Clausen-Traumtor reicht nicht: Aue unterliegt Gladbach im Pokal

Der FC Erzgebirge Aue musste sich im Erstrundenspiel des DFB-Pokals dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach am Samstagmittag mit 1:3 geschlagen gegen. Obwohl Aue den Favoriten früh schockte, wurden die Gäste im Spielverlauf zunehmend dominanter und drehten das Spiel mit ihrer individuellen Qualität. Allerdings haderte der Drittligist auch mit ein paar Schiedsrichter-Entscheidungen.

Volley-Tor von Clausen, Honorat kontert per Fallrückzieher

Nach dem guten Saisonstart mit zwei Siegen gab es für Aue-Trainer Dotchev keinen Anlass für Veränderung. Er ließ die gleiche Elf wie beim 2:0 gegen Osnabrück auflaufen. Auf Seiten der Borussia debütierten die Neuzugänge Stöger und Kleindienst in der Startelf.

Aue begann offensiv, doch nach nur drei Minuten musste das Spiel für eine Weile unterbrochen werden, weil Kleindienst nach einem Duell mit Jakob am Boden liegen blieb und am Fuß behandelt werden musste. Für ihn ging es jedoch weiter. Gladbach versuchte zwar, das Heft in die Hand zu nehmen, aber Aue stand gut und nutze die erste Chance zur Führung. Tashchy setzte sich gut auf links durch, schickte Jakob auf die Bahn, der eine punktgenau Flanke auf den zweiten Pfosten schlug, wo Clausen mit einem großartigen Volleyschuss vollendete (8.). Eine kalte Dusche für den favorisierten Gast, der zwar um eine schnelle Antwort bemüht war, aber die Auer Abwehr stand in der Anfangsphase sicher. In der 14. Minute kam Kleindienst nach einer Flanke von Honorat zum ersten Abschluss, köpfte aber aus spitzem Winkel knapp drüber. Die Hausherren schoben mutig nach vorne und nutzten die Nachlässigkeiten der Gäste für einige Nadelstichen. So ließ Clausen in der 19. Minute den Ex-Nationalspieler Weigl am Strafraum mit einem Übersteiger alt aussehen und flankte nach innen, wo Netz zur Ecke klären musste. Die Borussia kombinierte zwar teilweise gefällig, doch am Sechzehner versandten die Angriffe häufig.

Nach der Trinkpause wurde der Erstligist druckvoller. In der 31. Minute musste Männel bei einem platzierten Kopfball von Itakura sein ganzes Können zeigen: er kratzte den Ball aus der Ecke, und Reitz setzte den Nachschuss drüber. Die Fohlen zogen nun das Tempo an und belagerten den Auer Strafraum, doch die Abwehr bekam immer noch ein Bein dazwischen. In der 34. Minute waren aber alle Veilchen machtlos, als Honorat einen Abpraller per Fallrückzieher nahm und ihn unhaltbar für Männel im Tor unterbrachte. Borussia blieb am Drücker und nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff prüfte der völlig frei stehende Honorat mit einer Direktabnahme den Auer Schlussmann (36.). Der Gastgeber kam in dieser Phase kaum noch aus der eigenen Hälfte und leistete sich immer mehr Fehler im Abwehrverhalten: nach einem Querschläger kam Scally im Strafraum zum Abschluss, verfehlte das Ziel jedoch deutlich (41.). Vor der Pause fingen sich die Sachsen ein wenig, doch kurz vor Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit foulte Hoffmann den enteilten Plea an der Strafraumgrenze und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Weigl schoss nach links unten, wo Männel zur Stelle war und das Leder mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte. So bewahrte er seine Mannschaft vor einem Rückstand, der angesichts der Gladbacher Chancen nicht unverdient wäre.

Aue bei strittigen Szenen zweimal im Nachteil

Die zweite Halbzeit begann mit einem Abschluss von Honorat aus der zweiten Reihe, der einen Meter am Kasten vorbei rollte (47.). Drei Minuten später probierte es Stöger aus 18 Metern mit einem präzisen Linksschuss, der an den Pfosten klatschte. Männel hätte den Ball nicht erreicht, parierte aber anschließend den Nachschuss von Netz. Kurz darauf kam Netz erneut im Strafraum an den Ball, legte sich ihn zurecht und schloss punktgenau in den Winkel ab (52.). Zuvor hatten die Auer Spieler auf Foul an Clausen reklamiert, aber der Schiedsrichter ließ den Angriff weiterlaufen. Der nächste Nackenschlag für die Hausherren, die sich davon allerdings nicht entmutigen ließen. In der 59. Minute wurde es richtig gefährlich, als Stefaniak eine scharfe Flanke vor das Tor schlug und Bär die Kugel mit einem Flugkopfball nur knapp verpasste. Auf der Gegenseite nutzte Honorat einen Fehler von Pepic, schob über rechts an und legte in den Rückraum zu Stöger, dessen Schuss abgefälscht knapp links vorbeiging. Nach der anschließenden Ecke musste der Gladbacher Chiarodia wegen muskulärer Probleme behandelt und daraufhin ausgewechselt werden.

Nach 67 gespielten Minuten tauchte Aue gefährlich vor dem Gäste-Tor auf, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss und Pepic setzte den Nachschuss drüber. Wenige Momente später ging Jakob im Mittelfeld zu Boden, doch die Borussia spielte weiter: Reitz fand Plea, der von der Strafraumgrenze abzog und den Ball in das linke untere Eck versenkte (70.). Ein weiteres Gegentor nach einem vermeintlichen Foul an einem Auer Spieler, das nicht gepfiffen wurde. Der Spiel schien nun entscheiden, wobei Gladbach nicht nachließ: Kleindienst hätte nach Zuspiel von Honorat den Deckel endgültig draufmachen können, aber Männel kam raus und verhinderte den Einschlag mit einer starken Parade (78.). Aue bemühte sich um eine weitere Reaktion, doch der eingewechselte Seitz fand mit seinen Flanken in der 80. und 82. Minute keine Abnehmer. Auf der anderen Seite ließ Kone nach Flanke von Cvancara per Kopfball die nächste dicke Chance liegen. Kurz darauf war Männel ein weiteres Mal auf dem Posten und parierte gegen Sander. Aue versuchte es bis zum Schluss: Jakob zwang mit einem Freistoß aus 25 Metern den Gladbacher Torwart Omlin zu einer Glanzparade (90.+4). Der Drittligist verkaufte sich teuer und kann sich nun auf das am Freitag anstehende Sachsen-Derby gegen Dynamo Dresden vorbereiten.

 

   

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