Hansa: „Surreale Abstiegsangst“ vor dem Spiel gegen Dortmund II

Hätte, Wäre, Könnte. Mit einem Sieg gegen Babelsberg am vergangenen Dienstag hätte der FC Hansa selbstbewusst und deutlich entspannter in das morgige Duell gegen Dortmund II gehen können, wäre wohl schon vor dem möglichen Abstieg gerettet und könnte befreit aufspielen und für die kommende Drittligasaison planen. Hansa verlor das Spiel in Babelsberg und steht nun einmal mehr mit dem Rücken zur Wand. Auf dem heimischen „Stolperplatz“ in der DKB-Arena muss gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt gepunktet werden, andernfalls wird die Luft bei noch vier ausstehenden Begegnungen in dieser Saison noch mal ziemlich dünn, vor allem, weil Teams wie Dortmund II und Erfurt noch bis zu zwei Spiele weniger auf dem Papier haben, als die Hanseaten. Mit einem möglichen Insolvenzverfahren der Aachener würden zusätzlich noch sechs Punkte aus den Siegen gegen Aachen verschwinden, was den momentanen Abstand auf einen Abstiegsplatz auf drei Punkte schrumpfen würde. Ein schauriges Szenario, was momentan noch immer etwas surreal erscheint, weil die Kogge mit den sechs Punkten aus Aachen immerhin auch nach wie vor sechs Punkte Luft vor dem 18. Platz hat und mit einem Sieg gegen Dortmund II bereits eine Vorentscheidung fällen könnte. Selten lagen Klassenerhalt und Abstieg so nah, wie in dieser Seuchensaison.

Smetana und Plat gemeinsam in der Startelf?

Genau deswegen schalteten sich nach der Niederlage in Babelsberg beinahe alle Kräfte ein, um die Situation klarzustellen. Marc Fascher sprach wie gewohnt Klartext, zeigte sich enttäuscht von den Gegentoren in Babelsberg, Ken Leemans nahm die Schuld auf sich und entschuldigte sich offiziell beim Trainer, der Mannschaft und den Fans und selbst der eher ruhige Sportvorstand Uwe Vester hielt am gestrigen Donnerstag eine Motivationsrede in der Kabine, appellierte an die Spielfreude der Spieler. Diese könnte am Samstag erhebliche Qualität hinzugewinnen, ein Comeback von Kreativspieler Edisson Jordanov ist nach überstandenem Kreuzbandriss auf jeden Fall ein Thema. Zudem könnte der zuletzt wegen seiner langwierigen Verletzungspause eher geschonte Ondrej Smetana sein Startelf-Comeback feiern. Dabei ist es gut möglich, dass Fascher auf einen Doppelsturm mit Smetana und einem aus der Tiefe agierenden Johan Plat setzt. Zusammen mit Tom Weilandt und Michael Blum, bzw. Manfred Starke, könnte Plat hinter Smetana wie schon in Babelsberg fleißig rochieren, während der tschechische 1,98m-Mann in der Spitze Räume reißt und per Kopf auf die nachrückenden Spieler ablegt oder selbst angreift.

Leistungssteigerung in der Defensive?

Interessant wird es ebenso in der Defensive, dem Schwachpunkt der Hanseaten. Es ist nicht davon auszugehen, dass Marc Fascher hier personelle Änderungen vornehmen könnte. Zu Ronny Marcos gibt es aufgrund der Verletzung Sebastian Pelzers keine echte Alternative, lediglich Michael Blum könnte auf diese Position ausweichen, könnte seine offensiven Stärken dort wohl aber nicht ganz ausspielen. Zu Alex Mendy, der in Babelsberg ungewohnt schwächelte, gibt es tatsächlich keine Alternative. In der Innenverteidigung scheint Maurice Trapp seinen Kredit erst eimal aufgebraucht zu haben, auch wenn Tommy Grupe gegen Babelsberg ebenfalls einen schlechten Tag erwischte. Demnach wird es spannend zu sehen sein, wie sich die Hintermannschaft der Rostocker im Spiel gegen Dortmund II verhalten wird.

Dortmund ohne Profispieler nach Rostock

Entgegenkommen könnte den Hanseaten dabei ausgerechnet der andere „Wundersieg“ der letzten Woche. Mit dem Weiterkommen in der Champions League wird der designierte Vizemeister aus Dortmund vor dem Halbfinalhinspiel am kommenden Mittwoch gegen Real Madrid aller Voraussicht nach keinen Profispieler im Kader der zweiten Mannschaft abstellen, selbst Talente wie Jonas Hofmann oder Leonardo Bittencourt könnten am Wochenende im Kader der ersten Mannschaft stehen und nicht mit nach Rostock fahren. Das Spiel wird am Samstag um 14 Uhr in der DKB-Arena angepfiffen, Schiedsrichter ist Lothar Ostheimer.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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