Bestätigt: Münster verliert Sportchef Niemeyer im Sommer an Werder
Was bereits vor vier Wochen durchgesickert war, ist nun offiziell bestätigt: Preußen Münster verliert Sportchef Peter Niemeyer zum Saisonende an den SV Werder Bremen. Sein Nachfolger steht mit Ole Kittner bereits fest.
Vertrag lief noch bis 2025
Wie die Adlerträger am Montag vermeldeten, habe der Beirat der KGaA, dem die Berufung und die Abberufung der Geschäftsführung obliegen, einem vorzeitigen Wechsel des 40-Jährigen, dessen Vertrag eigentlich noch bis 2025 lief, zugestimmt. Es ist davon auszugehen, dass eine Ablöse geflossen ist. Die konkrete Summe ist bislang nicht bekannt. "Peter war bei der Neuaufstellung des SC Preußen Münster ein zentraler Faktor. Er hat an entscheidender Stelle die richtigen Weichen für den sportlichen Erfolg der vergangenen Jahre gestellt. Er hat uns alle mit seiner Akribie, seinem Know-How und seinem Engagement überzeugt und angesteckt“, würdigt Clubpräsident Dr. Bernward Maasjost, der Vorsitzender des Beirates der ausgegliederten KGaA ist, die Arbeit des scheidenden Geschäftsführers. Aufsichtsratsvorsitzender Frank Westermann ergänzt: "Für uns war und ist es auch eine Frage von Wertschätzung und gegenseitigem Respekt, Peter Niemeyer keine Steine bei seinen weiteren beruflichen Schritten in den Weg zu legen."
Niemeyer sagt zum bevorstehenden Abschied: "Ich habe stets betont, wie wohl ich mich bei Preußen Münster fühle und wie viel Freude ich daran habe, mit einem engagierten und begeisterungsfähigen Team zusammenzuarbeiten. Auf und neben dem Platz haben wir gemeinsam viel bewegt und ein Fundament aufgebaut, auf dem Erfolg stattfinden kann." Diese positive Entwicklung sei noch nicht am Ende, auch wenn sich die Wege "nach vier sehr intensiven, aber sehr erfolgreichen Jahren, trennen". In einem von "großem Vertrauen geprägten Miteinander" habe Niemeyer gegenüber den Verantwortlichen die Anfrage von Werder Bremen und seinen Wechselwunsch "offen und frühzeitig mitgeteilt". Der 40-Jährige zeigt sich den Entscheidern "sehr dankbar, dass sie mir diesen Karriereschritt und den Sprung in die Bundesliga ermöglichen".
Rückkehr nach Bremen
Niemeyer war in der Vergangenheit immer wieder mit höherklassigen Klubs in Verbindung gebracht worden. Dass es ihn nun nach Bremen ziehen wird, überrascht nicht. Schließlich lief er einst 55 Mal für die Norddeutschen auf (2007-2010) und bestritt neben 32 Bundesliga-Partien auch ein Spiel in der Champions League. 2009 gewann er mit Werder zudem den DFB-Pokal. Beim Bundesligisten tritt Niemeyer die Nachfolge von Profifußball-Leiter Clemens Fritz an, der im Sommer auf Frank Baumann als Geschäftsführer folgte.
Für die Preußen ist der Abgang des 40-Jährigen ohne Frage ein Verlust, war Niemeyer doch maßgeblich an der positiven Entwicklungen in den letzten Jahren beteiligt. Im Sommer 2020 vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede gekommen, wo er als Co-Trainer fungierte, war der frühere Bundesliga-Profi (146 Spiele) zunächst Sportdirektor, ehe er zwei Jahre später zum Sport-Geschäftsführer aufstieg. "Wir haben zuletzt unglaubliche Momente erlebt. Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Münster und die Erfahrungen, die ich hier sammeln konnte. Der SC Preußen Münster ist ein toller Verein mit fantastischen Fans und einem klaren Weg", so Niemeyer.
Ole Kittner übernimmt
Mit Ole Kittner, derzeit Geschäftsführer Marketing, Strategie & Kommunikation, steht bereits der Nachfolger Niemeyers fest. Der gebürtige Münsteraner, der bis 2020 selbst das Preußentrikot getragen hat, soll als Geschäftsführer Sport, Strategie und Kommunikation noch mehr Verantwortung übernehmen. Kittner, der während seiner Spieler-Karriere in der 2. und 3. Liga ein Psychologiestudium erfolgreich abgeschlossen hat und sich anschließend zum Sportpsychologen fortbildete, macht damit einen weiteren Schritt an der Hammer Straße.
"Peter und Ole haben in den vergangenen Jahren eng zusammengearbeitet, jeder in seinem Verantwortungsbereich, aber natürlich in ständigem Austausch", macht Maasjost deutlich und skizziert die Entscheidungsfindung in der Nachfolge: "Wir haben zunächst ein Anforderungsprofil für uns entwickelt, dann mehrere Optionen geprüft und sind schlussendlich von den Kompetenzen und Qualifikationen von Ole Kittner überzeugt gewesen. Seine Ideen, sein Spirit und sein Engagement sprechen natürlich für ihn, ebenso, dass er die Strukturen und den Verein kennt und somit sofort loslegen kann."
Kittner selbst freut sich auf seine neue Aufgabe: "Peter hat hervorragende Arbeit bei Preußen geleistet. Seit seinem Antritt hat Preußen Münster eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Nach dem Abstieg und ohne echten Kader hat er mit viel Energie und einer klaren Haltung ein starkes Fundament aufgebaut, auf dem ich jetzt aufbauen darf."