Schon vier Punkte vor Rang 3: Ulms Durchmarsch wird konkreter
Der SSV Ulm 1846 bleibt in diesem Kalenderjahr weiter ungeschlagen. Durch den 2:0-Sieg beim Halleschen FC konnten die Spatzen zudem den zweiten Tabellenplatz festigen, der Vorsprung vor dem dritten Rang beträgt nun vier Punkte. Unter anderem das erste Profi-Tor von Lennart Stoll hat es möglich gemacht.
"Da kommt der Techniker zum Vorschein"
Innenverteidiger Lennart Stoll kam in den letzten Wochen vermehrt über die rechte Außenbahn zum Einsatz. Bei seinem ersten Profi-Tor spielte die Position in der Grundformation jedoch eine untergeordnete Rolle, denn der 27-Jährige war nach einem Standard erfolgreich – Ballannahme mit dem Knie, dann mit dem zweiten Kontakt ins Netz. "Da kommt der Techniker zum Vorschein. Selten, aber dann ist er doch mal da", scherzte der Abwehrspieler am Mikrofon von "MagentaSport" selbst über seinen kunstvollen Treffer. Stolz war Stoll natürlich trotzdem: "Wenn die Jungs heute was trinken wollen, dann geht es natürlich auf mich."
Die Nacht verbrachte Ulm jedenfalls in Halle, die Rückfahrt wurde auf den heutigen Montag gelegt. Ob Cheftrainer Thomas Wörle da schon die Analyse des 2:0-Siegs parat haben würde? "Ein neuer Trainer in Halle war für uns unangenehm", bewertete Stoll die Partie direkt nach Abpfiff schon. "Uns war es dann auch egal, ob es schön war oder nicht. Wichtig war, dass wir es annehmen." So kam es dann auch, was durch Treffer von Scienza (45.+3/FE) und Stoll (70.) unterstrichen wurde.
"Geduld" für Wörle ein Stichwort
Wörle sprach "definitiv" von einem verdienten Auswärtssieg. "Über die gesamten 90 Minuten haben wir keine Torchance zugelassen", so der Fußballlehrer, der von seiner Mannschaft auch "kein Feuerwerk" gesehen hatte. Aber: "Je länger das Spiel ging, umso kontrollierter haben wir es gespielt." War der HFC die Reifeprüfung für die Spatzen? Das Thema "Geduld" bewertete Wörle durchaus hoch. "Wir haben kleine, taktische Dinge angepasst. Nichts besonderes", verriet der SSV-Coach über die Herangehensweise. Das Offensivspiel der Hallenser, einschließlich deren Konter, wurde dadurch unterbunden.
Nun steht der SSV Ulm 1846 mit 59 Punkten auf dem zweiten Rang, auf Tuchfühlung zu Spitzenreiter Regensburg (60 Punkte). Wichtiger jedoch: Schon vier Punkte liegen zwischen den Spatzen und dem dritten Platz, zum ersten Nicht-Aufstiegsplatz sind es sogar fünf Zähler. Auch an der Ausdrucksweise von Wörle und Stoll war bereits am Sonntagabend zu spüren, dass die Zeit des Understatements schon lange vorbei ist. Reifer ist nämlich nicht nur die Spielweise geworden, sondern auch der Traum vom Aufstieg und die entsprechenden Ansagen dazu. Am Samstag steht nun das Spitzenspiel gegen den SC Preußen Münster an, der momentan Rang 3 belegt. Über 10.000 Ticket sind bereits verkauft. Mit einem Sieg würde Ulm die Preußen auf sieben Zähler distanzieren – und damit einen großen Schritt Richtung Durchmarsch machen.