Kloss über Premierentor: "Unfassbar schön" – Sorgen um Ludewig
Früher Rückstand, rote Karte: Im Duell gegen den 1. FC Saarbrücken schien alles gegen 1860 München zu laufen. Doch dank einer starken Willensleistung und dem ersten Tor von Nachwuchstalent Tim Kloss erarbeiteten sich die Löwen einen weiteren Punkt auf dem Weg zum vorzeitigen Klassenerhalt. Sorgen gibt es allerdings um Kilian Ludewig.
"Es wird etwas in die Mannschaftskasse fließen"
Dieser Moment wird Tim Kloss noch lange in Erinnerung bleiben: In der 84. Minute ging der Innenverteidiger bei einem Eckball nach vorne und köpfte zum erlösenden 1:1 ein. Die Freude über sein erstes Tor im vierten Einsatz für die Profis kannte beim 19-Jährigen keine Grenzen: "Es ist ein unfassbar schönes Gefühl, dass ich hier meine 45 Minuten kriege und dann noch mein Tor schießen kann vor der Kurve. Dafür spielt man Fußball." Auf die Frage, was nach seinem Premierentreffer nun fällig wird, verriet er bei "MagentaSport": "Eine kleine Party wird es geben und ein bisschen was wird in die Mannschaftskasse fließen."
Dass der gebürtige Münchner, der seit sieben Jahre mit dem Löwen auf der Brust kickt, eine ganze Halbzeit ran durfte, lag an der Umstellung des Trainers, die wegen des Platzverweises gegen Leroy Kwadwo (44.) nötig wurde. "Er hat seine Aufgabe in der Dreierkette sehr gewissenhaft erledigt", lobte Argirios Giannikis seinen Schützling. Dass seine Mannschaft zwei verschiedene Gesichter zeigte, sah auch der Youngster: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht wirklich da. Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen, waren nicht mit vollem Willen da." Doch als die Löwen in Unterzahl nichts mehr zu verlieren hatten, kamen sie zurück: "In der zweiten Halbzeit hat man einen Umschwung gesehen. Jeder wollte arbeiten, jeder hat sich in die Zweikämpfe reingeschmissen."
Ludewig muss verletzt ins Krankenhaus
Die klare Steigerung nach der "ganz schwachen" ersten Halbzeit machte Sechzig-Trainer Giannikis stolz: "Wir haben in Unterzahl eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt gegen einen Topgegner." Auch mit einem Mann weniger kauften die Hausherren den zuletzt im Aufwind befindlichen Saarbrückern den Schneid ab. "Die Jungs haben gefightet, haben eine Chance zugelassen gegen elf Mann. Wir haben uns durch die Einstellung und die Energie hier einen Punkt erarbeitet."
Neben der roten Karte musste 1860 in der ersten Halbzeit noch einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Nach einer riskanten Grätsche vom Saarbrücker Marcel Gaus von hinten in die Beine von Kilian Ludewig musste dieser verletzt vom Platz, den er mit bandagiertem Knie nur gestützt verlassen konnte. "Das ist ein ganz klares Foul", legte sich Giannikis fest. Doch weil Gaus den Ball eroberte, blieb der Pfiff aus. "Der Spieler ist verletzt und muss ins Krankenhaus, da ist vielleicht mehr kaputt", macht sich der Trainer Sorgen um seinen Rechtsverteidiger. In Sachen Klassenerhalt sind die Sechziger auch noch nicht alle Sorgen los. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf den Halleschen FC. "Solange es mathematisch nicht durch ist, müssen wir hellwach sein und müssen so agieren wie in der zweiten Halbzeit." Mit einem Auswärtsspiel bei Unterhaching geht es am nächsten Sonntag weiter.