Pfeifer tritt als RWE-Vorstand an: "Es beginnt eine neue Ära im Verein"

Pünktlich zum offiziellen Start in die neue Saison tritt Marc-Nicolai Pfeifer seinen Dienst als Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen an. Die Hängepartie mit Ex-Klub 1860 München wolle der 43-Jährige hinter sich lassen, denn die Zielsetzung mit seinem neuen Klub steht an. Besonders in finanzieller Hinsicht.

"Würde das Ganze gerne hinter mir lassen"

Zwischen Rot-Weiss Essen und 1860 München gab es in den letzten Tagen einen verbalen Schlagabtausch, was die Personalie von Marc-Nicolai Pfeifer betraf. Ein undurchsichtiger Streit, der "noch nicht ganz über die Zielgerade" gegangen sei, wie in der "WAZ" beim Amtsantritt des 43-Jährigen berichtet wird. Pünktlich zum 1. Juli übernimmt Pfeifer nun trotzdem seine Aufgaben als RWE-Vorstandsvorsitzender. "Ich habe mich in den ganzen Tagen nicht wohlgefühlt, wenn über dich gesprochen wird und du dich selbst nicht äußern kannst", blickte der 43-Jährige zum Einstieg zurück. "Ich würde das Ganze auch gerne hinter mir lassen, mich mit den handelnden Personen aus der Vergangenheit zusammensetzen, ihnen die Hand geben. Persönlicher Umgang und Wertschätzung sind mir sehr wichtig."

Pfeifer würde sich freuen, wenn die Aussagen noch einmal klar auf den Tisch kommen. Doch der Fokus gilt nun den Aufgaben bei Rot-Weiss Essen. Die Zeit zwischen seiner Freistellung bei 1860 und seinem Amtsantritt an der Hafenstraße habe er für die Familie genutzt, aber auch für die Aktivierung seines Fußball-Netzwerks. "Gleichzeitig war ich immer mal wieder bei dem einen oder anderen RWE-Spiel vor Ort", versicherte Pfeifer, dass er sich gewissenhaft auf die Hafenstraße vorbereitet hat. Auch Aufsichtsratsvorsitzender Andre Helf bekräftigte: "Jetzt geht es aber erst los, es gibt sehr viel zu tun in unserer Geschäftsstelle. Bei Rot-Weiss Essen soll ja nicht nur der Sport ein Team bilden, sondern auch die Geschäftsstelle freut sich darüber, dass nun der neue Chef da ist."

Finanzierungsmodell wird nicht hinterfragt

Helf sprach von "wahnsinnigen Projekten", "massivem Wachstum" und "viele Deltas", die vor RWE – und damit auch vor Pfeifer – liegen. "Und deshalb freuen wir uns, dass wir jetzt zwei bestens ausgebildete Manager auf dieser Position haben. Von denen erwarten wir natürlich auch, dass sie die Projekte massiv nach vorne bringen. Es beginnt heute eine neue Ära im Verein. Und wir sind gespannt, welche Ergebnisse sich ab heute einstellen werden", so Helf wortgewaltig. Oder wie es Pfeifer vereinfachte: "Wir wollen gemeinschaftlich im Team schauen, ob wir aus den Umsätzen alles so effizient gestalten können, dass maximale Mittel im Sport ankommen."

Die finanziellen Aufgaben bleiben das Steckenpferd des neuen Vorstandsvorsitzenden. "Aus meiner Überzeugung wird es wichtig sein, die Wechselwirkung mit einer gesunden wirtschaftlichen Basis und der Weiterentwicklung der Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, damit der Sport gute Ergebnisse erzielt", betonte Pfeifer daher auch. "Ich hab es hier mit Vertragsunterschrift kurz wahr genommen, dass man sich im Umfeld die Frage gestellt hat, ob wir jetzt unsere Strategie verändern, ob wir unser Finanzierungsmodell hinterfragen. Das ist definitiv nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Ziel ist es, hier etwas Substanzielles, Nachhaltiges aufzubauen, aus den Gegebenheiten das Optimum rauszuholen." Der finanziellen Entwicklung soll dann auch die sportliche Entwicklung folgen, sodass RWE "irgendwann mal die Liga verlassen" könne. Richtung 2. Bundesliga. "Aber das ist nichts für die Schlagzeile von morgen", so Pfeifer.

   

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