Münster hält den Ball flach: "Nicht mit dem Aufstieg beschäftigen"

Sie rückt näher, die 2. Bundesliga für den SC Preußen Münster. Nach nunmehr sechs Siegen in Folge ist der Durchmarsch in die zweithöchste deutsche Spielklasse kein westfälischer Traum mehr, sondern kann im Mai tatsächlich real werden. Trainer Sascha Hildmann hielt aber den Ball flach.

"Ziehe den Hut vor der Mannschaft"

Ein über 75 Minuten absolut überzeugender Vortrag bei 1860 an der Grünwalder Straße rundete den perfekten Spieltag für die Adlerträger ab. Lediglich eine kürzere Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit ließe sich als Haar in der Suppe identifizieren. Trainer Sascha Hildmann kam nach dem Abpfiff gar nicht mehr aus dem Schwärmen über sein Team raus: "Wir wollten von Anfang an ein hohes Pressing spielen, mit viel Risiko. Wir wollten 1860 gar nicht ins Spiel kommen lassen, das ist uns gerade in der ersten Halbzeit gut gelungen. Wir hatten echt gute Chancen, dazu zweimal Alu, und belohnen uns dann mit dem Tor."

Die anfangs erwähnte kurze Schwächephase schüttelte sein Team aber gekonnt ab, wie Hildmann befand: "Es war klar, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit Druck aufbaut. Wir hatten eine Phase, die wir dann überstehen mussten, haben nach dem 2:1 aber alles sauber wegverteidigt. Davor ziehe ich den Hut." Es waren, so Hildmann, "zehn Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen München besser war als wir". Davon ließ sich sein Team aber nicht beirren und fand anschließend wieder in die Spur.

Hildmann korrigiert Ansicht in Bezug auf Foul

Dass es so kam, dafür sorgte auch die gütige Mithilfe von Schiedsrichter Nico Fuchs. Es lief die 24. Minute, als Münsters Bazzoli auf Höhe der Mittellinie zu einer üblen Grätsche gegen Lakenmacher ansetzte und den Löwen ohne Aussicht auf den Ball umnietete. Zur Überraschung vieler beließ der Unparteiische es bei Gelb. Auch Trainer Hildmann, der die Situation am Spielfeldrand zunächst als weniger schlimm bewertete, lenkte beim Studium der TV-Bilder nach der Partie ein: "Während des Spiels sah es nicht so schlimm aus wie auf den Bildern."

Die unwirklich erscheinenden sechs Siege in Folge haben den SC Preußen Münster auf den vierten Tabellenplatz katapultiert, nur zwei Punkte Rückstand sind es noch auf den Relegationsplatz. Ein wirkliches Thema ist der Aufstieg in der Kabine aber noch nicht, auch wenn sein Team um die große Chance weiß: "Wir haben uns eine Position geschaffen, mit der keiner vor der Saison gerechnet hat. Wir wollen den Moment genießen und uns nicht mit dem Aufstieg beschäftigen." Trotzdem sei es natürlich so, dass "wir immer auf die Tabelle gucken. Unsere Fans dürfen auch träumen, wir lassen uns davon aber nicht beeinflussen." Für die Preußen stehen nun die Wochen der Wahrheit an. Nach der Länderspielpause empfangen die Adlerträger erst Dresden, dann Regensburg und danach geht es zum SSV Ulm 1846 – mehr geht in der 3. Liga gerade nicht.

   

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