90.+8! Energie ringt Aachen mit Last-Minute-Hammer nieder

Nach einer verspielten Führung sah es lange danach aus, als würde Energie Cottbus gegen Alemannia Aachen erneut ohne Dreier nach Hause gehen. In der achten Minute der Nachspielzeit war es dann aber Axel Borgmann, der mit einem Traumtor aus fast 30 Metern für den ersten Sieg der Saison sorgte. Für die Alemannia hingegen war es die erste Niederlage.

Rorig-Traumtor bringt die Führung

Die Cottbuser rund um Trainer Claus-Dieter Wollitz veränderten ihre Startelf zum Pokal-Spiel am vergangenen Montag auf zahlreichen Positionen. Dennis Slamar, Niko Bretschneider, Dominik Pelivan, Yannik Möker, Maximilian Krauß und Timmy Thiele durften das Spiel von Beginn an starten. Bei der Alemannia aus Aachen entschied sich Chefcoach Heiner Backhaus, den aufgrund eines rohen Spiels gesperrten Charlison Benschop durch Kevin Goden zu ersetzen. Ansonsten blieb die Startaufstellung unverändert.

Zu Beginn tasteten sich die beiden Mannschaften im LEAG Energie Stadion ab, so dass keine gefährlicheren Torannäherungen zu beobachten waren. In der 12. Spielminute öffnete sich schließlich das Spielfeld für Aachen, und Goden bewies seine Sprintfähigkeiten, indem er an seinem Gegenspieler ohne Probleme vorbeizog. In der Mitte fand er schließlich den freistehenden Lukas Scepanik, der im direkten Duell gegen Torwart Elias Bethke scheiterte. Von dieser dicken Möglichkeit der Aachener ließen sich die Lausitzer jedoch nicht beirren. Direkt im Anschluss prüfte Tolcay Cigerci Keeper Marcel Johnen mit einem Weitschuss, den der 21-Jährige wegfausten konnte (15.). Dennoch musste sich Johnen kurze Zeit später geschlagen geben. Ein weiterer Fernschuss, dieses Mal abgefeuert von Henry Rorig, schlug unhaltbar in den linken Winkel ein (19.). Die Führung war nach der Druckphase zwar glücklich, aber nicht unverdient.

Nach der Trinkpause in der 25. Minute beruhigte sich die Partie wieder. Zwar kamen die Gäste zu mehreren Abschlüssen, diese stellten jedoch kein Problem für Energie-Schlussmann Bethke dar. Erst in der 39. Minute wurde es wieder brenzlig, allerdings im Strafraum der Alemannia. Aus halbrechter Position kam Thiele frei zum Abschluss, setzte den Ball jedoch weit über den Kasten. Ein Geniestreich von Soufiane El-Faouzi sorgte nur wenige Momente später beinahe für den Ausgleich. Dieser chippte den Ball über die Cottbuser Verteidigungskette auf Goden, der die Kugel über den Torwart an den rechten Außenpfosten lupfte (42.). Aufgrund der verpassten Chance ging der FCE mit einer knappen 1:0-Führung in die Halbzeit.

Cottbus wartet bis zur letzten Minute

Zum Start der 2. Halbzeit gab es keine Wechsel. Der FCE bewies kurz nach Wiederanpfiff einmal mehr seine Gefährlichkeit bei Weitschüssen, doch ein Ball von Krauß flog knapp am Querbalken vorbei (47.). Auf der anderen Seite machte es Anton Heinz besser. Einen Pass durch die Abwehrkette nahm der Offensivspieler sicher an, fackelte nicht lange und verwandelte von der Strafraumgrenze ins rechte untere Eck zum 1:1 (52.). Die Gastgeber wackelten immer mehr. Goden hatte knapp danach die Möglichkeit zur Führung für Aachen, als er völlig freistehend vor dem Tor auftauchte, doch wieder rettete Bethke in letzter Not (56.).

Lucas Copado und Maximilian Pronichev wurden im Anschluss von Wollitz eingewechselt, um das Spiel wieder zu stabilisieren. Beide hatten direkt die Gelegenheit, um Cottbus wieder in Führung zu bringen, doch die Hereingabe von Pronichev verpasste den einschussbereiten Copado um wenige Zentimeter (63.). Der FCE hatte nun Blut geschmeckt und wurde wieder aktiver. In der 70. Minute verpasste Thiel die Führung nach einer Hereingabe von Bretschneider. Kurz darauf zappelte der Ball nach einem Kopfball von Pronichev im Aachener Tornetz, doch der Linienrichter entschied zügig auf Abseits (72.). Immer wieder lief das Spiel über den eingewechselten Pronichev. In der 79. Minute nahm er die Zügel an, umkurvte zwei Gegenspieler und fand Cigerci, der aus knapp 20 Metern abzog. Der Abschluss kam jedoch zu zentral auf das Tor von Johnen, dem es keine Probleme bereitete die Kugel festzuhalten.

Kurz vor Schluss war es wieder die Nummer 42, die die Partie hätte entscheiden können. Eine perfekte auf den Fuß geköpfte Hereingabe konnte der Russe jedoch nicht verwerten und stolperte über den Ball (87.). Zwei Minuten später scheiterte der Offensivspieler wieder einmal, diesmal war Johnen schnell genug am Boden, um den Abschluss abzufangen. Wenige Sekunden vor Abpfiff war es der Torschütze zum 1:0, der das Stadion fast in Ekstase setzte. Ein Fernschuss traf in diesem Fall nur den linken Pfosten (90.+4). In der letzten Sekunde explodierte das Stadion schließlich doch. Nach einer Ecke prallte der Ball zum eingewechselten Axel Borgmann, der aus ferner Distanz Maß nahm und die Kugel zum 2:1 in die Maschen drosch (90.+8). Das Spiel war bereits drei Minuten über der angezeigten Nachspielzeit, doch die Lausitzer fanden am Ende das ihnen bekannteste Mittel, um den ersten Sieg der Saison feiern zu können. Aachen hingegen verlor erstmals in dieser Saison und rutscht auf Platz zehn ab, Cottbus verbessert sich auf Rang 14. Am kommenden Wochenende empfängt Aachen den FC Erzgebirge Aue, während Cottbus zum SVWW reist.

   

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