"War nicht unser wahres Gesicht": Ende hakt Cottbus-Pleite ab
0:3! Der SC Verl musste – ausgerechnet zum 100. Vereinsjubiläum – die erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen. Cheftrainer Alexander Ende analysierte das Spielgeschehen nach Abpfiff daher auch schonungslos, ohne dabei jedoch den ganz großen Vorwurf an seine Mannschaft zu machen.
"Unfassbar viele einfache Fehler"
Es klingelte bereits nach 20 Minuten im Kasten der Verler, in der zweiten Hälfte erhöhte Energie Cottbus das Ergebnis noch um zwei Tore. Dazu noch die gelb-rote Karte gegen SCV-Kapitän Fabio Gruber in der Schlussphase. Für den SC Verl war es der gebrauchte Tag, den man aus dem Lehrbuch kennt. "Da war vieles richtig schlecht bei uns", nahm auch Alexander Ende bei "MagentaSport" kein Blatt vor den Mund. "Wenn du so unfassbar viele einfache Fehler mit dem Ball machst, dann lädst du den Gegner natürlich ein. Das war heute der Grund, warum das Spiel so gelaufen ist, wie es gelaufen ist."
Prinzipiell war es für den SCV ein Tag zur Freude, denn der Sportclub feiert in dieser Saison sein 100-jähriges Bestehen. Am Sonntag nahmen die Cottbuser logischerweise die Stimmung heraus. "Es ist nichts Neues, dass viele Mannschaften versuchen, gegen uns hoch zu pressen", sah auch Ende, wie die Lausitzer den Schlüssel zum Erfolg fanden. "Wir haben heute so viele Fehler gemacht wie in der ganzen Saison noch nicht. Eigentlich so viele, wie noch nie, seitdem ich hier Trainer bin." Harte Worte, die jedoch nicht als Vorwurf gegenüber der Mannschaft zu verstehen waren – lediglich als Bestandsaufnahme des Spieltags.
"Sind zu ganz anderer Leistungen fähig"
So kam auch Ende zu einem versöhnlichen Fazit. "Wir haben in den vergangenen Spielen gute Leistungen gezeigt. Heute war der Tag, den man hoffentlich nicht allzu häufig hat", schlussfolgerte der SCV-Coach anhand der gängigen Phrasen im Fußballgeschäft. Der Blick wird auf die "sehr interessante Englische Woche" vorausgehen, in der es Verl mit Köln, Dresden und Bielefeld zu tun bekommt. Allesamt Teams, die ebenfalls im oberen Tabellendrittel stehen. "Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner unser Spiel durchdrücken können", nahm sich Ende vor. "Das war heute nicht unser wahres Gesicht. Wir sind zu ganz anderen Leistungen fähig." Bestenfalls schon am kommenden Sonntag (16:30 Uhr) gegen die Viktoria.