Nach verpasstem Aufstieg: Keller gibt Traineramt beim SVS ab

Jens Keller ist nicht länger Trainer des SV Sandhausen. Wie die Kurpfälzer am Montag bekanntgaben, habe sich der 53-Jährige "nach einer eingehenden Analyse der aktuellen Situation" und "im Austausch mit der Vereinsführung" dazu entschieden, sein Amt als Cheftrainer mit sofortiger Wirkung zur Verfügung zu stellen. Vorerst übernimmt Co-Trainer Kleppinger.

Unterschiedliche Vorstellungen

Die Entscheidung kommt überraschend, da Keller noch Anfang April eine liga-unabhängige Job-Garantie erhalten hatte. Warum er die Kurpfälzer dennoch verlässt, begründet der 53-Jährige so: "Für mich ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, den Weg freizumachen, da sich unsere ganzheitlichen Vorstellungen für die neue Saison nicht uneingeschränkt gedeckt haben. Deshalb habe ich mich entschieden, mein Amt zur Verfügung zu stellen."

Keller hatte die Schwarz-Weißen im Oktober von Danny Galm übernommen und sollte den SVS zum direkten Wiederaufstieg führen. Diesen verpasste der Klub jedoch frühzeitig und steht mit 55 Punkten nach 37 Spielen lediglich auf Platz 9. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt acht Punkte, nachdem der SVS aus den letzten fünf Partien nun drei Zähler geholt hatte. Erst am Samstag unterlag Sandhausen in Mannheim mit 2:4 (nach 0:4 zur Pause). Insgesamt stand Keller bei 28 Spielen an der Seitenlinie. 13 Partien wurden gewonnen, zudem gab es sechs Unentschieden – macht einen Punkteschnitt von 1,61. Im Liga-Betrieb gewann Sandhausen unter dem früheren Bundesliga-Trainer jedoch nur elf von 25 Spielen – zu wenig für die Ansprüche.

Co-Trainer Kleppinger übernimmt vorerst

"Jens hat die Mannschaft in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Leider konnten wir die Saisonziele auch im Anschluss nicht erreichen", sagt Sportdirektor Michael Imhof. "Obwohl wir andere Pläne für die Zukunft hatten, gilt es selbstverständlich, Jens‘ Entscheidung zu respektieren. Wir danken ihm für sein Engagement am Hardtwald und wünschen ihm alles Gute – beruflich wie privat." Noch im April hatte Imhof betont, dass es "nie ein Thema" gewesen sei, "weder für Jens noch für uns, die Zusammenarbeit infrage zu stellen".

Keller betont: "Ich habe mich in Sandhausen sehr wohlgefühlt. Der im Herbst eingeschlagene Weg war rückblickend lange Zeit von Erfolg begleitet – auch, wenn uns am Ende nicht der ganz große Wurf gelungen ist. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft für die verbleibenden Spiele sowie für die neue Saison den größtmöglichen Erfolg." Wer die Nachfolge des 53-Jährigen antreten wird, ist noch offen. Beim letzten Saisonspiel gegen den FC Ingolstadt sowie im Pokalfinale gegen den 1. FC Mühlhausen wird Co-Trainer Gerhard Kleppinger auf der Bank sitzen.

   

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