Dotchev hakt Aufstieg ab: "Können nicht mehr oben angreifen"
Nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen hatte Erzgebirge Aue noch einmal den Relegationsplatz ins Visier genommen. Doch was die Mannschaft von Pavel Dotchev am Samstagnachmittag beim 1:3 in Verl ablieferte, widersprach diesem Anspruch komplett, wie auch der Trainer befand.
Sieg gegen Unterhaching als allerletzte Chance
Es gibt sie, diese Tage, an denen nichts zusammenläuft. Und wenn man kein Glück hat, kommt bekanntlich auch noch Pech dazu. Für den FC Erzgebirge Aue war es in der Verler Sportclub Arena sei ein Tag, der wohl auch die letzten Aufstiegsträume wie Seifenblasen zerplatzen ließ. Als Neunter liegen die Veilchen nun sechs Punkte und 16 Tore hinter Rang 3. Geknickt trat Dotchev nach der Partie in der obligatorischen Pressekonferenz vor die Mikrofone und äußerte sein Unbehagen über das Spiel und das Ergebnis.
Die drei vermeidbaren Gegentreffer sorgten dafür, dass Dotchevs Team aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der kommenden Saison in der 3. Liga antreten wird, wie der Übungsleiter zu Protokoll gab: "Auch wenn wir jetzt nicht mehr oben angreifen können, müssen wir die Saison seriös zu Ende spielen." Schade sei das. Er schob aber hinterher, dass seine Mannschaft "dazu der ganzen Liga gegenüber verpflichtet sei". Zudem, so der Coach, "spielen wir ja auch für unsere Fans. Ich kann versprechen, dass wir uns bis zum Schluss professionell verhalten werden". Obwohl, ein kleines, wirklich allerletztes Schlupfloch ließ er den Hoffnungen der Fans und des Umfelds allerdings noch, als er meinte: "Vielleicht können wir nach einem Sieg gegen Unterhaching am Samstag ja noch einmal träumen."
Landespokalfinale fest im Blick
Das Spiel an sich lief von Beginn an komplett gegen die Erzgebirger. Auch die Auer Torwart-Legende Martin Männel äußerte seine Unzufriedenheit in aller Deutlichkeit: "Das Ergebnis entspricht den Leistungen beider Mannschaften. Wir haben uns heute ein Stück weit selbst geschlagen, weil wir zu einfache Fehler gemacht haben, zu hektisch waren." Dotchev wiederum sah, dass "so ziemlich alles schiefgelaufen war, was schieflaufen konnte". Trotz der Umstellungen in der Halbzeit wollte es bei den Veilchen einfach nicht laufen: "Und alles, was wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen hatte, alle Motivation, die wir in der Pause noch einmal aufgebaut haben, war nach ein paar Minuten auch schon wieder dahin. Das ging alles viel zu schnell."
Auch wenn die Saison für Aue schon gelaufen scheint, gibt es noch einiges zu gewinnen und eben auch zu verlieren. Am Dienstag steht das Halbfinale im Sachsen-Pokal in Bischofswerda an. Wer weiterkommt, steht im Finale dem Sieger des anderen Halbfinale Zwickau-Dresden gegenüber, das nächste Woche ausgetragen wird. Sollte im Landespokal kein Sieg gelingen, müsste Erzgebirge in der Liga Vierter werden, um am DFB-Pokal teilzunehmen oder als möglicherweise unterlegener Pokalfinalist gegen Dresden darauf hoffen, dass Dynamo einen der ersten vier Plätze belegt.