"Es wird immer enger": Jahn droht Vorsprung zu verspielen
Spitzenreiter Jahn Regensburg wird sich zunehmend selbst ein Rätsel. Beim nächsten Rückschlag durch das 1:3 bei Waldhof Mannheim trotz Pausenführung blieb der Suche der Oberpfälzer nach ihrer scheinbar verloren gegangenen Identität erneut erfolglos – und ihr Vorsprung löst sich ebenfalls weiter auf.
"Führung sollte uns nicht in die Knie zwingen"
Routinier Benedikt Sailer zog mit Blick auf das verspielte 1:0 durch Dominik Kothers achten Saisontreffer (40.) unfreiwillig deutliche Parallelen zur Regensburger Gesamtsituation nach nur einem Punkt aus den inzwischen vier vergangenen Begegnungen. "Die Führung wurde in der zweiten Hälfte paradoxerweise zur Last. Sie hätte uns Selbstvertrauen geben sollen und sollte uns nicht in die Knie zwingen. In der zweiten Hälfte konnte ich eine Verunsicherung spüren, das darf uns nicht passieren", meinte der Abwehrspieler in seinem Fazit auf der Vereinshomepage.
Praktisch das gleiche Bild gibt der Jahn seit Ende der Winterpause. Durch insgesamt nur zwei Siege in den acht bisherigen Begegnungen nach Saison-Wiederbeginn schmolz der ausgesprochen komfortable Vorsprung von zwölf Punkten sowohl auf den Relegations- als auch den ersten Nichtaufstiegsplatz auf gerade einmal nur noch drei Zähler zum Tabellendritten Dynamo Dresden zusammen. Sogar Aufsteiger Preußen Münster hat den Tabellenführer vier weitere Zähler zurück auf Rang vier mittlerweile auch schon immer mehr in Sichtweite
Enochs: "Müssen Fehler ansprechen"
Für die Ursachenforschung kündigte Regensburgs Trainer Joe Enochs bis zum nächsten Spiel am Samstag gegen den bayerischen Rivalen FC Ingolstadt eingehende Gespräche beispielsweise über wiederholte 1:3-Unterzahlen im Abwehrbereich bei Mannheimer Angriffen an. "Wenn wir wieder gewinnen wollen, müssen wir über 90 Minuten besser spielen. Wir müssen die Fehler ansprechen", erklärte Enochs auf der Pressekonferenz.
Beinahe wortgleich sprachen Enochs und auch Defensivspieler Louis Breunig mit erkennbarer Verwunderung über "fehlende Prozentpunkte". Ebenso unisono mahnten der Coach sowie Breunigs Defensivkollege, dass "wir uns auf unsere Stärken besinnen müssen". Viel Zeit für den angestrebten Ruck bleibt jedenfalls nicht mehr. "Wir sind", beschrieb Enochs die längst nicht mehr entspannte Situation seiner Mannschaft im Aufstiegsrennen treffend, "wir sind immer noch Tabellenführer, aber es ist ein schmaler Grat: Es wird immer enger.“