"Absoluter Wahnsinn": Schiri-Frust bei Hansa nach verpasstem Sieg

Und wieder kein Sieg. Auch gegen Dortmund II ging Hansa Rostock am Samstag nicht mit drei Punkten vom Platz – und das, obwohl die Kogge bis in die Nachspielzeit hinein vorne lag. Der Frust war groß – auch, weil der Kogge ein Treffer sowie ein Elfmeter verwehrt worden war.

"Schlag in die Fresse"

Es lief bereits die fünfte Minute der Nachspielzeit, als Dortmund nochmal einen Angriff initiierte und alles – inklusive Torwart – nach vorne warf. Einen langen Ball bekam Hansa dabei nicht geklärt, sodass Hettwer von Eberwein per Chip in Szene gesetzt wurde und tatsächlich noch zum späten Ausgleich des BVB traf. "Im Moment bleibt uns nichts erspart", zeigte sich Trainer Bernd Hollerbach am "Telekom"-Mikrofon sichtlich niedergeschlagen. "Wir müssen aktuell viel leiden. Ich weiß nicht, warum." Kapitän Franz Pfanne sprach von einem "Schlag in die Fresse" gegen seinen Ex-Klub, nachdem der FCH zuvor einen Riesenaufwand betrieben habe. "Es tut weh und fühlt sich einfach scheiße an."

Möglicherweise hätte es im dritten Anlauf zum Sieg gereicht, wäre nach 31 Minuten der Treffer von Nils Fröhling zum 2:0 anerkannt worden. Das Schiedsrichter-Gespann entschied beim Zuspiel jedoch auf Abseits und gab den Treffer nicht, was nach Ansicht der TV-Bilder – Jessen hob das Abseits wohl knapp auf – durchaus fragwürdig war. Hollerbach schimpfte: "Absoluter Wahnsinn. Wir haben ein klares Tor nicht bekommen." Zudem forderte die Kogge in der zweiten Halbzeit nach einem Zweikampf von BVB-Keeper Lotka gegen Roßbach einen Elfmeter (69.), doch erneut pfiff der Unparteiische zuungunsten der Kogge. "Wahnsinn, wie der Torwart ihn da umnäht", ärgerte sich Hollerbach über den ausgebliebenen Pfiff von Wilke und legte nach: "Bei aller Liebe, aber das waren zwei Fehlentscheidungen. Unfassbar. Dann steht es 3:0, und es passiert nicht mehr viel."

Erstmals Pfiffe von den Fans

Zur Wahrheit gehört trotz einer "fantastischen erste Halbzeit", in der Hansa durch ein Eigentor von Wätjen nach 17 Minuten in Führung gegangen war, aber auch, dass nach dem Seitenwechsel und vor allem in der Schlussphase nicht mehr viel nach vorne ging. "Wir haben uns hinten raus leider zu weit fallen lassen", monierte Hollerbach. Sein Kapitän sah es ähnlich: "Wir hätten einfach das zweite Tor machen und das 1:0 mit Mann und Maus verteidigen müssen. Das ist nicht gelungen." Die Chancen auf mehr als einen Treffer waren da, auch durch Pfanne, der in der Anfangsphase nur den Pfosten traf. "Es fühlt sich wie eine Niederlage an", hielt Hollerbach fest. "Das hat die Mannschaft nicht verdient. Es ist unfassbar bitter und tut richtig weh." Durch den späten Gegentreffer ist Hansa saisonübergreifend nun bereits seit zehn Spielen sieglos. "Ich weiß nicht, wie lange es noch dauert, aber wir machen weiter und müssen uns gemeinsam da rauskämpfen", gab sich Hollerbach kämpferisch. "Auch, wenn es schwerfällt."

Pfanne, der nach 74 Minuten mit Problemen am Oberschenkel vom Platz musste, schlug in dieselbe Kerbe: "Wir müssen dranbleiben. Unter der Woche investieren wir so viel, jeder will den Bock umstoßen." Vorerst habe man die Fans jedoch "wieder enttäuscht", was diese nach Spielende erstmals in dieser Saison mit einem Pfeifkonzert quittierten. Pfanne versicherte aber: "Uns tut das genauso weh." Ob der Knoten am kommenden Freitag bei Viktoria Köln platzt? Es wäre ein guter Zeitpunkt, denn mit nur zwei Punkten aus drei Partien findet sich die Kogge vorerst auf dem viertletzten Tabellenplatz wieder. Bei den Höhenbergern sollen dann auch Adrien Lebeau und Nils Fröhling wieder dabei sein, die gegen den BVB angeschlagen vom Platz mussten.

   

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