Stamm trotz Sieg kritisch: "Das darf uns nicht passieren"
Beim 3:2 in München fuhr Dynamo Dresden am Samstag den vierten Sieg im fünften Spiel ein und hat sich damit oben festgesetzt. Dennoch hatte Trainer Thomas Stamm im Nachgang einige Kritikpunkte.
"Das müssen wir uns ankreiden lassen"
Gleich drei Großchancen der Löwen musste Dynamo in der Nachspielzeit noch überstehen, dann war der Auswärtssieg perfekt. Am Ende zählen zwar nur die drei Punkte, doch dass die Sachsen kurz vor Schluss nochmal derart zittern mussten, gefiel Trainer Thomas Stamm gar nicht. "Wir dürfen es nicht dahinkommen lassen", bemängelte der Schweizer am "MagentaSport"-Mikrofon. "Es darf uns nicht passieren, dass es zu solchen Situationen kommt." Schließlich habe Dynamo die Partie "92 Minuten lang im Griff" gehabt, wie Stamm anmerkte.
Nach Toren von Menzel (30. / 68.) und Meißner (51.) schien die Partie zudem bereits zugunsten der SGD entschieden zu sein, nachdem die Löwen zwei Geschenke verteilt hatten, nur drei Zeigerumdrehungen nach dem 3:1 aber zum Anschluss kamen. "In so einem Spiel, in dem wir so viel Kontrolle, so viele Chancen haben und auch wenig zulassen aus dem Spiel, dürfen wir nicht zwei Tore kassieren", bemängelte der 41-Jährige. "Das müssen wir uns ankreiden lassen."
"Mit einem blauen Auge davongekommen"
Niklas Hauptmann pflichtete seinem Coach bei: "Bei dem Konter passen wir einmal nicht auf, das darf uns nicht passieren." Dass Dynamo danach keine Entlastung mehr reinbekommen habe, "darüber müssen wir reden. Wir dürfen uns von der Hektik nicht anstecken lassen", so der 28-Jährige, der nach einer Erklärung für die Nachlässigkeit suchte: "Vielleicht waren im Kopf schon ein paar Prozente verloren gegangen, weil wir gedacht haben, das Spiel ist schon gewonnen."
Dem wäre wohl nur so gewesen, hätte Dresden die Chancen zuvor besser genutzt. "In der ersten Halbzeit müssen wir mehr als nur ein Tor machen und somit höher führen", so Stamm. "Es muss unser Anspruch sein, dass wir den Sack vorher zu machen. Am Ende sind wir mit einem blauen Auge davongekommen." Dennoch zeigte sich Dynamo-Coach natürlich "sehr froh über die drei Punkte", schließlich grüßt die SGD nun vorerst von Platz 2.
Menzel ragt heraus
Großen Anteil daran hatte vor allem Tony Menzel, der zwei Tore erzielte und hinten zwei Treffer verhinderte. "Genauso weitermachen, nicht nachlassen", rief Stamm dem erst 19-jährigen Eigengewächs zu. "Er hat einen guten Weg vor sich." Dass Menzel nach dem starken Saisonstart mit vier Treffern und einer Vorlage in fünf Spielen abheben wird, befürchtet der Übungsleiter nicht: "Er wird auf dem Boden bleiben, da habe ich gar keine Angst."
Als nächstes werden die Qualitäten des Mittelfeldspielers im Ost-Derby gegen Hansa Rostock gefragt sein. Dann dürften auch Vinko Sapina (muskuläre Probleme) und Claudio Kammerknecht, der nach seiner Länderspielreise nicht bei 100 Prozent war, wieder von Beginn an auflaufen. Stamm wünscht sich für die Partie einen "stabileren Auftritt". Wenn dann auch noch drei Punkte herausspringen, dürfte der 41-Jährige auch vollends zufrieden sein.