er im Abseits gestanden. Die Sachsen hatten den Gegner nun besser im Griff als noch im ersten Durchgang. Klare Chancen blieben aber weiterhin Mangelware beim Tabellenzweiten. Stattdessen ging Halle nach 83 Minuten in Führung, als Baumann einen präzisen Freistoß des Ex-Dresdeners Kreuzer einköpfte. Kurz darauf hätte Gayret erhöhen können, doch Broll parierte (87.). Der HFC brachte die knappe Führung über die Zeit und war in der Schlussphase sogar in Überzahl, nachdem Lemmer mit Gelb-Rot vom Platz musste (90.+1). Durch den zweiten Sieg in Folge rückt Halle nun auf den 15. Platz vor – bei weiterhin vier Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Dresden hingegen rutscht nach der schon fünften Niederlage in diesem Jahr auf Rang 3 ab.
1860 0:1 Ulm: Spatzen nach Last-Minute-Sieg auf Platz 2
Im Stadion an Grünwalder Straße standen sich zwei formstarke Mannschaften gegenüber. Während die Sechziger die letzten vier Spiele allesamt gewannen, war der Tabellendritte Ulm seit sieben Partien ungeschlagen. Die spielstarken Gäste rissen die Partie gleich an sich, wohingegen die Löwen auf Konter lauerten. Mit zunehmender Spielzeit krallten sich die Gastgeber mehr Anteile und hatte in der 17. Minute die erste Chance: Nach einer Schröter-Ecke musste Ortag einen wuchtigen Kopfball von Kwadwo parieren. Den anschließenden Eckball köpfte Verlaat mustergültig in die Maschen, doch wegen eines Fouls an Gaal hatte der Schiedsrichter schon abgepfiffen, bevor der Ball die Linie übertrat. Obwohl die Spatzen feldüberlegen waren, kamen die Sechzger mit schnellen Gegenstößen zu den besseren Chancen. Nach einem Pass in die Schnittstelle sprintete Nankishi an zwei Verteidigern vorbei, scheiterte jedoch am herauslaufenden Hiller, der die Kugel im Nachfassen sicherte (24.). Bis zur Pause gab es keine weiteren Möglichkeiten mehr.
Die zweite Halbzeit verlief bis zur 64. Minute ohne großen Aufreger. Dann aber kam Frey zu spät und senste Scienza um. Der Schiedsrichter schickte den Münchner mit glatt Rot vom Platz. Eine harte Entscheidung und herber Dämpfer für die Löwen, die es dennoch schafften, die Partie lange offen zu halten. Als alles schon auf ein torloses Remis hindeutete, erzielte Röser nach Eckball von Scienza in der dritten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch den Siegtreffer. Doch beinahe wären die Sechziger zum Ausgleich gekommen. In der siebten Minute der Nachspielzeit rutschte ein Freistoß zu Kwadwo durch, der aus wenigen Minuten drüber schoss. Mit dem Dreier erobern die furiosen und diesem Jahr weiterhin ungeschlagenen Ulmer den zweiten Tabellenplatz. 1860 München hingegen musste die erste Niederlage in diesem Jahr hinnehmen und verbleibt auf Rang 12.
Aue 2:3 Münster: Preußen weiter auf Höhenflug
Im Erzgebirge trafen die seit fünf Runden unbesiegten Hausherren auf die Mannschaft der Stunde. Preußen Münster entschied fünf der acht Spiele in diesem Jahr für sich und schob sich immer weiter in Richtung der Aufstiegsränge. Die Hausherren starteten fehlerbehaftet und legten dem Gegner das frühe 1:0 auf. Barylla verlor nach der Eröffnung durch Männel den Ball an Lorenz, der in die Mitte zu Batmaz legte, der nur einschieben brauchte (9.). Aue musste Sijaric in der 14. Minute angeschlagen vom Platz nehmen, für ihn kam Meuer hinein. Danach wurde Aue stärker und fand in der 27. Minute die passende Antwort: Nach einem Eckball von Stefaniak setzte sich Tashchy im Kopfballduell durch und Majetschak netzte aus Nahdistanz ein. Doch es dauerte keine vier Minuten, bis Münster wieder vorlegte: Deters eroberte die Kugel und steckte sie für Grodowski durch, der eiskalt in das kurze Ecke traf (31.). Die verdiente Führung brachte die Adlerträger ungefährdet in die Halbzeit.
