"Spieler an ihrer Ehre packen": MSV will "bis zum Schluss alles geben"
Wie verabschiedet sich der MSV Duisburg aus der 3. Liga? NLZ-Leiter Uwe Schubert will seine Spieler als Interimscoach nach dem Aus von Boris Schommers an der Ehre packen, um in den letzten vier Spielen das bestmögliche Ergebnis einzufahren – unabhängig von allen Wahrscheinlichkeiten und Überlegungen rund um den Klassenerhalt. Im Vordergrund soll ein versöhnliches Ende mit den Fans stehen. Angefangen mit der Partie gegen den SV Sandhausen (Samstag, 14 Uhr).
Schuberts Credo: "Das ist mein Verein"
Rechnerisch ist der Abstieg des MSV Duisburg noch nicht durch. Allerdings müssen die Zebras das Heimspiel gegen den SV Sandhausen gewinnen, andernfalls könnte die Gewissheit schon am am Samstagabend folgen, wenn Mannheim in Verl gewinnt. Die Hoffnung auf eine entscheidende Trendwende unter NLZ-Leiter Uwe Schubert ist nicht unbedingt groß – und so, das betonte auch Geschäftsführer Michael Preetz, ist die Maßnahme eher als erster Schritt zur Neuausrichtung geplant. "Da das mein Verein ist, habe ich ihm meine volle Unterstützung zugesagt. Mir blieb gar nichts anderes übrig", erklärte der 64-Jährige auf der Spieltags-Pressekonferenz, dass er bereit war, Verantwortung zu übernehmen.
Auf was es in den letzten Spielen ankommen wird, dessen war sich Schubert ziemlich sicher. "In Duisburg stehen die Fans wie eine Macht hinter dem MSV, hinter der Mannschaft. Wenn man Leistungen abliefert und versucht, alles zu geben. Ich denke, dass das unsere Aufgabe sein wird. Nochmal alles versuchen, dass die Mannschaft einfach brennt", führte der Interimscoach aus. "Natürlich möchten wir so viele Punkte wie möglich holen, aber auch das Auftreten der Mannschaft wird etwas Entscheidendes für mich sein. Ich werde die Spieler an ihrer Ehre packen, dass wir bis zum Schluss alles geben."
Ginczek und Yavuz fallen aus – Chance für Braune?
Deswegen will der 64-Jährige für die letzten Spiele nur bereitwillige Spieler aufstellen. "Es ist eine Möglichkeit, dass sich jeder zeigen kann", so Schubert. "Wir werden im Trainerteam entscheiden, was die Trainingsleistungen in der Woche ausgesagt haben. Ich werde nicht ausschließen, dass es auch eine andere Ausrichtung geben kann." In die Kaderplanung für die kommende Saison sei er nicht involviert, Gespräche gab es aber schon bezüglich der U19-Spieler mit Potential für die Regionalliga-Mannschaft in der neuen Spielzeit. Das solle aber nicht bedeuten, dass nun beispielsweise Maximilian Braune automatisch für Vincent Müller ins Tor rückt – eine Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen.
Mit Batuhan Yavuz und Daniel Ginczek fallen zudem zwei Akteure sicher aus, auch Erik Zenga sei noch im Aufbautraining. Schubert übernimmt nun ganz offenkundig die Aufgabe der Abmoderation. "Wir stehen nicht ohne Grund da, wo wir stehen. Sonst wäre ich auch nicht der vierte Trainer. Da gibt es mit Sicherheit viele, viele Gründe, die in Summe dann die Ursache waren", erklärte Schubert mit Wehmut, denn als Duisburger Urgestein "tat es unheimlich weh". Aber trotz aller Vorzeichen habe der MSV "ja nicht mehr viel zu verlieren", weswegen der Schulterschluss mit den Fans an oberster Stelle steht. So auch gegen Sandhausen. "Ich erwarte, dass sie nochmal angreifen wollen", schaute Schubert auf den kommenden Gegner. Gleiches ist von den Zebras gewünscht.