Im Elfmeterschießen: Dresden setzt sich im Landespokal spät durch

Im Landespokal-Viertelfinale entging Dynamo Dresden am Sonntag in letzter Sekunde einer Blamage! Gegen den Fünftligisten VFC Plauen setzte sich der Favorit erst im Elfmeterschießen glücklich mit 7:6 durch und zieht so ins Halbfinale ein. Erst in der 115. Minute gelang Dynamo durch Stefan Kutschke der Ausgleich, nachdem der Underdog in der Verlängerung in Führung gegangen war (98.). 

SGD nutzt die wenigen Chancen nicht

Mit großer Personalrochade ging die SGD in das Spiel beim Underdog, sodass nur Arslan, Ehlers und Lewald in der Startelf von Markus Anfang standen, die auch in der Vorwoche beim 0:0 gegen Ulm begannen. Auf der Torhüterposition musste Mesenhöler die beiden verletzten Drljaca und Broll vertreten. Im mit 4.999 Zuschauern ausverkauften Vogtland-Stadion startete Dynamo selbstredend tonangebend, doch der Fünftligist hielt gut dagegen. Einen ersten Abschluss verzeichnete Arslan, dem beim letzten Aufeinandertreffen 2022 vier Tore gelangen, nach 15 Minuten, doch misslang ihm dieser nach Vorlage von Cueto überdeutlich. Wenig später steuerte Oehmichen aufs VFC-Tor zu, ehe ihm aber die Kugel versprang, welche sich Keeper Pieles so sichern konnte (20.).

Kurz darauf fand Arslan mit einem Querpass Herrmann, der es direkt probierte, das Leder allerdings am Kasten vorbei setzte (23.). In der 31. Spielminute hatte dann auch der Oberligist seine erste Chance, als Martynets es aus der Drehung versuchte, diesen Drehschuss aber klar über den Querbalken platzierte. Wenig später machte Plauens Barth das Spiel bei einem Einwurf schnell und suchte wieder Martynets, doch konnte Bünning retten. Der Gastgeber monierte Handspiel, ein Pfiff blieb allerdings aus. Kurz vor der Pause ging dem Underdog dann die Puste aus und Dynamo kam der Führung gefährlich nahe. Erst setzte Borkowski einen Volley knapp neben den Pfosten (39.), ehe Meißner die Megachance liegen ließ: Nur wenige Sekunden später setzte sich Borkowski abermals – arg körperlich – durch und steckte durch für Meißner, der frei aufs Tor zusteuerte. Dort verließen ihn aber die Nerven, wodurch er den Ball deutlich verzog (40.) Kurz darauf war Schluss. Ohne Tore ging es in die Kabinen.

Underdog lässt Riesenchance ungenutzt

Zum Seitenwechsel kamen bei den Dresdnern Zimmerschied für Oehmichen und Lemmer für Borkowski. An der Ausgangslage änderte sich zunächst jedoch äußerst wenig: Dynamo hatte die Kugel über weite Strecken, wurde aber gegen defensive sowie kämpfende Plauener nur selten gefährlich. Einen ersten Abschluss gab es nach 54 Minuten zu verzeichnen, doch landete der Schuss von Lemmer sicher in den Armen von VFC-Keeper Pieles. Auf der Gegenseite ergab sich dann aus dem Nichts die Riesenchance für den Fünftligisten: Nach einer Kopfballverlängerung stand Spranger urplötzlich frei vor dem SGD-Kasten, umkurvte Mesenhöler und traf dann lediglich das Außennetz (57.). Der Underdog wurde nun forscher. Bünning unterband einen weiteren Konter rüde und sah die erste Gelbe des Spiels (63.).

Erst in der Folge wurde der Drittligist wieder stärker und übernahm das Kommando. Eine Doppelchance ließ Arslan etwas kläglich in der 69. Spielminute allerdings liegen. Deutlich knapper wurde es fünf Zeigerumdrehungen später, als Lemmer einen Chippass von Arslan etwas glücklich festmachen konnte und diesen per Hacke in Richtung Tor beförderte, wo Jusic den etwas zu seichten Versuch jedoch klären konnte. Die Zeit lief nun langsam aber sicher ab. Arslan versuchte es nochmal, wurde aber geblockt (84.). Kurz vor dem Ende der regulären Zeit ergab sich Zimmerschied dann plötzlich doch noch die Chance zum Lucky Punch, doch konnte der Dresdner im allerletzten Moment vor dem Tor abgegrätscht werden (90.). Im Gegenzug musste Mesenhöler doppelt weit vor dem eigenen Kasten retten (90.+1.). Dann pfiff der Unparteiische ab.

Kutschke kontert Martynets – SGD gewinnt vom Punkt

So musste eine Verlängerung her. Es war dem VFC anzumerken, dass die Kräfte etwas schwanden, doch auch Dynamo agierte nicht mehr so ballsicher und dominant. Aus dieser Gemengelage heraus landete der Ball in der 98. Minute bei Martynets, der sich gleich vier Dresdnern gegenübersah, was ihn aber wenig störte. Der Plauener setzte zum Solo an, tankte sich durch, behielt auch vor Mesenhöler die Coolness und netzte zum 1:0 für den Underdog. Der Wahnsinn schien komplett. Doch die SGD rannte nun nochmal an – und belohnte sich spät. Bei einer Ecke in der 115. Minute stieg Kutschke am ersten Pfosten am höchsten und nickte für den Favoriten zum 1:1-Ausgleich ein. An dem Ergebnis tat sich nichts mehr, sodass es ins Elfmeterschießen ging.

Die ersten neun Schützen trafen allesamt ihre Schüsse vom Punkt. Der Druck lag nun bei Kutschke, der aber ebenfalls die Ruhe behielt. Es ging somit in die Extrarunde. Plauens Spranger verschoss als sechster Schütze, wodurch Lemmer nun alles in der Hand hatte. Eiskalt verwandelte der Dresdner unten rechts. Damit setzte sich Dynamo äußerst spät und durchaus glücklich im Landespokal-Viertelfinale durch und zog ins Halbfinale ein, wo der FSV Zwickau warten wird. Dennoch entspannt sich Ausgangslage bei den Elbflorenzern vor dem Spitzenduell gegen den SC Preußen Münster am kommenden Wochenende wahrscheinlich nicht maßgeblich.

   

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