Hallescher FC nach 2:0 im Stadt-Derby im Landespokal-Finale
Drei Tage nach dem feststehenden Abstieg aus der 3. Liga ist der Hallesche FC immerhin erneut in das Finale des Landespokals in Sachsen-Anhalt eingezogen. Beim 2:0 im Stadt-Derby über Fünftligist VfL Halle 96 fielen beide Tore erst nach dem Seitenwechsel.
HFC vergibt klare Chancen, Müller pariert glänzend
Im Vergleich zum 0:0 in Bielefeld in der Liga nahm HFC-Trainer Reisinger eine große Rotation vor und ließ nur Müller im Tor sowie Landgraf und Nietfeld erneut starten. Nach vier Minuten hatte Lofolomo schon das erste Tor auf dem Fuß, semmelte aber nach einem Eckball aus wenigen Metern drüber. Der Gastgeber versteckte sich nicht und prüfte Müller erstmals in der 11. Minute durch Vujanic, der vom linken Strafraumeck abzog. Auf der Gegenseite näherte sich Ajani mit einem Kopfball an, ansonsten tat sich der klassenhöhere Vertreter trotz klarer Feldüberlegenheit schwer. In der 20. Minute ergab sich für den VfL plötzlich die Riesenchance: nach einem Missverständnis zwischen Müller und seinen Vorderleuten prallte die Kugel zu Bolz, der es mit einem Lupfer direkt versuchte, aber Müller kehrte rechtzeitig in den Strafraum zurück und bereinigte die Situation.
Direkt im Anschluss hätte Kreuzer seinerseits einen Fehler des 96-Torwarts Jagodzik nutzen können, doch Ludwig kratzte den Schuss aus fünf Metern von der Linie. Nun ging es Schlag auf Schlag: Vujanic tauchte vor Müller auf und zwang ihn zu einer Glanzparade (23.). Bei der nächsten Chance für die Gäste wäre der ehemalige HFC-Profi Ludwig nach seiner Rettungsaktion fast zum Unglücksraben geworden, als er eine Hereingabe von Ajani nur knapp über den eigenen Kasten lenkte (34.). Und weil auch Baumann eine scharfe Flanke aus kurzer Distanz drüber schoss (42.), musste sich der Titelverteidiger zur Halbzeit mit einem torlosen Remis begnügen.
Wolf löst den Knoten, Nietfeld legt nach
Darauf reagierte Reisinger mit zwei Wechseln: die Stammkräfte Deniz und Casar kamen für Ajani und Halimi. Nur knapp fünf Minuten mussten die HFC-Fans warten, bis endlich das erlösende 1:0 fiel. Nach einer Flanke von Crosthwaite musste Wolf nur noch einschieben. Wenige Augenblicke später wäre die identische Kombination fast erneut erfolgreich gewesen, aber Wolf zielte zu hoch. Nach einer weiteren Hereingabe von Crosthwaite, die Baumann nur knapp verpasste, war für den Vorlagengeber Schluss und Skenderovic durfte ran. Die Rot-Weißen blieben weiterhin am Drücker und wurden in der 65. Minute mit einem berechtigten Elfmeterpfiff belohnt. Nietfeld nahm sich der Sache an und verwandelte souverän vom Punkt.
Anschließend schaltete der Drittligist mindestens einen Gang runter, und die Partie verflachte. In der 82. Minute ging Baumann nach einem Gestochere im Sechzehner zu Boden, aber dieses Mal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm. Eine letzte Chance durch einen Freistoß aus zwanzig Metern halbrechts setzte Deniz knapp am Pfosten vorbei (90.). Nach dem Finaleinzug kämpft der Hallesche am 25. Mai im heimischen Stadion gegen Oberligist Germania Halberstadt um den erneuten Titelgewinn und den damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal.