Derby zwischen Dresden und Cottbus: Was für wen spricht

Am Freitag (19 Uhr) ist es soweit: Beim Duell zwischen Dynamo Dresden und Energie Cottbus steht das erste Ost-Derby der Saison an. Im Vorfeld analysiert liga3-online.de, was für wen spricht.

Kulisse: Nichts geht mehr! Schon seit zwei Wochen ist der Heimbereich ausverkauft, bereits am zweiten Verkaufstag waren alle knapp 28.000 Tickets vergriffen. Und weil auch Energie sein Kontingent von 3.000 Karten komplett abgesetzt hat, wird das Rudolf-Harbig-Stadion erstmals seit dem Derby gegen Aue im vergangenen September mit rund 32.000 Fans komplett besetzt sein. Dass die SGD zuhause eine Macht ist, zeigte sich vor allem im vergangenen Jahr, als die Schwarz-Gelben zwischenzeitlich zehnmal hintereinander vor heimischer Kulisse gewannen – und damit einen Nachwende-Rekord aufstellten.

Bilanz: 33 Mal standen sich beide Klubs laut "transfermarkt.de" bislang in einem Pflichtspiel gegenüber, zuletzt im April 2016. Damals setzte sich die SGD im Stadion der Freundschaft mit 2:0 durch – und feierte damit den 19. Sieg gegen die Lausitzer. Die Bilanz spricht somit klar für die Sachsen, die sich erst sechsmal gegen Energie geschlagen geben mussten. Von den letzten sieben Duellen verlor Dynamo nur eines (im Oktober 2015), alle anderen Partien gingen – bei einem Unentschieden – an Dresden.

Energie ohne Wollitz: Eigentlich wollte Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz ohne gelbe Karte durch die Saison kommen, wie er zuletzt in einem Talk mit "Niederlausitz aktuell" betont hatte. Nun erwischte es ihn gleich im ersten Spiel. Und neben einer gelben Karte handelte sich der emotionale Coach auch noch Rot ein, sodass er am Freitagabend fehlen wird. Durch das DFB-Urteil darf der 59-Jährige sich weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten. Zudem darf Wollitz im gesamten Zeitraum mit der Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten. Vor allem als emotionaler Antreiber an der Seitenlinie wird Wollitz den Lausitzern fehlen.

 

Wut im Bauch: Geführt, in der Nachspielzeit aber doch noch verloren: Im ersten Drittliga-Spiel nach fünf Jahren erlebte Energie Cottbus am vergangenen Sonntag gegen Arminia Bielefeld eine Achterbahnfahrt der Gefühle – mit bitterem Ende. Die Enttäuschung war groß, zumal die Lausitzer kurz vor dem entscheidenden Gegentreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit selbst die große Chance hatten, die Partie für sich zu entscheiden. Aufgrund des unglücklichen Spielverlaufs ist davon auszugehen, dass Cottbus am Freitagabend mit jeder Menge Wut im Bauch in Dresden auf den Platz gehen wird.

Aufstiegseuphorie: Auch wenn die große Begeisterung rund um die Drittliga-Rückkehr des FCE mit der Last-Minute-Niederlage einen kleinen Dämpfer erhalten hat, ist die Euphorie noch immer groß. Die 3.000 Tickets für den Gästeblock in Dresden waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen, vermutlich hätte Energie noch deutlich mehr Karten absetzen können. Kein Wunder, schließlich musste Cottbus jahrelang auf das Duell bei der SG Dynamo warten. "Das sind die Duelle, auf die wir uns gefreut haben", sagte Co-Trainer Jonas Hildebrandt, der am Freitag zusammen mit Co-Trainer-Kollege Tobias Röder an der Seitenlinie stehen und den gesperrten Wollitz vertreten wird.

Kein Druck: Während Dynamo, das von den Trainern zum Top-Favorit auf den Aufstieg ernannt worden war, mit einer gewissen Erwartungshaltung – gerade vor ausverkaufter Kulisse im eigenen Stadion – in die Partie gehen wird, kann Energie befreit aufspielen. Natürlich wollen auch die Brandenburger drei Punkte mitnehmen und damit die Niederlage gegen Bielefeld gleich wieder wettmachen. Doch der größere Druck liegt ohne Frage bei den Schwarz-Gelben, zumal Energie als Aufsteiger ins Rudolf-Harbig-Stadion reist.

   

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