Dynamo Dresden: Warum Anfang weiterhin das Vertrauen erhält
Sieben der letzten zwölf Spiele verloren und Vorletzter der Jahrestabelle: Dynamo Dresden befindet sich in der Krise. Trainer Markus Anfang bekam zu Beginn der Woche aber dennoch das Vertrauen ausgesprochen. Geschäftsführer David Fischer erklärte nun die Hintergründe.
"Anfang genießt unser Vertrauen"
Auch wenn die Zahlen der vergangenen Wochen gegen Anfang sprechen und die Ergebnisse zuletzt ausgeblieben sind: Bei einem Live-Talk des "Schwarz-Gelb-Podcasts" von "Sächsische.de" und "Radio Dresden" warb Geschäftsführer David Fischer am Mittwochabend dafür, die aktuelle Situation "sehr differenziert" zu betrachten. "Wir waren vor allem in den Heimspielen sehr dominant, haben aber die Ergebnisse nicht geholt und uns danach alle fragend angeschaut", wird der 39-Jährige in der "Sächsischen Zeitung" zitiert. Fischer verwies demnach darauf, dass die Mannschaft unter Anfang schon häufig gezeigt habe, was sie leisten könne – besonders in der Hinrunde.
Zudem würde es "genügend Beispiele" aus der Vergangenheit der SGD geben, "dass ein Trainerwechsel zu früh vorgenommen wurde". Ein Beispiel sei Uwe Neuhaus, der im August 2018 nach zwei Niederlagen aus den ersten drei Pflichtspielen nach Saisonstart gehen musste. "Markus Anfang genießt unser Vertrauen", betont Fischer und macht deutlich: "Bei einem Trainerwechsel muss man die Gesamtheit abwägen. Das Gefüge zwischen dem Trainer und der Mannschaft stimmt und ist intakt. Unter anderem deshalb haben wir uns dazu entschieden, Markus Anfang und der Mannschaft das Vertrauen auszusprechen."
Suche nach neuem Sportchef läuft
Ein neuer Trainer wird somit – zumindest vorerst – nicht gesucht, dafür aber ein Sport-Geschäftsführer als Nachfolger des Anfang März freigestellten Ralf Becker. "Der Verein wird sich zu gegebener Zeit dazu äußern, wie er mit dem sportlichen Bereich umgeht. Es wird eine Nachfolge-Regelung angestrebt", sagt der 39-Jährige, der die Aufgaben Beckers zusammen mit Geschäftsführer Stephan Zimmermann und Berater Ulf Kirsten derzeit interimsweise übernimmt. Derweil gab Fischer bekannt, dass die Wiedereinführung einer zweiten Mannschaft angestrebt werde. Diese soll ab der Saison 2025/26 an den Start gehen. In welcher Liga ist aber noch offen.
Für Aufregung sorgten am Mittwoch die neuerlichen Drohbriefe gegen Stefan Kutschke. "Dieses Mal musste ich die Briefe öffnen, damit die Briefe gar nicht erst an die Mannschaft geraten. Wir müssen die Jungs schützen", so Fischer. Erneut erstattete Dynamo Anzeige bei der Polizei, die Ermittlungen laufen. "Wir arbeiten sehr intensiv mit der Polizei zusammen." Zum aktuellen Stand der Ermittlungen könne und dürfe er aber nichts sagen, sagt Dresdens Geschäftsführer. Bekannt ist nur, dass die Sicherheitsstufe erhöht werden soll. Was das konkret bedeutet, wurde aber noch nicht kommuniziert.