Zeitnahe Trennung? Sobotzik beim HFC wohl vor dem Aus

Noch hat der Hallesche FC zwar eine Rest-Chance auf den Klassenerhalt, deutlich wahrscheinlicher ist aber, dass es nach zwölf Jahren zurück in die Regionalliga geht. Längst haben die Planungen für dafür begonnen, Sportchef Thomas Sobotzik wird darin aber wohl keine Rolle spielen.

Bevorstehende Trennung keine Überraschung

Wie die "MDR" berichtet, hat der 49-Jährige bei den Saalestädtern keine Zukunft mehr und soll trotz eines bis Dezember 2025 laufenden Vertrages, der offenbar auch für die Regionalliga gültig ist, "zeitnah" freigestellt werden. Mehrere Mitglieder des Verwaltungsrats sollen sich zuletzt bereits gegen eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen haben. Überraschend käme die Trennung nicht, nachdem er zuletzt weder bei der Freistellung von Trainer Sreto Ristic, noch bei der Vorstellungs-Pressekonferenz von Stefan Reisinger öffentlich zu Wort gekommen war.

Präsident Jürgen Fox hatte das Fehlen Sobotziks bei der Reisinger-Präsentation damit begründet, dass dieser zeitgleich einen "lange geplanten" und für den Verein "wichtigen" Termin, der für die Perspektive des Klubs "ernsthafte Bedeutung" habe, wahrgenommen habe. "Das soll signalisieren, dass das Geschäft normal weitergeht und wir keinen Aktionismus betreiben", so Fox. Auf Nachfrage, ob es um den Job des Sportchefs gehe, schüttelte Fox den Kopf. Allerdings saß Sobotzik beim Spiel in Köln am vergangenen Samstag erstmals nicht auf der Bank, sondern nahm lediglich auf der Tribüne Platz.

Dass der 49-Jährige beim HFC offenbar keine Zukunft mehr hat, dürfte vor allem mit den zahlreichen Fehlgriffen in der vergangenen Sommer-Transferperiode zusammenhängen. Bestes Beispiel: Mit Patrick Hasenhüttl, Jordi Wegmann, Matthew Meier und Henry Jon Crosthwaite hatte der HFC im Winter neben Andor Bolyki gleich vier Spieler freigestellt, die allesamt erst im Sommer verpflichtet worden waren, dann aber keine nennenswerte Rollen spielten. Mit Dominic Baumann oder Julian Eitschberger waren zwar auch Volltreffer gelungen, doch diese blieben die Ausnahme.

Planungen noch nicht "sehr weit vorangeschritten"

Sobotzik selbst meldete sich am Dienstag erstmals nach Wochen in der "Leipziger Volkszeitung" – vor Bekanntwerden seiner bevorstehenden Freistellung – wieder öffentlich zu Wort und schlug Alarm. "Die Lage ist mehr als ernst, wir sind im direkten Abstiegskampf und unsere Ausgangslage ist sicherlich nicht gut", sagte er angesichts eines Rückstands von sechs Punkten und zwölf Toren auf das rettende Ufer – bei nur noch fünf Spielen. Abgeschrieben hat Halles Sportchef den Klassenerhalt aber noch nicht. Es gehe jetzt darum, "alles aus unserer Lage zu machen und die Punkte zu holen". Gleichwohl spiele er auch das Szenario des Abstiegs durch, habe sich bereits Partien der Regionalliga angeschaut und sei auf der Suche nach Spielern mit "Potenzial für mehr".

Sehr weit vorangeschritten sei die Planung für die kommende Saison aber noch nicht, "da wir erstmal die Parameter festlegen müssen. Ich bin der Sportdirektor, den Rahmen für meine Arbeit müssen mir andere im Verein vorgeben – und das kommt natürlich auch sehr auf die Liga an". Klar ist: Im Abstiegsfall stünde lediglich ein Nachwuchsspieler noch unter Vertrag, wie zuletzt bekanntgeworden war. Zu Gerüchten, dass es nach dem Spiel gegen Ulm intern vonseiten einiger Spieler Kritik an der Taktik und Spielweise von Trainer Stefan Reisinger gegeben haben soll, will sich der 49-Jährige nicht äußern. "Unsere Zusammenarbeit steht auf professionellen Füßen", betont Sobotzik.

Ob diese auch im Abstiegsfall fortgesetzt wird, ist aber noch offen, zumal der Vertrag des Übungsleiters nicht für die Regionalliga gilt. "Ob Stefan Reisinger auch der richtige Trainer für die Regionalliga wäre, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen. Damit beschäftige ich mich auch nicht." Stattdessen versuche er, im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste zu tun, "um den Klassenerhalt noch irgendwie zu schaffen". Am Ende der Saison soll es eine Bestandsaufnahme geben, "wenn die Fakten geschaffen wurden und wir unsere Situation kennen. Dann werden sich sicherlich auch die Personalfragen klären". In Bezug auf Sobotzik scheint diesbezüglich bereits eine Entscheidung gefallen zu sein.

   

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