"Zu wenig": Hansa-Frust nach Remis im Krisenduell
Immerhin nicht verloren, aber auch nicht gewonnen: So stellt sich die Situation für den F.C. Hansa Rostock nach dem 1:1 im Krisenduell gegen den SV Waldhof Mannheim dar. Zwar stimmten Leidenschaft und Einsatz, doch insgesamt überwog der Frust. Schließlich ist die Kogge weiterhin sieglos.
Ausgleich in Minute 87
Ein Kopfballtreffer vom Damian Roßbach in Minute 87 war es, der Hansa spät zumindest noch einen Punk rettete. Für den Verteidiger war es der erste Treffer nach dreieinhalb Jahren, doch so richtig darüber freuen konnte er sich nicht. "Wenn wir es ehrlich analysieren, ist es zu wenig, im dritten Heimspiel in Folge nur 1:1 zu spielen und ohne Sieg vor dieser Kulisse rauszugehen", sagte Roßbach bei "MagentaSport". Zumal die Chancen auf drei Punkte vorhanden waren. "In der zweiten Halbzeit hatten wir zwei Riesendinger, die müssen wir dann auch mal machen", spielte der Abwehrspieler unter anderem auf einen Kopfballtreffer von Naderi in Minute 70 an.
Mannheim wiederum habe eine Aktion zur Führung nach 64 Minuten gereicht. Was der 31-Jährige hingegen positiv hervorhob, war der Einsatz: "Wir haben uns nicht aufgegeben, sondern haben weitergemacht. Zum Glück ist am Ende dann einer reingegangen." Für die Moral ist das natürlich gut, auch der Auftritt insgesamt machte durchaus Mut. Das alleine reichte Roßbach aber nicht: "Am Ende zählt das Ergebnis. Dann ist es scheißegal, ob du gut spielst oder nicht. Du musst die Tore machen."
"Haben uns nicht belohnt"
Auch Hollerbach haderte mit der Chancenverwertung: "Leider haben wir uns nicht belohnt. Am Ende musst du dann froh sein, dass du einen Punkt holst." Ein Punkt, der Hansa allerdings nicht weiterhilft. Noch immer ist die Kogge sieglos – saisonübergreifend sogar schon seit elf Partien – und steht damit weiterhin unter dem Strich. Und das, obwohl Rostock in der zweiten Halbzeit "richtig Druck" gemacht, alles reingeschmissen habe, mehr vorne draufgegangen sei und Leidenschaft gezeigt habe.
Dass der Einsatz nach dem Gegentor wenigstens mit dem späten Ausgleich belohnt wurde, hob auch der Coach lobend hervor: "Viele Mannschaften brechen nach einer längeren Durststrecke dann zusammen, meine Mannschaft hat sich aber nicht hängen lassen und bis zum Ende gefightet." Eine Tatsache, die für Hollerbach sehr wichtig war: "Natürlich ist das Ergebnis wichtig. Aber viel wichtiger ist, wie die Mannschaft auftritt." Und diesbezüglich scheint die Kogge auf dem richtigen Weg.
Roßbach fiebert "unfassbar geilem Ostderby" entgegen
Nun wartet in Dresden ein "unfassbar geiles Ostderby", wie Roßbach vorausblickte. "Wir müssen von der ersten bis zur letzten Sekunde da sein. Dann können wir die Fans glücklich machen." Ob Ahmet Gürleyen und Jan Mejdr dabei sein können, ist noch offen. Während Gürleyen angeschlagen vom Platz musste, hat sich Mejdr am Donnerstag im Training verletzt. "Wir müssen abwarten, was die Ärzte sagen. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Hollerbach. Ob er mit seiner Mannschaft ausgerechnet in Dresden den ersten Saisonsieg einfahren kann? Klar ist: Ein Sieg im Derby würde Kräfte freisetzen und könnte der Wendepunkt sein.