Nur zehn Punkte aus elf Spielen: Hansa trennt sich von Hollerbach
Erst vor der Saison verpflichtet, ist Bernd Hollerbach ab sofort nicht mehr Trainer des F.C. Hansa Rostock. Zwei Tage nach der 0:2-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken zogen die Verantwortlichen die Konsequenzen aus dem bisher schwachen Saisonverlauf und stellten den 54-Jährigen am Donnerstag mit sofortiger Wirkung frei. Vorerst übernehmen nun die beiden Co-Trainer.
"Finale Überzeugung" fehlte
Nur zwei Siege, lediglich zwölf Tore und Drittletzter: Nach dem Abstieg ist der F.C. Hansa Rostock bislang noch nicht in der 3. Liga angekommen und befindet sich nach einem Viertel der Saison mit nur zehn Punkten aus elf Spielen auf einem Abstiegsplatz wieder. Diese enttäuschende Bilanz nahmen die Verantwortlichen um Sportchef Amir Shapourzadeh nun zum Anlass, um die Reißleine zu ziehen und Trainer Bernd Hollerbach mit sofortiger Wirkung freizustellen.
"Nach eingehender Analyse der bisherigen Spiele fehlt der sportlichen Leitung, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die finale Überzeugung, dass sich die derzeitige tabellarische Situation unter Bernd Hollerbach kurzfristig verbessern wird. Daher sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir in der Mannschaft einen neuen Impuls setzen müssen und haben entschieden, den Cheftrainer freizustellen", erklärt Shapourzadeh, der bereits unmittelbar nach der Partie in Saarbrücken ein Bekenntnis zu Hollerbach vermieden hatte.
"Wir danken Bernd Hollerbach für seinen hohen persönlichen Einsatz beim F.C. Hansa", sagt Rostocks Sportchef. Nach dem Zweitliga-Abstieg habe der 54-Jährige in einer "sehr schwierigen Phase die Verantwortung übernommen und tatkräftig mitgeholfen, den notwendigen Umbruch mitzugestalten. Leider haben am Ende die erhofften Ergebnisse gefehlt. Für seine weitere Trainerlaufbahn und auch privat wünschen wir ihm alles Gute".
Erst seit Saisonbeginn im Amt
Hollerbach hatte den Trainerposten erst zu Saisonbeginn von Mersad Selimbegovic übernommen, musste nach einem XXL-Umbruch im Sommer zunächst aber mit einem Rumpfkader arbeiten. Erst mit Ende der Transferperiode Anfang September war das Aufgebot komplett, wenig später folgte beim 4:1 gegen Unterhaching der erste Sieg. Eigentlich schien die Wende damit geschafft, doch seitdem holte Hansa aus vier Spielen nur noch einen Sieg, was nun zum Aus des 54-Jährigen führt.
"Ich bedauere es sehr, dass meine Arbeit hier endet. Ich habe mit viel Leidenschaft alles versucht, um die Kogge wieder in ein gutes Fahrwasser zu bekommen", sagt Hollerbach zum Abschied und zeigt sich überzeugt davon, "dass in der Mannschaft viel Potenzial steckt und sie bald in die Erfolgsspur finden wird. Ich wünsche dem Verein, allen Verantwortlichen und den großartigen Fans nur das Beste für eine erfreuliche Zukunft".
Co-Trainer übernehmen vorerst
"Bis auf Weiteres", wie Hansa mitteilte, werden die Co-Trainer Simon Pesch und Marcus Rabenhorst das Training übernehmen. Das Duo wird auch am Samstag (14 Uhr) beim Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen an der Linie stehen. "Simon und Marcus genießen unser vollstes Vertrauen, sie kennen die Mannschaft sehr gut aus der täglichen Arbeit und werden das Team am Sonnabend als verantwortliche Trainer betreuen", erklärt Shapourzadeh das weitere Vorgehen.