90.+3! FCS schlägt Gladbach und steht im Pokal-Halbfinale
Der 1. FC Saarbrücken hat es schon wieder getan und seinem Pokalmärchen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Am Dienstagabend ließ sich der FCS gegen Borussia Mönchengladbach auch nicht von einem frühen Rückstand zurückwerfen, gewann durch einen Last-Minute-Treffer mit 2:1 und steht sensationell im Halbfinale des DFB-Pokals.
Zwei Treffer in flotter Anfangsphase
Trotz strömenden Regens konnte die Viertelfinalpartie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach – anders als noch beim ersten Versuch am 7. Februar – angepfiffen werden. Der Rasen, er hielt, wenngleich er nicht im besten Zustand war. Die Saarländer zeigten sich dabei gegenüber dem 2:0-Erfolg in der Liga gegen Aue am vergangenen Wochenende ordentlich verändert. Für Rizzuto, Civeja, Günther-Schmidt und Stehle standen die zuletzt gesperrten Zeitz und Brünker sowie Naifi und Rabihic in der Anfangsformation. Vier Änderungen gab es auch bei den Gästen, hier begannen Itakura, Friedrich, Reitz und Hack anstelle von für Scally, Wöber, Koné und Ngoumou.
Von etwaigen Findungsproblemen war im ausverkauften Ludwigspark dennoch nichts zu spüren, es entwickelte sich von der ersten Minute an ein Pokalkracher, in dem beide Teams mit offenem Visier spielten. Nach einem Angriff der Hausherren unterschätzte Gaus den Befreiungsschlag durch Neuhaus und verlor den Ball an Honorat. Der Franzose zog auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, legte flach in den Sechzehner zurück auf Hack und bekam für dessen 1:0 aus knapp zwölf Metern einen Assist gutgeschrieben (8.). Die Saarländer waren aber um keine Antwort verlegen. Naifif schnappte sich einen von Gladbachs Hintermannschaft unzureichend geklärten Ball, machte ein paar Meter gut und zimmerte das Leder aus 20 Metern zentraler Position humorlos ins rechte Eck zum 1:1 (11.).
Das Stadion bebte und bekam in der Folge mehrere gute Möglichkeiten zu sehen – die besten gehörten den Besuchern. Honorat schoss aus kürzester Distanz den auf der Linie positionierten Boeder ab (18.), Neuhaus zielte aus neun Metern zu hoch (21.). Anschließend beruhigte sich die Partie ein wenig, weil Saarbrücken sich mehr und mehr zurückzog, die Räume in der Defensive eng machte und die favorisierten Borussen das Spiel machen ließ. Somit ging es mit dem Remis in die Pause.
Brünker mit dem Lucky-Punch!
Mit Günther-Schmidt für Rabihic nahm Ziehl bei den Gastgebern bereits in der Halbzeit einen ersten Wechsel vor, am Spiel änderte es aber nichts. Mönchengladbach war nun das dominantere Team, tat sich in der Offensive aber schwer zündende Ideen zu entwickeln und zu Möglichkeiten zu kommen. Erst nach einer Stunde sorgte Hack mit einem Lupfer mal wieder für etwas Gefahr, setzte den Ball aber auf das Tordach des FCS (60.). Der hatte schließlich ein wenig Glück, dass der bereits verwarnte Sontheimer nach einem Check gegen Elvedi nicht vom Schiedsrichter vom Platz geschickt wurde und so von Ziel nur Sekunden später durch Civeja ersetzt werden konnte (67.).
Auf dem Feld bildeten sich bei anhaltendem Regen nun nach und nach immer größere Pfützen, in denen der Ball gerne auch mal liegen blieb. So aufregend das Spiel begonnen hatte, nun war es in erster Linie spannend, bot aber keinerlei Strafraumszenen mehr und strebte unaufhaltsam der Verlängerung entgegen. Bis, ja bis der 1. FC Saarbrücken seinem hart erkämpften Ruf als Pokalschreck mal wieder alle Ehre machte. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Di Michele Sanchez einen seltenen Konter über die linke Seite fortrug und den Ball schließlich mit letzter Kraft in die Mitte gab. Dort stand Brünker goldrichtig, konnte sich die Ecke aussuchen und traf aus 15 Metern flach ins linke Eck zum 2:1. Die Sensation war perfekt, 120 Sekunden später stand Saarbrücken als vierter Halbfinalist 2024 fest und trifft dort am 2. April im heimischen Ludwigspark auf den 1. FC Kaiserslautern.