SGD-Sportchef Brendel im Interview: "Ambitioniert, aber demütig"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Dresdens neuer Sportchef Thomas Brendel über den knapp verpassten Aufstieg in der letzten Saison, Pläne und Ziele für die neue Spielzeit, weitere Neuzugänge und den Support der Fans.

"Zwei bis drei Positionen wollen wir noch besetzen"

liga3-online.de: In der letzten Saison verpasste Dynamo Dresden trotz starker Hinserie den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wie tief sitzt der Stachel bei den Spielern noch, Herr Brendel?

Thomas Brendel: Ich bin zwar erst neu dazu gekommen, habe den Prozess aber verfolgt. Der Saisonverlauf war ärgerlich. Aber die Spieler haben es abgehakt und wir als Verein haben viel analysiert. Wir sind fest entschlossen, unsere Fehler nicht zu wiederholen.

Zuletzt waren Sie in der Regionalliga Südwest beim FSV Frankfurt in verschiedenen Positionen tätig. Wie waren Ihre ersten Wochen in Dresden – und wie gehen Sie die Herausforderung an?

Erst einmal habe ich alles im Verein kennengelernt und ich wurde parallel direkt in Kaderthemen eingebunden. In Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerteam versuchen wir, der Mannschaft ein Gesicht zu geben und einen eigenen Stil zu entwickeln. Auf die Aufgabe in Dresden freue ich mich sehr. Dass die Fans große Wünsche haben, ist mir bewusst. Ich versuche, die Dinge mit einer gewissen Ruhe anzugehen und glaube, dass wir bereits viele richtige Entscheidungen im Hinblick auf die anstehende Saison getroffen haben.

In weniger als einem Monat beginnt die nächste Saison. Wie ist der Stand der Kaderplanung?

Noch zwei bis drei Positionen wollen wir besetzen. Erst letzte Woche haben wir Philip Heise verpflichtet und wir freuen uns, dass wir ihn von einer Rückkehr nach Dresden überzeugen konnten. Wir sind auf einem sehr guten Weg und haben noch ein paar Wochen Zeit, um die Kaderplanung abzuschließen.

Neben Philip Heise heißen weitere Neuzugänge Christoph Daferner und Vinko Sapina. Einige namhafte Spieler nahm die SGD damit schon unter Vertrag. Was versprechen Sie sich von den Neuzugängen?

Wir wollen ein Team bilden mit Spielern, die sportlich wie charakterlich top sind sowie eine gewisse Verlässlichkeit und die notwendige Qualität mitbringen. Vinko Sapina soll ein wichtiger Anker im zentralen Mittelfeld werden. Bei Christoph Daferner hoffen wir, dass er zu alter Stärke findet, die er in Dresden schon unter Beweis gestellt hat.

Oliver Batista Meier nimmt seinen dritten Anlauf bei der SG Dynamo, nachdem er an Verl und die Grasshoppers Zürich verliehen war. Was stimmt Sie optimistisch, dass er in Dresden an Leistungen anknüpfen kann, die er vor allem schon für den SC Verl gezeigt hat?

Dass Oliver über herausragende Fähigkeiten verfügt und er ein großer Erfolgsfaktor werden kann, wissen wir. Das weiß die gesamte 3. Liga. Wir hoffen alle, dass er nun bei uns durchstartet.

 

"Unterstreicht die Wucht und Strahlkraft des Vereins"

Über das Saisonziel brauchen wir nicht zu diskutieren, oder?

Wir haben einen größeren Umbruch mit einem neuen Trainerteam und vielen neuen Spielern. Blauäugig starten wir definitiv nicht in die neue Spielzeit. Natürlich sind wir ambitioniert. Aber wir werden demütig sein und nicht zu forsch große Ziele raushauen.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz in dieser Saison ein?

Es wird sicher nicht leichter als zuletzt. Unter anderem sind starke Absteiger hinzugekommen. Die 3. Liga ist und bleibt ein hartes Pflaster. Was wir brauchen, ist eine homogene Mannschaft, die zusammenwächst. Elversberg und zuletzt auch Ulm haben gezeigt, wie es funktioniert. Es wird eine schwierige Saison, aber ich bin guter Dinge, dass wir – auch mit dem großartigen Support unserer Fans – eine starke Saison spielen werden.

Die Dresdner Fans sind ein echtes Faustpfand. Schon mehr als 14.000 Dauerkarten wurden verkauft. Wie bewerten Sie das?

Es unterstreicht die Wucht und Strahlkraft des Vereins. Wir haben eine riesige Fanbase, die uns unterstützt. In der 3. Liga ist das einmalig. Und wir brauchen uns auch landesweit nicht zu verstecken.

Worauf liegt aktuell der Fokus in der Vorbereitung?

Auf dem Spielsystem und der Frage, wie wir unseren Kader optimal nutzen. Es geht darum, eine Spielphilosophie zu entwickeln und diese so schnell wie möglich auf den Platz zu bringen.

Zum Start gastiert Dresden am 3. August bei Viktoria Köln. Ihre Einschätzung zum Auftaktspiel?

Viktoria Köln ist ein unangenehmer Gegner, der jeder Mannschaft wehtun kann. Es wird keine leichte Aufgabe, aber wir wollen ganz klar mit einem Sieg in die Spielzeit starten.

   

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