Im Eiltempo zum Aufstieg: Karlsruhe gastiert in Unterhaching
Zwanzig Spiele ohne Niederlage bei 43 erzielten Toren und nur neun Gegentreffern – das ist die imposante Bilanz des Karlsruher SC. Das letzte Mal als Verlierer verließen die Badener den Platz, als des draußen noch warm war und keiner ahnen konnte, welch langer, harter Winter uns ins Haus steht. Am 22. September unterlag die Truppe von Markus Kauczinski dem SV Wacker Burghausen im heimischen Wildpark mit 1:2. Danach folgte die beeindruckende Serie. Der Lohn: Karlsruhe thront mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz auf dem ersten Rang der Tabelle und marschiert unaufhaltsam in Richtung 2. Bundesliga. Der Sportpark Unterhaching (14 Uhr) soll nun nur eine weitere Zwischenstation auf der Drittliga-Abschiedstour sein. Die Statistik spricht hier eine deutliche Sprache. Ganze fünf Punkte konnten die Münchner Vorstädter in den letzten zehn Spielen ergattern.
Klar verteilte Rollen?
In der Wochenmitte folgte auf die schwarze Serie in der Liga auch noch das Aus im DFB-Pokal (3:4 n. E. gegen Regionalligisten FC Bayern Hof). In der Tabelle liegen die Rot-Blauen nur dank ihrer furiosen Hinrunde auf einem beachtlichen siebten Tabellenplatz (44 Punkte). Die Rückrundenbilanz liest sich katastrophal. Zwei Siege, drei Remis und sieben Niederlagen (7:17 Tore) stehen zu Buche. Zöge man lediglich die Rückrundentabelle in Betracht, läge die SpVgg mit neun Punkten nur einen Punkt vor einem Abstiegsplatz auf Rang 17. Die Rollen scheinen also klar verteilt für die morgige Partie. Das Hinspiel im Wildparkstadion endete torlos. Interessante Randnotiz: Damals (13. Spieltag) lag Haching als Dritter noch elf (!) Punkte vorm Elften Karlsruhe. Die dann folgende Entwicklung ist bekannt.
Kauczinki: „Jede Mannschaft will uns schlagen“
Die Losung beim Karlsruher Sportclub vor dem Gastspiel vor den Toren Münchens ist klar: Weiter marschieren. Markus Kauczinski möchte den Gegner jedoch trotzdem keineswegs unterschätzen. „Unterhaching hat eine sehr spielstarke Mannschaft, die sehr schnell nach vorne spielt", sagte der Trainer bei der Pressekonferenz vor der Abreise nach Bayern. Außerdem rechnet er mit einen motivierten Gegner. „Jede Mannschaft will die erste sein, die uns schlägt", so der Übungsleiter weiter. Was das Line-Up für morgen angeht, kann der KSC aus dem Vollen schöpfen. Der zuletzt gelbgesperrte Dominic Peitz kehrt zurück und und stellt eine Alternative für die Mittelfeldzentrale dar. Ausfallen werden dagegen Manuel Bölstler (muskuläre Probleme), Elia Soriano (Grippe), Dennis Cagara (Achillessehnenprobleme) und Danny Blum (Mandelentzündung). Es gibt nach den Leistungen der vergangene Wochen keinen Grund für Umstellungen in der ersten Elf. Es dürften also dieselben Akteure auflaufen, die vergangene Woche die Stuttgarter Kickers mit 3:0 besiegt haben. Wer genau allerdings gegen Unterhaching beginnen werden, ließ der Trainer offen. „Alle, die da sind, sind in der Lage auch zusammen einen guten Part zu spielen. Alles ist möglich".
Riederer macht Kollegen Mut
Alles bestens beim KSC. Ganz anders sieht es in Unterhaching aus. Nach dem unglücklichen Verpassen der ersten DFB-Pokalrunde und der bisher schwachen Rückrunde, hadern die Rot-Blauen. „Wir wissen, was wir dem Verein da angetan haben“, sagte Trainer Claus Schromm „merkur-online“ gegenüber. Durch die Niederlage gegen den Regionalligisten FC Bayern Hof entgehen dem Verein Gelder in sechsstelliger Höhe. Einnahmen, die der klamme Klub durchaus hätte gebrauchen können: Vor allem, da ein Hauptsponsor nach wie vor nicht in Sicht ist. Dass nun ausgerechnet der Tabellenführer in den Sportpark kommt, macht die Situation nicht gerade besser. Der verletzte Keeper und Kapitän Stefan Riederer macht seinen Mitspielern allerdings trotz der schwierigen Situation Mut: „Wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir gegen die vorderen Teams mithalten können“, sagte der 27-Jährige auf der Vereinshomepage. „Zuletzt lief es natürlich nicht rund“, so Riederer weiter. „Aber warum sollen wir dem Favoriten diesmal nicht ein Bein stellen?“. Für einen Einsatz morgen kommen neben dem angesprochenen Riederer auch Abwehrchef Daniel Hofstetter (Knieverletzung), Mike Niebauer (Knochenhautentzündung), Florian Bichler (Leistenprobleme) und Roland Sternisko (Reha) nicht in Frage. Sonst stehen dem Trainer-Duo Baum/Schromm alle Akteuere zur Verfügung. Anpfiff im Unterhachinger Sportpark ist um 14 Uhr. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Malte Dittrich aus Bremen.
Einen ausführlichen Spielbericht findet Ihr im Anschluss an das Spiel hier auf liga3-online.de.
FOTO: Flohre Fotografie