Münster und Bielefeld zeigen Nerven im Aufstiegskampf
Langsam aber sicher biegt die 3. Liga auf die Zielgeraden der Saison 2012/2013 ein. Besonders im Aufstiegskampf ist die Lage in dieser Saison äußerst spannend. Während Punktverluste zu Beginn der Saison noch auszugleichen waren, kann in der nun entscheidenden Phase jeder Fehler am Ende womöglich den Aufstieg kosten. Während der Karlsruher SC immer weiter davon eilt und trotz des enges Fünfkampfs um die 2. Bundesliga bereits fünf Zähler vor einem Nicht-Aufstiegsplatz liegt, zeigten Preußen Münster und Arminia Bielefeld am Wochenende in ihren Spielen nerven.
Krämer: "Spieler standen unter Druck"
Die Arminia, derzeit Tabellenzweiter, kam im eigenen Stadion nicht über ein torloses Unentschieden gegen den Abstiegskandidaten Darmstadt 98 hinaus. Auch wenn DSC-Coach Stefan Krämer bereits im Vorfeld von einer "schweren Aufgabe" sprach, hatte sich der 46-Jährige schon deutlich mehr erhofft: "Ich hatte das Gefühl, dass einige Spieler heute enorm unter Druck standen und deshalb nicht befreit aufspielen konnten. Das wir hinten raus noch das Spiel hätten gewinnen können, ist uns auch klar, ein Sieg wäre heute aber nicht verdient gewesen", so der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. In der Tabelle bleibt die Arminia zwar auf dem zweiten Tabellenplatz, doch der Vorsprung auf Osnabrück, die gegen Hansa Rostock mit 3:2 gewinnen konnten, beträgt nun nur noch einen Zähler. Zudem holte die Arminia aus den letzten vier Spielen nur einen Sieg (gegen Chemnitz). Vor allem gegen die Abstiegskandidaten aus Stuttgart und Darmstadt hätten man die drei Punkte auf jeden Fall mit nehmen müssen. Doch im Aufstiegskampf ist selbstverständlich noch überhaupt gar nichts entschieden: "Wir dürfen jetzt nicht auf die anderen Mannschaften schauen, sondern müssen versuchen selbst gut zu spielen", so Kapitän Thomas Hübener.
Münster nach Nullnummer in der Verfolgerolle
In die Karten der Ostwestfalen spielte an diesem Wochenende aber auch die ebenfalls enttäuschende Leistung von Preußen Münster, die sich gegen Borussia Dortmund II mit einem 0:0 zufrieden geben mussten. Am Ende konnten sich die Westfalen beim starken Keeper Daniel Masuch bedanken, dass sie immerhin einen Punkt aus dem Stadion im Schatten des Westfalenstadions mitnehmen konnten. In der Tabelle sind sie dadurch allerdings auf den vierten Tabellenplatz zurückgefallen und befinden sich somit, bei einem Spiel weniger als Bielefeld und Osnabrück, in der Verfolgerrolle. Die Gründe für das torlose Unentschieden gegen Dortmund II sind schnell gefunden: "Auch wenn es keine Ausrede sein darf: Der Platz war heute eine Katastrophe. Natürlich hat Dortmund heute auch sehr gut gespielt, trotzdem haben wir uns viel mehr vorgenommen", so Mehmet Kara auf der Homepage der Preußen. Laut dem 29-Jährigen sei es ok, auswärts einen Punkt zu holen. "Wichtig ist aber, dass wir unsere Heimspiele alle gewinnen." Dies klappte bisher auch sehr gut: Als einziges Team der 3. Liga sind die Preußen im eigenen Stadion noch ungeschlagen. Spannend dürfte in dieser Hinsicht sicherlich der 34. Spieltag werden, wenn man im eigenen Stadion auf den Karlsruher SC trifft. Dort könnte bereits eine erste Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg fallen. Dennoch wird sich der Aufstiegskampf wohl endgültig erst am letzten Spieltag entscheiden.
FOTOS: Cello Klettermaxe / fototifosi.de // Flohre Fotografie