"Dann ist es natürlich unglücklich": SV Waldhof weiter sieglos
Auch im fünften Saisonspiel hat der SV Waldhof Mannheim in Rostock nicht den ersten Saisonsieg eingefahren, nachdem die Kogge kurz vor Schluss noch zum Ausgleich gekommen war. Der Frust darüber war nach Spielende spürbar, mit der Leistung zeigte sich Trainer Marco Antwerpen aber dennoch zufrieden.
"Das tut schon weh"
64 Minuten waren gespielt, als Terrence Boyd die Buwe mit seinem ersten Saisontreffer in Führung und vermeintlich auch auf die Siegerstraße brachte. Doch weil die Mannheimer kurz vor Schluss nach einem Freistoß noch das 1:1 kassierten, sind sie auch nach dem fünften Spieltag weiter sieglos und das Tabellenschlusslicht. Unter dem Strich war das Remis aber leistungsgerecht, wie auch Trainer Marco Antwerpen zugeben musste. "Aber wenn du 1:0 führst und den Druck aus dem Spiel genommen hast, dann ist das natürlich unglücklich", sagte er bei "MagentaSport". Gerade zu Beginn sei sein Team die "dominierende Mannschaft" gewesen, ohne dabei allerdings zu großen Chancen zu kommen.
Auch Boyd fand, dass Mannheim im ersten Durchgang "klar spielbestimmend" gewesen sei. "In der zweiten Halbzeit hat Rostock dann den Ton angeben, das muss man schon sagen." Daher sprach auch der Stürmer von einem Remis, das objektiv betrachtet in Ordnung gehe. "Aber wenn du führst, willst du das Ding auch nach Hause bringen. Das tut schon weh. Es ist schade aus unserer Sicht", pflichtete der 33-Jährige seinem Trainer bei.
Überraschender Torwartwechsel
Dieser hatte die Startelf gegenüber dem 0:1 gegen Saarbrücken vor zwei Wochen auf gleich sieben (!) Positionen verändert und auch im Tor einen Wechsel von Omar Hanin ("Wir können ihm nichts vorwerfen") zu Jan-Christoph Bartels vollzogen, der in der Sommerpause eigentlich schon aussortiert worden war. "Er hat es richtig gut gemacht", lobte Antwerpen und begründete den Torwartwechsel wie folgt: "Wir brauchten in so einem Spiel eine ruhige Komponente, die das Spiel verlangsamt und eine zusätzliche Anspielstation darstellt."
Für Bartels war es das erste Ligaspielt seit November 2023. Auch insgesamt zeigte sich der Coach mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: "Ja, das kann man so sagen", hielt er fest. "Es ist viel von dem aufgegangen, was wir uns vorgestellt haben." Spielerisch sah Antwerpen einen "Schritt nach vorne".
Boyd über Duell mit Gürleyen: "Hat richtig Spaß gemacht"
Dass es nicht drei Punkte wurden, lag auch daran, dass Boyd im Privatduell mit Rostocks Ahmet Gürleyen oftmals nur zweiter Sieger war. Dennoch war der Stürmer im Anschluss nur gut darauf zu sprechen: "Das hat richtig viel Spaß gemacht", hielt er sichtlich gelöst fest. "Ich habe schon lange nicht mehr so viel Angst gehabt, weil es immer gescheppert hat. Es war aber immer fair, und wir haben immer wieder gelacht. Der Respekt war da, so muss das sein."
Die gute Stimmung bei Boyd trotz des verpassten Siegs dürfte auch auf einige Teambuilding-Maßnahmen der letzten Tage zurückzuführen sein. Für seine Mitspieler legte der US-Amerikaner gar die Hand ins Feuer: "Ich habe keinerlei Sorgen, dass das Team nicht intakt ist oder dass sich nicht alle verstehen. Alle geben Gas füreinander." Jetzt muss diese Energie allerdings noch in drei Punkte umgemünzt werden. Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück.
Antwerpen lobt Schiri
Dann wird es vermutlich nicht wieder zu sieben Wechseln in der Startelf kommen: "Wir haben gesagt, dass wir den Spielern die Chance geben wollen, sich über einen längeren Zeitraum einzuspielen. Von daher kann man davon ausgehen, dass diese Truppe auch nächste Woche wieder auf dem Platz stehen wird", kündigte Antwerpen an, der bei der Pressekonferenz zudem ein Lob an den Schiedsrichter richtete: "Er hat eine sehr, sehr gute Leistung gebracht." Zwar mutmaßte der Waldhof-Coach, dass dem Gegentor eine Abseitsposition vorausgegangen sein könnte, hielt aber fest: "Wir müssen die Schuld dann nicht beim Schiri suchen, sondern müssen es dann auch mal wegverteidigen."