Ostderby zwischen Dresden und Rostock: Was für wen spricht
Am Samstag ist es soweit: Das mit Spannung erwartete Ostderby zwischen Dynamo Dresden und Hansa Rostock steht an. Im Vorfeld klärt liga3-online.de, was für wen spricht.
Formstärke: Fünf Spiele, vier Siege und zwölf Punkte: Dynamo Dresden ist richtig gut in die neue Saison gestartet, grüßt dank der mehr erzielten Tore gegenüber Erzgebirge Aue von der Spitze und konnte auch im DFB-Pokal gegen Zweitliga-Tabellenführer Fortuna Düsseldorf für eine Überraschung sorgen. Im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion ging die SGD aus allen drei Pflichtspielen dieser Saison als Sieger hervor, im Duell mit Energie Cottbus drehte Dynamo einen 0:2-Rückstand noch in ein 4:2. Hansa Rostock hingegen wartet noch auf die ersten drei Punkte in der laufenden Serie. Saisonübergreifend ist die Kogge seit bereits elf Partien sieglos.
Offensive: Mit elf Toren aus fünf Spielen stellt Dynamo die beste Offensive der Liga. Durchschnittlich gibt die SGD pro Spiel 7,6 Schüsse auf das Tor ab, was den Spitzenwert aller Klubs darstellt. Insgesamt erspielten sich die Sachsen schon 14 Großchancen, was hinter dem VfL Osnabrück (14) der zweitbeste Wert der Drittligisten ist. Wenig überraschend hat die SGD zudem die meisten Ballberührungen im Strafraum. Top-Torjäger ist der erst 19-jährige Tony Menzel, der bereits viermal erfolgreich war und zudem einen weiteren Treffer vorbereitete.
Bilanz: Laut "transfermarkt.de" standen sich beide Klubs bislang 44 Mal gegenüber – mit deutlichen Vorteilen zugunsten der SGD. In gleich 19 Spielen ging Dynamo gegen die Kogge als Sieger vom Platz, während Hansa erst neun Partien für sich entscheiden konnte. In der 3. Liga setzte sich Rostock in acht Partien erst einmal durch – 13 Jahre ist das her. Vier der letzten sechs Drittliga-Partien konnte Dynamo für sich entscheiden, das letzte Aufeinandertreffen in der 3. Liga im April 2021 endete torlos.
Gute Erinnerungen an Dresden: Auch, wenn die Bilanz insgesamt gegen Hansa spricht, hat die Kogge gute Erinnerungen an Dynamo. Schließlich konnten die Rostocker das letzte Duell beider Klubs im Februar 2022 deutlich mit 4:1 gewinnen. Bereits nach 18 Minuten führte die Kogge in Dresden mit 4:0. Nils Fröling, der auch heute noch für Hansa spielt, schnürte dabei einen Doppelpack. Auf Dresdner Seite war unter anderem Christoph Daferner dabei: "Die Dinger sind uns nur so um die Ohren geflogen. Es war einfach nur eine Stille im Stadion. Das will man auf keinen Fall nochmal erleben", erinnert sich der Angreifer in der "Bild"-Zeitung.
Überraschungsmoment: Während Dynamo im Hinblick auf die aktuelle Formstärke klar die Nase vorne hat, kann Hansa auf den Überraschungsmoment setzen. Die Kogge geht, vor allem aufgrund der Tatsache, dass es ein Auswärtsspiel ist, eher als Außenseiter in die Partie. Es ist aufgrund der bislang schwachen Ausbeute zwar ein gewisser Druck vorhanden, gleichzeitig will die SGD nicht das zweite Derby in Folge verlieren, nachdem es vor vier Wochen bereits eine 0:2-Pleite in Aue gesetzt hatte. Und dass die Kogge durchaus über Qualität in der Offensive verfügt, wurde zuletzt trotz ausbleibender Ergebnisse deutlich. Bei einer besseren Chancenwertung ist die Überraschung definitiv möglich.
Pfanne: Für Hansa-Kapitän Franz Pfanne wird es ein besonders Spiel, schließlich entstammt der 29-Jährige der Dynamo-Jugend und war jahrelang (2007-2015) für die SGD am Ball. Vor den Augen der Familie, die aus Bautzen stammt, wird der Mittelfeldspieler besonders motiviert sein. Noch ist zwar nicht ganz klar, ob Pfanne von Anfang an spielen wird, nachdem er gegen Mannheim erstmals nur auf der Bank saß, dennoch ist davon auszugehen, dass er auf jeden Fall zum Einsatz kommen wird.