69 Minuten in Überzahl: Haching gewinnt an der Hafenstraße

Am späten Samstagnachmittag hat die SpVgg Unterhaching an der Essener Hafenstraße mit 3:1 gewonnen und sich in der Tabelle an RWE vorbeigeschoben. Die Hachinger profitierten dabei von einer 69-minüntigen Überzahl, nachdem Berlinski vom Platz geflogen war. Für Essen war es derweil das dritte sieglose Spiel in Folge.

Berlinksi fliegt vom Platz – Essen gleicht in Unterzahl aus

Im Vergleich zum 2:2 in Dresden nahm RWE-Trainer Christoph Dabrowski lediglich eine Änderung vor. Für den am Kopf verletzten Götze begann Kourouma. Unterhaching wechselte nach dem 3:4 gegen Dortmund II hingegen gleich dreimal. Für Westermeier, Lamby und Fetsch standen Ortel, Krattenmacher und Skarlatidis in der Startelf. Das Hinspiel hatten die heutigen Gäste noch mit 4:0 gewonnen und dabei den höchsten Saisonsieg eingefahren.

Trotz des in bemitleidenswertem Zustand befindlichen Rasens versuchte RWE die Aufgabe gegen Unterhaching spielerisch zu lösen, was jedoch nicht immer gelang. Das erste Ausrufezeichen setzten die Gäste nach 13 Minuten. Müsel verlor den Ball im Duell mit Hobsch im Mittelfeld. Skarlatidis war der Nutznießer und zog einfach mal ab. Sein Versuch segelte knapp über das Tor. Die wahrscheinlich spielentscheidende Szene bekamen die Zuschauer nach etwas mehr als 20 Minuten zu sehen. Berlinksi sprang im eigenen Strafraum viel zu ungestüm in Schifferls Beine und wurde sofort mit glatt Rot vom Platz geschickt (21.). Hobsch legte sich die Kugel zurecht und vollendete nach einigen Diskussionen souverän unten links zum 1:0 (23.).

RWE ließ sich vom Rückstand und der Unterzahl nicht kleinkriegen. Dabrowskis Mannen suchten weiter ihr Heil in der Offensive. Harenbrock gewann beispielsweise den Ball etwa 25 Meter vor dem Tor der Spielvereinigung, sah, dass Vollath zu weit vor seinem Kasten stand und versuchte es mit einem Lupfer, der jedoch einen Tick zu hoch angesetzt war (32.). Essen legte dann eine etwas rauere Gangart an den Tag – Rios Alonso und Brumme holten sich Gelb ab (33./36.). Kurz danach erzielte Obuz den viel umjubelten Ausgleich. Aus fünf Metern traf er nach Pass von Müsel ins lange Eck (38.). Nur drei Minuten später hätte der emsige Müsel das Spiel fast gedreht, scheiterte aber völlig freistehend am Querbalken (41.). Das rächte sich, denn plötzlich stand auf der Anzeigetafel ein 1:2. Die Hausherren bekamen einen langen Ball nicht ausreichend geklärt, und der 19-jähirge Keller war es schlussendlich, der die Kugel aus acht Metern im Tor unterbrachte (45.+2).

Krattenmachers sehenswertes Solo entscheidet die Partie

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte sich RWE spielbestimmend. Nach einem Freistoß von Eisfeld traf Rios Alonso den Ball nicht ganz – Vollath packte sicher zu (48.). In der 55. Minute gab es auch für die Gäste den ersten gelben Karton (Hobsch). Den Todesstoß für alle weiteren Ambitionen versetzten die Gäste RWE dann in der 61. Minute. An der Strafraumgrenze bekam der junge Krattenmacher die Kugel in den Fuß gespielt, setzte sich (auch mit etwas Glück) gegen mehrere Gegenspieler durch und vollstreckte aus rund elf Metern zum 3:1 für seine Farben. Um noch zumindest einen Punkt zu erzwingen, setzte Dabrowski voll auf Offensive und nahm einen Dreierwechsel vor. Doumbouya, Vonic und Sapina kamen für Young, Eisfeld und Müsel (67.).

Fast wäre der Sieg sogar noch höher ausgefallen. Der sehr gut aufgelegte Krattenmacher spielte Maier frei, dessen Schuss aus 15 Metern hielt Golz aber souverän (73.). Auch in der Nachspielzeit hatten die Münchner Vorstädter das 4:1 auf dem Fuß, als Hobsch frei auf den Kasten zulief, doch erneut konnte Golz abwehren. So blieb es beim 3:1, durch das Unterhaching in der Tabelle an den seit drei Partien sieglosen Essenern vorbeizieht und nun Siebter ist. Für RWE geht es nächste Woche Sonntag zum SC Verl, Unterhaching hat (ebenfalls am Sonntag) die stark abstiegsbedrohten Duisburger zu Gast.

   

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