"Grenze deutlich überschritten": Kutschke erhält Morddrohung

Aufregung bei Dynamo Dresden: Kapitän Stefan Kutschke hat am Freitag einen Drohbrief erhalten, in dem er "massiv attackiert" worden sei und "extreme Anfeindungen" mit Warnungen bis hin zum Mord erhalten habe, wie Dynamo mitteilte. Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

"In keiner Weise hinnehmbar"

Laut der "Bild" war der Brief an den Verein adressiert, mit dem Vermerk "Stefan Kutschke persönlich". Das Schreiben wurde offenbar mit dem Computer geschrieben und enthielt demnach unter anderem die Drohung: Falls er noch einmal für Dynamo spiele, würde er getötet. Auch Kutschkes Frau und Kind müssten um ihr Leben fürchten. Geschäftsführer David Fischer findet in einem Statement des Vereins deutliche Worte: "Alle Mitarbeiter, egal ob Spieler, Trainer oder in der Geschäftsstelle, genießen unsere volle Unterstützung. Wir als Sportgemeinschaft sind für Kritik jederzeit offen. Dabei gilt es allerdings gewisse Grenzen einzuhalten."

Diese sei im Fall von Stefan Kutschke nun "deutlich überschritten" worden und "in keiner Weise hinnehmbar", so Fischer. "Wir verurteilen ein solches Vorgehen aufs Schärfste und werden dagegen in aller Härte reagieren." Dynamo hat den Fall zur polizeilichen Anzeige gebracht. Der eingegangene Brief sei fortan Teil der Ermittlungen. Untersucht wird der Brief nun unter anderem auf Spuren wie Fingerabdrücke, um die Herkunft zu ermitteln.

Anfeindungen bereits vor einigen Wochen

Bereits nach dem Heimspiel gegen Ulm, als Kutschke in der Nachspielzeit eine Riesenchance vergeben hatte, war es auf zahlreichen Social-Media-Plattformen zu deutlichen Anfeindungen gegen Kutschke und weitere Vereinsmitglieder gekommen. Aus Sicht einiger Fans habe der 36-Jährige seine Rolle als Lautsprecher überinterpretiert und zu viel gemeckert. "Die SGD reagiert auf sämtliche Äußerungen dieser Art mit absolutem Unverständnis", teilte Dynamo mit. "Wie im Leitbild verankert, liegt die Urkraft der Sportgemeinschaft im Zusammenhalt. Wir agieren respektvoll, menschlich und fair!"

Nach nur drei Siegen aus den letzten elf Spielen ist Dynamo auf Platz 4 abgerutscht und droht den anvisierten Aufstieg zu verspielen, was für Frust im Umfeld sorgt. Kutschke ist seit Sommer 2022 wieder für die SGD aktiv, nachdem er bereits in der Jugend sowie in der Saison 2016/17 für seinen Heimatverein auf dem Platz stand. Insgesamt absolvierte der gebürtige Dresdner bislang 119 Spiele für Dynamo. In der laufenden Saison ist Kutschke mit elf Toren in 30 Spielen der Top-Torjäger der SGD. Zu den Drohungen in dem Brief hat er sich bislang nicht geäußert.

   

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