Novum in der Drittliga-Historie: Aufsteiger so gut wie nie
Damit war im Vorfeld der Saison wahrlich nicht zu rechnen: Mit dem SSV Ulm 1846 (1.), dem SC Preußen Münster (4.) und der SpVgg Unterhaching (5.) befinden sich derzeit gleich drei Aufsteiger in den Top 5. Das gab es in der Historie der 3. Liga noch nie.
Ulm auf dem vorläufigen Höhepunkt
Dass die Aufsteiger in diesem Jahr durchaus stark sind, das hatte sich schon früh abgezeichnet – aber so stark? Das ist ein Novum! Nie zuvor in der Drittliga-Historie gehörten drei Aufsteiger nach dem 29. Spieltag zu den Top5. Überhaupt standen mit dem 1. FC Heidenheim (2010), RB Leipzig (2014), dem 1. FC Magdeburg (2016), Waldhof Mannheim, Bayern München II (beide 2020) und der SV Elversberg (2023) erst sechs Aufsteiger vor den letzten neun Spieltagen unter den ersten fünf Mannschaften. Nun sind es gleich derer drei!
Schon seit Mitte September zählt der SSV Ulm 1846 zur Spitzengruppe, mit dem Sieg gegen Sandhausen am Sonntagabend und der Übernahme der Tabellenführung hat die Erfolgsserie der Spatzen ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Seit mittlerweile neun Spielen sind die Ulmer unbesiegt, sodass der Platz an der Sonne fast schon die logische Konsequenz ist – zumal das einstige Spitzenduo Jahn Regensburg und Dynamo Dresden in den letzten Wochen ordentlich Punkte liegenließ. Den Rückstand von zwölf Zählern zum Jahn nach Abschluss des vergangenen Jahres haben die Donaustädter binnen neun Spielen komplett aufgeholt. Und aus einem Zehn-Punkte-Rückstand auf die SGD ist inzwischen ein Vorsprung von einem Zähler geworden.
Wem gelingt der direkte Durchmarsch?
Genau wie Ulm ist auch der SC Preußen Münster in diesem Jahr noch ungeschlagen und kommt in zehn Partien auf 24 Punkte. Die Folge: Von Tabellenplatz zehn zur Winterpause haben sich die Adlerträger mittlerweile auf den vierten Rang vorgearbeitet – bei nur noch vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Die SpVgg Unterhaching musste sich indes zwar schon dreimal nach dem Jahreswechsel geschlagen geben, konnte alle anderen sechs Partien aber gewinnen. Und steht als Tabellenfünfter mit 46 Zählern nun ebenfalls blendend da – bei sogar noch einem Nachholspiel in der Hinterhand. Den Klassenerhalt haben alle drei Klubs längst sicher, vielmehr beginnt nun das Träumen.
Wie lief es in der Drittliga-Historie bisher? Von den sechs Aufsteigern, die nach dem 29. Spieltag zur Top 5 gehörten, sind mit Leipzig und Elversberg immerhin zwei Klubs am Ende auch tatsächlich aufgestiegen. Bayern II, das nicht aufstiegsberechtigt war, sicherte sich zudem die Meisterschaft. Den direkten Durchmarsch in die 2. Liga schafften neben Leipzig und Elversberg zudem Würzburg (2016) und Regensburg (2017). Kommt in diesem Jahr ein fünftes Team hinzu? Vor den letzten neun Spieltagen spricht vieles dafür. Nicht ins Bild passt dagegen der VfB Lübeck, der nach dem 0:3 in Freiburg weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz steht und wie 2021 dem direkten Wiederabstieg entgegentaumelt.