1:0! Rot-Weiß Erfurt fährt wichtigen Heimsieg ein

In einem spielerisch schwachen Spiel konnte der FC Rot-Weiß Erfurt die Spielvereinigung aus Unterhaching mit 1:0 besiegen und sich weiter von den Abstiegsrängen entfernen. Dabei begannen die Akteure in den rot-weißen Trikots anfangs sehr engagiert. Das Bestreben der Wiedergutmachung nach der Niederlage unter der Woche gegen den KSC (0:1) war ihnen deutlich anzumerken. Bereits nach sieben Minuten hatte Mijo Tunjic, einziger Stürmer im Startaufgebot des RWE, die große Chance die Gastgeber in Front zu bringen. Doch alleinstehend vor Korbinian Müller scheiterte Tunjic an diesem, sodass es beim 0:0 blieb. Lediglich 180 Sekunden später sorgte ein Freistoß von Kapitän Nils Pfingsten-Reddig für erneute Gefahr vor dem Gehäuse der Gäste. Der Ball flog "an Freund und Feind vorbei" (Alois Schwartz) und zwang Müller zur zweiten guten Parade des noch jungen Spiels (10.)

Erfurt lässt nach gutem Beginn nach

Mit dieser Aktion kam ein Bruch ins Spiel der Hausherren, die ihre Spritzigkeit und Bissigkeit aus den Zweikämpfen und der Spielanlage der Startphase vermissen ließen. Unterhaching kam nun besser in die Partie ohne jedoch selber Torgefahr zu versprühen. Die vielen Ungenauigkeiten im Passspiel der beiden Mannschaften führten zu viel Mittelfeldgeplänkel und Leerlauf. Abseits des Spielfeldes kam es zu einer schönen Geste durch die Ultras des RWE: Mit einem Spruchband bedankten sie sich bei Tom Bertram für seine Zeit und Dienste im Erfurter Trikot. Er musste seine Karriere vor wenigen Wochen im Alter von 25 Jahren aufgrund eines Knorpelschadens am Schienbeinkopf beenden. Nach 45 Minuten wurde die ereignisarme erste Hälfte durch Schiedsrichter Marcel Göpferich beendet. Erfurt hatte starke 10 Minuten, nahm dann unerklärlicherweise den Schwung raus und so wurde das Spiel zu einem müden Sommer-Kick.

Pfingsten-Reddig mit dem Tor

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sahen die 4245 Zuschauer im Steigerwaldstadion die selben bemühten, aber durchschlagsarmen Mannschaftenen. Erst in der 60. Spielminute sorgte ein vermeintliches Handspiel eines Unterhachingers für Unruhe. Der Schuss von Aykut Öztürk wurde von einem Spieler der Bayern mit der Hand gestoppt, Schiedsrichter Göpferich ließ die Partie zum Unmut des Anhangs und der Erfurter Spieler fortsetzen. In der 67. Spielminute dann der Elfmeterpfiff. Der eingewechselte Dominick Drexler schickte Öztürk in den Strafraum, dieser wurde von Hingerl zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Rot-Weiß-Kapitän Pfingsten-Reddig gewohnt souverän. Er schoss ins linke untere Eck ein. Müller ahnte die Ecke hatte gegen den platzierten Schuss allerdings keine Chance. Da die Thüringer im Vergleich zu den Gästen bemühter waren das Spiel zu machen, ging die Führung zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Bezeichnend für dieses Spiel war, dass ein Elfmeter dazu dienen musste, den Torreigen zu eröffnen, da auf beiden Seiten die spielerische Klasse nicht vorhanden war. Danach passierte erneut nicht viel, das Spiel fand zwischen den Strafräumen statt. Rafael Czichos sorgte in der 86. Minute für einen Torschrei bei einigen Zuschauern. Doch sein Schuss vom linken Strafraumeck traf das Netz nur von außen. Kurz vor Abpfiff hätte Jonas Hummels – Bruder von Nationalspieler Mats Hummels – die rot-weiße Lethargie beinahe bestraft. Doch der kaum geprüfte Philipp Klewin im Tor der Gastgeber war mit einer guten Parade zur Stelle und entschärfte den Torversuch zur Ecke. Danach hatte der Unparteiische ein Einsehen und pfiff die über weite Strecke langweilige Partie nach 90 Minuten ab. Der RWE war wie zuletzt ideenlos im Offensivspiel und überließ vieles dem Zufall. Den Gästen war anzumerken, dass die Saison aufgrund ihrer Tabellenkonstellation gelaufen ist und die volle Motivation fehlte. Unterhaching bleibt trotz der Niederlage siebter, Erfurt festigt Platz 15 und hat nun fünf Zähler Vorsprung auf Rang 18.

 

Stimmen der Trainer:

Alois Schwartz (Trainer FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir hatten jetzt alle drei Tage ein Spiel und dann kommt eine Mannschaft wie Unterhaching, die weder nach oben noch nach unten was zu tun hat und einen sehr guten Fußball spielt. Wir mussten viel laufen, das hat meine Mannschaft gut gemacht . Sie haben de Gegner früh unter Druck gesetzt und ihn zugestellt. Sie kamen damit am Anfang nicht klar. Wir hatten durch Tunjic und Pfingsten-Reddig gute Möglichkeiten, die Müller gut hält. Hinten standen wir konzentriert und letztendlich hat uns ein Tor gereicht, um das Spiel zu entscheiden. Unterhaching hatte bis zur 90. Minute fast keine Chancen. Die eine hat Klewin gut gehalten. Für uns war wichtig, dass wir mal wieder drei Punkte im Steigerwaldstadion behalten konnten. "

 

Manuel Baumann (Teamchef Unterhaching): "Die Erfurter haben uns früh unter Druck gesetzt. Wir sind deshalb nicht gut ins Spiel gekommen. Danach verflachte das Spiel und es gab viele Fehlpässe. Der Elfmeter ist der Jugend von Hingerl geschuldet. Daraus wird er lernen und dies nicht mehr machen. Es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Zum Glück haben wir in dieser Saison schon genügend Punkte gesammelt."

 

FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de

 

   

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