Als Drittligist im Pokal-Finale? Drei Klubs schafften das bislang
Mit dem 1. FC Saarbrücken steht zum achten Mal in der Historie ein Klub unterhalb der 2. Bundesliga im Halbfinale des DFB-Pokals. Für die Saarländer ist es nach 2019/20 – damals noch als Viertligist – bereits das zweite Mal. Drei Drittligisten schafften es anschließend bis ins Finale. liga3-online.de blickt zurück.
Hertha II machte den Anfang
Hertha BSC und der Traum von Finale im heimischen Olympiastadion, wo das Endspiel seit 1985 ausgetragen wird – bislang wartet die Alte Dame vergeblich darauf. Zumindest, was die Profis angeht. Denn 1993 gelang Herthas zweiter Mannschaft – damals in der Regionalliga beheimatet – der Sprung ins Endspiel, wo sich die Berliner vor über 76.000 Zuschauern mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen geschlagen geben mussten. Vier Jahre später folgte Energie Cottbus, das es mit einer Rekordserie von 57 Spielen in Folge ohne Niederlage sowohl zum Aufstieg in die 2. Liga als auch ins Endspiel schaffte. Dort unterlagen die Lausitzer dann jedoch dem VfB Stuttgart um Giovane Elber, der beide Treffer zum 2:0 erzielte.
Union schaffte es bis nach Europa
Der bislang letzte Drittligist, der sich für das Finale qualifizierte, war Union Berlin in der Saison 2000/01. Zwar mussten sich auch die Eisernen geschlagen geben (0:2 gegen Schalke 04), sicherten sich durch die Finalteilnahme aber einen Startplatz im UEFA-Cup, weil Schalke sich über die Liga für die Champions League qualifiziert hatte. Damit war erstmals überhaupt ein Drittliga-Klub aus Deutschland im internationalen Geschäft vertreten. Union überstand damals sogar die erste Runde, ehe dann in Runde 2 gegen Litex Lowetsch aus Bulgarien Schluss war. Seit 2015 ist jedoch nur noch der Pokalsieger für die Europa League qualifiziert. Sollte der Pokalsieger bereits über die Bundesliga das Ticket für das europäische Geschäft gelöst haben, rückt der nächstplatzierte Erstligist nach.
"Wir wollen nach Berlin"
Heißt für den 1. FC Saarbrücken: Nur der Pokalsieg bringt die Saarländer nach Europa, wo sie zuletzt 1955/56 als Vertreter des damals noch eigenständigen Saarlandes vertreten waren. Sollten die Blau-Schwarzen den Einzug ins Endspiel tatsächlich erstmals in ihrer Geschichte schaffen, wären sie dort der erste Drittligist seit 23 Jahren und der erste Klub aus der 2008 gegründeten 3. Liga überhaupt. "Wir stehen mit einem Bein in Berlin. Das peilen wir jetzt an. Wir wollen nach Berlin", rief Siegtorschütze Kai Brünker am Dienstagabend vollmundig aus. Dafür muss am 2. April aber zunächst der 1. FC Kaiserslautern besiegt werden.