Münster kommt trotz 3:0-Führung nicht über Remis hinaus
Der SC Preußen Münster kommt im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus und kann somit die Ausrutscher der Konkurrenten aus Karlsruhe und Osnabrück nicht adäquat ausnutzen. Aufgrund einer zwischenzeitlich komfortablen 3:0-Führung fühlt sich dieses Remis jedoch wie eine Niederlage an. Coach Pavel Dotchev veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 in Dortmund wie angekündigt auf zwei Positionen. Dominik Schmidt ersetzte den grippekranken Kapitän Stefan Kühne in der Innenverteidigung und gab somit nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback in der ersten Elf. Zudem verdrängte Matthew Taylor den in Dortmund unglücklichen Dima Nazarov auf die Bank.
Taylor beendet Torflaute
Dotchevs Gegenüber Jürgen Luginger stellte seine Mannschaft auf gleich vier Positionen um. Die gelbgesperrten Kevin Maek und Sven Sökler wurden durch Artur Schneider bzw. Serkan Göcer ersetzt. Außerdem durften Adam Straith (für Tim Knipping) und Marius Laux (für Yannick Back) von Beginn an ran. Preußen Münster wurde seiner Favoritenrolle als Tabellenvierter und bester Heimelf der 3. Liga von der ersten Sekunde an gerecht. Die Rückkehr von Taylor in die Startelf tat dem Spiel der Preußen gut, der US-Amerikaner war an vielen Offensivaktionen seines Teams direkt beteiligt. Schon nach wenigen Spielminuten waren die Schwarz-Weiß-Grünen die klar dominierende Mannschaft im mit 8.554 Zuschauern nicht ausverkauften Preußenstadion. Folgerichtig gingen die Adlerträger in der 24. Minute verdient in Führung, als Amaury Bischoff einen Freistoß in die Maschen zirkelte. Auch im Anschluss blieben die Preußen die bessere Mannschaft, vom Gast aus Saarbrücken kam in den ersten 45 Minuten viel zu wenig. Daran änderte sich auch in der zweiten Hälfte zunächst wenig. Nach einem tollen Pass von Truckenbrod erzielte Münsters „Fußballgott“ Mehmet Kara das 2:0. Als nur wenige Minuten später Taylor seine elf Ligaspiele anhaltende Torflaute beendete und das 3:0 besorgte, schien die Partie endgültig entschieden.
Ausgleich in der letzten Minute
Doch innerhalb weniger Minuten drehte sich das Spiel. Manuel Stiefler und Toptorjäger Marcel Ziemer nutzten zwei Unachtsamkeiten in Münsters Defensive gnadenlos aus und ließen ihr Team wieder bis auf ein Tor rankommen. Von nun an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Saarbrücken drängte in den letzten 25 Minuten auf den Ausgleichstreffer, Münster lauerte im eigenen Stadion auf Konter. Diese wurden jedoch nur selten konzentriert zu Ende gespielt. Viele schlampige Ballverluste und Fehlpässe verhinderten ein 4:2 und die damit endgültige Entscheidung in diesem Spiel. Die wenigen Chancen, die Dotchevs Elf dann jedoch noch hatte, waren dann allesamt aus der Kategorie „Hundertprozentige“. Kara, der für Taylor eingewechselte Königs und Bischoff ließen diese Möglichkeiten aber ungenutzt. Stattdessen nutzte Stiefler auf der anderen Seite einen weiteren Patzer in der Preußen-Abwehr zum 3:3-Ausgleich. Preußen Münster belegt nach dem Remis weiterhin den 4. Tabellenplatz. Da sie allerdings weiterhin ein Spiel weniger haben als der direkt davor platzierte VfL Osnabrück bleiben die Adlerträger weiterhin dick im Geschäft im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Den Beweis, dass sie dort unbedingt hingehören, blieben sie in den letzten 30 Minuten des heutigen Spiels allerdings schuldig…
Daten&Fakten:
SC Preußen Münster: Masuch – Hergesell, Schmidt, Kirsch, Schöneberg – Grote, Bischoff, Truckenbrod, Siegert (74. Menga) – Taylor (72. Königs), Kara (85. Neupert)
1. FC Saabrücken: Fernandez – Stegerer, Lerandy, Straith, Kohler – Eggert, Stiefler, Laux (Bach), Schneider (Petry) – Ziemer, Göcer (Jüllich)
Gelbe Karten: Kohler, Stegerer, Petry, Bach
Tore: Bischoff (24.), Kara (51.), Taylor (60.) / Stiefler (65.), Ziemer (67.), Stiefler (90.)
FOTO: Flohre Fotografie