"Eine Frechheit": Wiesbaden hadert nach Abstieg mit dem Schiri

Nur ein Jahr nach dem Aufstieg über die Relegation kehrt der SV Wehen Wiesbaden durch selbige nach der 1:2-Niederlage im Rückspiel gegen Jahn Regensburg in die 3. Liga zurück. Der Frust war groß – auch, weil Schiedsrichter Martin Petersen in zwei Szenen gegen die Hessen entschieden hat.

Ärger über verwehrten Elfmeter

Die zweite Halbzeit in der Brita-Arena hatte gerade begonnen, als Ivan Prtajin von Oscar Schönfelder im Strafraum umgestoßen wurde und zu Fall ging. Petersen ließ jedoch weiterlaufen. Und zu allem Überfluss fiel beim anschließenden Konter das vorentscheidende 2:0 für die Jahnelf. Der VAR sah keinen Grund einzugreifen, auch der On-Field-Review blieb aus – sehr zum Unverständnis von SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt.

"Ich habe ein Heidenrespekt vor den Schiedsrichtern, das ist ein schwieriger Job. Sich aber solche Szenen nicht anzuschauen, ist eine Frechheit. Es geht um so viel. Es bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone, sich das anzuschauen. Das kann viele Jahre eines Vereins beeinflussen", schimpfte er im "Sat1"-Interview. "Der Regensburger fällt noch über unseren Spieler. Das heißt, er hatte ja eine Dynamik in ihn rein." Dominik Kother wollte sich indes zwar nicht festlegen, meinte aber: "Den kann man vielleicht geben." Statt 0:2 aus Wiesbadener Sicht hätte es dann 1:1 stehen können.

"Zieht sich schon über Jahre"

Der nicht gegebene Elfmeter war nicht die einzige umstrittene Entscheidung. Auch nach 85 Minuten gab es nochmal einen Aufreger, nachdem Robin Ziegele einen Schuss von Prtajin im Strafraum mit dem Arm geblockt hatte. Die Szene wurde zwar gecheckt, aber für nicht strafbar befunden. "Das zieht sich durch die komplette Rückrunde durch", ärgerte sich Geschäftsführer Nico Schäfer über die wiederholten Entscheidungen gegen die Wiesbadener. Mit Petersen habe der SVWW bereits "eine lange Geschichte", die sich "schon über Jahre hinzieht". Näher ins Detail ging der 56-Jährige aber nicht.

Stattdessen fügte er bei allem Frust über den verwehrten Elfmeter an: "Wir dürfen nicht so in den Konter laufen." Am Ende stand das zwölfte sieglose Spiel in Folge. "Das kann dann kein Zufall sein", wollte Schäfer den Abstieg nicht ausschließlich an den strittigen Entscheidungen festmachen. Auch Mockenhaupt räumte ein: "Man muss auch ehrlich sein, wenn am Ende nach einem so langen Zeitraum der Abstieg steht, hat man es auch verdient."

"Leere, Frust und Enttäuschung" bei Döring

Interimscoach Nils Döring verspürte indes "große Leere, großen Frust und große Enttäuschung". Für den Verein, das Umfeld und die Fans tue es ihm "extrem leid". Seiner Mannschaft könne er "keinen Vorwurf" machen, wenngleich diese die Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt habe. "Ich werde die Jungs wieder aufrichten", kündigte er an, nachdem in der Kabine nach Spielende "Totenstille" herrschte. "Auch wenn es gerade schwerfällt, gilt es den Blick jetzt nach vorne zu richten und nächstes Jahr den Angriff auf den Wiederaufstieg in die 2. Liga zu starten." Wie es für ihn persönlich weitergeht, ist noch offen. "Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen."

   

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