Hachings erster Saisonsieg: "Dann ist auch Entwicklung möglich"
Im bayerischen Nachbarschaftsduell zwischen Unterhaching und Ingolstadt setzte sich am Samstag die junge Mannschaft von Marc Unterberger durch – und zwar durch überlegte Tore zweier Routiniers. Die fleißigen Bienen bekommen den Honig, wie der Cheftrainer nach Spielschluss erklärte.
"Kenne noch nicht mal alle Namen"
In Dortmund kam die SpVgg Unterhaching in den Schlussminuten gehörig unter die Räder. "Wenn du dann auch noch den Aufstiegsfavoriten zuhause bekommst, dann hast du schon ein bisschen Bammel, dass du den kompletten Fehlstart hinlegst", erzählte SpVgg-Coach Marc Unterberger in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den FCI über seine Gedanken vor der Partie. "Die Qualität von Ingolstadt ist schließlich unbestritten." Und trotzdem holten die Hachinger den 2:1-Sieg, der einen Sprung ins Mittelfeld der Tabelle ermöglichte.
Zuerst lenkte Tim Knipping einen Freistoß gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Tor ab (38.), dann hämmerte Manuel Stiefler die Kugel aus 20 Metern in den Winkel (65.). Im Team der Jungspunde richteten es die Routiniers an diesem Tag. "Es sind sehr viele junge Burschen hier. Ich kenne noch nicht mal alle Namen. Aber auf dem Feld versteht man sich in gewisser Art und Weise blind", freute sich Knipping bei "Magenta Sport", dass ihm beim Debüt für die Hachinger direkt der große Erfolg gelungen war. Der Abwehrspieler, der per Leihe aus Sandhausen kam, hatte sich in kürzester Zeit eingegliedert – und freute sich auf die Zeit in Oberbayern: "Wenn man mit so jungen Hüpfern arbeiten, dann bleibt man auch jung."
Schiri-Entscheidungen kein Thema
Und man erhält das Lob vom Cheftrainer nach einer Partie, die Unterberger auf Augenhöhe gesehen hatte. "Mit mehr Ballbesitz für Ingolstadt, aber ohne Lösungen", räumte der 35-Jährige ein. Zehn U23-Spieler setzte Unterberger im bayerischen Nachbarschaftsduell ein, die Partie blieb bis zum Schluss spannend. "Das einzige Ärgernis ist, dass wir das Spiel nicht früher entscheiden konnten", fand der Coach der Spielvereinigung daher. Mit der Entwicklung seines Teams war er zufrieden: "Wenn du die Jungs auf die Platte bringst, dann ist auch Entwicklung möglich", so Unterberger. "Ich habe ihnen im Kreis gesagt: 'Ihr seid so fleißige Bienen, ihr habt euch heute den Honig verdient'."
Die Spieler jubelten auf dem Rasen mit den Fans, die Leistung des Schiedsrichters war bei den Hachingern nach Spielende kein Thema mehr. "Ich weiß nicht, ob Plath mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müsste. Aber der Schiri hat es mir später erklärt. Für mich ist es wichtig, die Aktionen zu verstehen", blickte Unterberger auf eine Szene zurück, in welcher der gelb-verwarnte FCI-Youngster ein taktisches Foul beging. Nach Analyse von liga3-online.de-Experte Babak Rafati hätte Plath tatsächlich den Platzverweis sehen müssen – gleichzeitig war aber die erste gelbe Karte, die zum Freistoß führte, aus dem das 1:0 der Hachinger resultierte, eine Fehlentscheidung. Möglicherweise hatte Schiedsrichter Tobias Wittmann darüber mit Unterberger gesprochen. Weiter geht es für die Hachinger am Donnerstag im Landespokal beim SV Hutthurm.