"Selten erlebt": Backhaus lobt die Fans für "überragend guten Sinn"

Nach dem Auftaktsieg in Essen wollte Alemannia Aachen eigentlich auch das erste Drittliga-Heimspiel nach elf Jahren gewinnen, zeigte sich gegen den SC Verl nach 80-minütiger Unterzahl aber auch mit dem 1:1 zufrieden. Trainer Heiner Backhaus lobte vor allem die Fans.

80 Minuten in Unterzahl

Keine zehn Minuten waren gespielt, als Charlison Benschop Verls Max Scholze mit voller Wucht, wenn auch ohne jede Absicht, bei einem Zweikampf um den Ball auf den Knöchel trat. Während dieser mit Verdacht auf Außenbandriss raus musste, sah der Stürmer, der sich zuvor beim Verler entschuldigt hatte, glatt Rot. Zunächst hatte Trainer Heiner Backhaus seine Zweifel an der Korrektheit des Platzverweises, musste danach Ansicht der TV-Bilder bei "MagentaSport" dann aber einräumen:

"Oh, auweia. Zu wild und zu heiß vielleicht beim ersten Spiel hier am Tivoli. Gute Besserung an den Jungen." Fortan war seine Mannschaft 80 Minuten lang in Unterzahl und nach dem Gegentreffer kurz vor der Pause auch noch in Rückstand, kämpfte sich im zweiten Durchgang aber zurück und nahm einen Punkt mit.

All-in nach der Pause

"Wenn du 80 Minuten in Unterzahl spielst und dann kurz vor der Pause noch das Gegentor bekommst, ist das für die Moral natürlich nicht gut", so Backhaus, der von einem besonderen Matchplan für die zweite Halbzeit berichtete: "In der Pause haben wir gesagt: jetzt gehen wir all-in." In Unterzahl zu pressen, war durchaus mutig, "aber wir sind dafür belohnt worden", hielt der 42-Järhige fest. "Wir müssen uns nicht schämen, hier den Punkt mitgenommen zu haben. Der kann sehr wichtig werden."

Maßgeblich am Punktgewinn beteiligt war Lukas Scepanik, der nach 51 Minuten per Kopf zum Ausgleich traf. "Das haben wir im Training einstudiert", strahlte der 30-Jährige und berichtete von entsprechenden Spielen im Training. Mit dem Remis zeigte er sich ebenfalls zufrieden: "Zur Pause hätte das jeder unterschrieben."

"Das Publikum hat uns getragen"

Am Ende hätte Aachen die Partie zwar noch komplett drehen können, doch das wäre wohl etwas zu viel des Guten gewesen, zumal Keeper Marcel Johnen auf der anderen Seite gleich ein halbes Dutzend gefährlicher Bälle parierte. "Dafür haben wir ihn, dass er solche Bälle hält. Ihm gehört die Zukunft", betonte Aachens Coach. Näher auf einen einzelnen Spieler eingehen wollte Backhaus aber nicht, stattdessen richtete er sich an die Fans – und sprach ihnen ein Lob aus. "Das Publikum hat uns getragen. So eine Stimmung habe ich hier äußert selten erlebt. Die Fans haben einen überragend guten Sinn gehabt, was die Mannschaft braucht."

Auch auf seine Mannschaft war der Coach "wahnsinnig stolz". Man habe nicht gespürt, "dass wir einer weniger waren." Sein Fazit: "Das war mehr als nur ein Punktgewinn. Wir sind in der Liga angekommen." Bevor es dort in zwei Wochen mit einem Auswärtsspiel in Cottbus weitergeht, steht am nächsten Samstag zunächst das Pokalspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel an.

   

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