Im zweiten Durchgang drückten die Veilchen direkt auf den Ausgleich: Eine Ecke landete über Umwege bei Majetschak, der knapp vorbei setzte (52.). Wenig später konnte Schulze Niehues einen Schuss von Tashchy nicht festhalten, und Schikora staubte zum 2:2 ab (54.). Die Preußen reagierten mit dem eingewechselten Bouchama, der vom Sechzehnereck abzog, doch Männel bewahrte sein Team vor dem erneuten Rückstand (61.). Anschließend sorgten aber beide Torhüter für Schrecksekunden. Zunächst warf Männel den Ball zu Lorenz, dessen Schuss von Danhof geblockt wurde (67.). Auf der anderen Seite spielte Schulze Niehues dem Gegner in die Füße, rettete anschließend aber gegen Tashchy (69.). Obwohl in der zweiten Hälfte besser drin war, schlug Münster wieder zu: Nach einem gut vorgetragenen Angriff bediente Bouchama seinen Sturmpartner Steczyk, der das 3:2 markierte (81.). Münster rückt durch den vierten Sieg auf Platz vier vor, vier Punkte hinter dem neuen Tabellendritten Dresden. Aue bleibt trotz der ersten Niederlage nach fünf Partien Achter.
Mannheim 3:1 Regensburg: Drei Joker drehen das Spiel für Waldhof
Nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Schlusslicht Freiburg II, der dritten Pleite in Folge, waren die Waldhöfer mächtig unter Druck und hatten nun keinen geringeren als den Tabellenführer zu Gast, der aber zuletzt mit nur einem Punkt aus drei Partien an Vorsprung einbüßte. Zu Spielbeginn drehten die SVW-Anhänger der Mannschaft demonstrativ den Rücken zu und machten damit ihren Unmut deutlich. Die erste Chance verbuchte der Jahn nach 13 Minuten, als Bauer nach einem Missverständnis zwischen Bolay und Waldhof-Torwart Hawryluk frei durch war, aber am Schlussmann scheiterte. In dem hitzigen und hektischen Duell mangelte es an spielerischen Höhepunkten. Die Regensburger agierten jedoch zwingender wie etwa in der 35. Minute, als Ganaus nach einer Flanke von Faber knapp die Führung verpasste. Fünf Minuten später war es soweit: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einer Kopfballstafette nickte Ganaus in Richtung Tor, wo Kother den Ball aus abseitsverdächtiger Position über die Linie drückte (40.). Das Tor zählte und der Favorit lag nicht unverdient zur Halbzeit vorne.
Mannheim wechselte zur Halbzeit dreifach und kam wie verwandelt aus der Kabine. Hawkins setzte sich über links im Laufduell mit viel Dynamik durch und flankte in die Mitte auf den eingewechselten Goden, der mit einem platzierten Kopfball unter die Latte den Ausgleich erzielte (47.). Die Gastgeber waren nun obenauf, und etwa zehn Minuten später drehten sie das Spiel komplett. Nach einem Eckball des kurz zuvor eingewechselten Kobylanski war mit Karbstein ein weiterer Joker zur Stelle (57.). Die Hausherren hatten nun Oberwasser und gingen weiter mutig zur Sache. Dennoch hätte Regensburg in der 71. Minute den Ausgleich erzielen können: Ganaus köpfte freistehend über die Latte. Auf der Gegenseite erarbeitete sich Mannheim eine gute Freistoßposition für Spezialist Kobylanski, der zentral aus knapp 20 Metern am Querbalken scheiterte (76.). In der 89. Minute besorgte der Routinier doch die Entscheidung: Boyd verlängerte einen langen Schlag und Kobylanski vollendete zum 3:1. Mit dem ersten Dreier seit vier Spielen verkürzte Waldhof den Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf zwei Punkte. Regensburg hat nun drei der letzten vier Partien verloren und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Dresden.
Lübeck 0:0 Saarbrücken: VfB verschießt einen Elfmeter
Der Vorletzte Lübeck hatte zuletzt ordentlich einstecken müssen: Drei Klatschen mit sage und schreibe 13 Gegentoren. Saarbrücken hingegen musste sich nach leichtem Aufwärtstrend in der Vorwoche mit einem 1:1 gegen Bielefeld begnügen. Beide Mannschaften tasteten sich in der ersten Viertelstunde ab und kamen nur durch harmlose Distanzschüsse zum Abschluss. Mit den Schüssen von Sommer (15.) und Egerer (20.) hatte Schreiber im FCS-Tor keine Probleme. Die spielbestimmende Mannschaft waren die Gäste, ohne jedoch gefährlich zu werden. In der 39. Minute kam Lübeck mal bis in den Strafraum durch, wo Schneider im Zweikampf mit Sontheimer zu Fall kam. Aus dem Nichts also die Riesenchance für Velasco, die er aber kläglich scheiterte und rechts neben das Tor schoss. So endete der erste Abschnitt folgerichtig ohne einen Treffer.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein unverändertes Bild: Auf dem schwierigen Lübecker Rasen gab es wenig Spielfluss und wenige Strafraumszenen. In der 72. Minute landete der Ball im Saarbrücker Tor, doch Boland stand im Abseits. Es blieb der einzige Aufreger im zweiten Durchgang. Mit dem 0:0 kann keine Mannschaft so wirklich etwas anfangen. Während Lübeck mit sechs Zählern auf das rettende Ufer weiter den vorletzten Platz belegt, ist Saarbrücken nun Zehnter mit 40 Punkten im Niemandsland der Tabelle.