"Mehr Kampf, aber drei Punkte": Verl belohnt sich mit erstem Sieg
Drei Unentschieden, ein Sieg? Klingt nach Bolzplatz-Regeln, ist aber tatsächlich die Bilanz des SC Verl. Am 4. Spieltag gab es den umjubelten 2:1-Auswärtssieg bei Hannover 96 II, wodurch die Ostwestfalen in der Tabelle nach oben klettern. Augenscheinlich mit dem Spiel, in dem die Mannschaft von Alexander Ende fußballerisch nicht unbedingt mehr geboten hat.
"Das war ein dreckiger Sieg"
2:2, 1:1, 1:1. Bislang konnte sich der SC Verl in dieser Saison nicht für die guten Auftritte belohnen. SCV-Cheftrainer Alexander Ende umschrieb es unlängst als "Wahnsinn", dass die Ostwestfalen noch auf den ersten Sieg warten mussten. Doch am vergangenen Wochenende war es soweit. Ein Doppelschlag von Timur Gayret (30.) und Jonas Arweiler (33.) sorgte für Jubel auf der Trainerbank. "So ist das im Fußball. Jetzt sind wir ungeschlagen und die Rechnung ist positiv. Uns fällt ein Stein vom Herzen", umschrieb Ende seine Gefühlswelt bei "Magenta Sport" nach Abpfiff. Denn: "Das war ein dreckiger Sieg."
Anders, als in den vorherigen Partien, war die spielerische Klasse der Verler dieses Mal nicht ausschlaggebend für den Auftritt der Ende-Elf. "Heute war es ein bisschen mehr Kampf, aber dafür haben wir die drei Punkte", schmunzelte Gayret angesichts des Spielverlaufs. Zwar hätte Verl im ersten Abschnitt schon alles klar machen können, stattdessen verkürzte jedoch Hannover in der zweiten Hälfte. "Das 2:0 war sehr, sehr wichtig", schlussfolgerte Gayret daher – und lobte das Team in höchsten Tönen: "Man kann schon sagen, dass wir sehr gut sind. Aber es hat bisher nicht mit den Ergebnissen geklappt. Unser Spiel sah trotzdem gut aus."
Vier Teams noch ungeschlagen
Nun also ein Hauch weniger Spielerisches, dafür ein Tick mehr Kämpferisches. Der Schlüssel zum Erfolg für Ende. "Diesen Sieg haben wir uns richtig gewünscht und erarbeitet", fand der 44-Jährige. "Und ich glaube schon, dass wir ein Chancenplus hatten. Wir sind drei, vier, fünf Mal fast alleine auf den Torwart zugelaufen." Durch Kombinationsspiel einen "freien Fuß kreieren" und "im richtigen Moment die Tiefe attackieren" zählte zu den weiteren Faktoren, die den ersten Sieg für Verl sicherten. So steht der SCV nun mit sechs Punkten auf dem siebten Rang – und ist neben Aue, Wiesbaden und Bielefeld das einzige Team ohne Niederlage. Weiter geht es schon am Mittwoch beim unterklassigen Werner SC im Landespokal. Um Punkte geht es dann in zwei Wochen gegen Energie Cottbus wieder.