Keller nach Pleite in Ulm sauer: "Nicht verdient, hier zu gewinnen"
Durch die 0:2-Niederlage beim SSV Ulm 1846 hat der SV Sandhausen erst einmal den Anschluss an die Aufstiegsplätze verloren, will seine Hoffnungen auf die Zweitliga-Rückkehr aber keinesfalls begraben. Zunächst einmal haderten die Verantwortlichen aber mit einer schwachen ersten Halbzeit und einer Schiedsrichter-Leistung, über die Sportdirektor und Trainer alles andere als glücklich waren.
"Haben es nicht verdient, hier zu gewinnen"
"Es tut brutal weh, denn mit einem Sieg wären wir heute wieder voll im Aufstiegsrennen gewesen", bilanzierte Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier im Anschluss an die 0:2-Niederlage beim SSV Ulm 1846 am Sonntagabend und hatte die Situation damit gut erkannt. Gegen den direkten Konkurrenten hätte der Zweitliga-Absteiger Bigpoints für den direkten Wiederaufstieg sammeln können, liegt stattdessen nun aber schon acht Punkte hinter dem Relegationsrang. Und von einem Punktgewinn im gut besuchten Donaustadion war der SVS auch weit entfernt. Nach Treffern durch Philipp Maier (23.) und Max Brandt (38.) war bereits im ersten Durchgang eine Vorentscheidung gefallen.
"Wir haben in der ersten Halbzeit ein großes Stück dazu beigetragen, dass wir dieses Spiel verloren haben. Wenn du mit so einer Einstellung und Mentalität auf den Platz gehst, hast du es nicht verdient, hier zu gewinnen", sagte ein entnervter Jens Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Diese habe "sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball" sehr schlecht gespielt, daher müsse man sich in der Nachbetrachtung der Niederlage in erster Linie "an die eigene Nase fassen."
Keller bemängelt die Leistung des Schiedsrichters
Nichtsdestotrotz zeigte sich der Sandhäuser Trainer aber auch über die Leistung von Referee Lars Erbst unglücklich. "Der Schiedsrichter war heute nicht auf unserer Seite", so Keller, der unter anderem beim vermeintlichen 1:2-Anschlusstreffer durch Markus Pink (83.) keine Abseitsposition gesehen haben wollte. Tatsächlich aufklären lässt sich die Szene allerdings auch unter Betrachtung der TV-Bilder nicht, wie Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati für liga3-online.de analysiert. Sportdirektor Matthias Imhof bemängelte zudem, dass der Unparteiische "mit zweierlei Maß gemessen" und auf beiden Seiten unterschiedlich gepfiffen habe. Die letztlich verdiente Niederlage räumten aber beide ein.
Für Sandhausen wird es nun ganz schwer, noch einmal oben anzugreifen. Die Flinte ins Korn werfen will am Hardtwald aber trotzdem niemand. "Für uns ist der Zug nach vorne erst abgefahren, wenn er rechnerisch nicht mehr erreichbar ist", so Keller. Damit verbunden stellte der 53-Jährige aber auch eine Forderung an die eigene Truppe: "Wir müssen aber erst einmal an unserer Leistung arbeiten. Mit der Leistung aus der ersten Halbzeit haben wir da oben nichts verloren." Der nächste Spieltag hält für den SVS übrigens direkt den nächsten schweren Gegner bereit, im eigenen Stadion geht es gegen den Tabellen-Fünften aus Unterhaching.