SGD gegen Saarbrücken unter Druck: "Müssen mit Kritik umgehen"
Erst drei Spiele in diesem Jahr gewonnen und in der Tabelle zuletzt auf Platz 4 gerutscht: Es läuft derzeit nicht für Dynamo Dresden. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 13:30 Uhr) stehen die Sachsen entsprechend unter Druck – zumal die Kritik immer größer wird. Trainer Markus Anfang hat damit aber kein Problem.
Wie weit darf Kritik gehen?
Auch wenn Pfiffe von den Rängen bislang ausgeblieben sind: Der Frust im Umfeld der SGD über das schwache Abschneiden im Jahr 2024 wächst. Das ist auch Trainer Markus Anfang nicht verborgen geblieben. "Nach der Hinrunde haben alle damit gerechnet, dass wir die Ergebnisse nahtlos in die Rückrunde mitnehmen. Jetzt haben wir allerdings Ergebnisprobleme, daran gibt es auch nichts zu deuteln", sagte er bei der Pressekonferenz am Freitag. Dass das schwache Abschneiden zu Unmut und Kritik führe, sei "ganz normal", so der 48-Jährige. "Damit müssen wir umgehen, das darf und muss auch sein." Die Frage sei allerdings, wie weit Kritik gehen dürfe. "Wann hilft sie, wann schadet sie? Wird das Vertrauen der Spieler damit größer?", stellte Anfang in den Raum.
Auch er selbst wurde zuletzt immer häufiger für Taktik, Aufstellungen und Auswechslungen kritisiert, meinte aber: "Mit mir persönlich macht das nichts. Das ist im Fußball ganz normal." Dass sich einige Spieler schützend vor ihren Trainer stellten, hielt der 48-Jährige indes nicht für nötig: "Die Jungs müssen mich nicht schützen, stattdessen werde ich sie bis zum Schluss schützen." Und das tat er dann auch direkt: "Die Mannschaft ist willig und homogen. Hier ist keiner, der nicht will. Wichtig is nur, dass wir weiter daran glauben, das zu spielen, was wir bisher gespielt haben." Anfang stellte klar: "Wir arbeiten daran, Tore zu machen und wir arbeiten daran, Tore zu verteidigen." Zuletzt gelang beides weniger gut. "Dabei hatten wir immer das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren und dass wir hätten gewinnen müssen."
Keine veränderte Ansprache
Problem: Die eine Lösung gebe es nicht. "Wir hinterfragen natürlich alles. Das haben wir in der Hinrunde aber auch schon gemacht." Gleichzeitig räumte Anfang ein, dass man als Trainer auch nicht immer alles richtig mache. "Aber ich habe auch keine Kugel, in die ich reingucken kann." Auf eine veränderte Ansprache mit den Spielern will der Dynamo-Coach vorerst nicht setzen, zumal das Vertrauen in die Mannschaft weiterhin ungebrochen ist: "Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder Spiele gewinnen werden. Auch am Samstag werden wir wieder alles dafür tun, um drei Punkte zu holen." Ein Sieg ist Pflicht, um wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz zu springen.
Mit Saarbrücken komme zwar ein Pokal-Halbfinalist nach Dresden, der "schon gezeigt hat, dass sie Qualität haben", wie Anfang betonte. "Aber wir wissen auch, was wir können." Nicht einsatzbereit sind neben den Langzeitverletzten auch Kevin Ehlers (Rot-Sperre), Tom Berger (Knochenprobleme), Tobias Kraulich (muskuläre Probleme) und Lucas Cueto (Knie-Probleme). Auf ihre Anhänger können sich die Sachsen trotz der aktuellen Ergebniskrise dagegen verlassen. Erneut werden rund 30.000 Zuschauer im ausverkauften Heimbereich dabei sein – und darauf hoffen, den vierten Sieg in diesem Jahr bejubeln zu dürfen. Andernfalls dürfte die Kritik noch größer werden.