"Können einen Screenshot davon machen": Energie stellt Rekord auf

Langsam wird es ein wenig unheimlich: Nach den Siegen in Verl (3:0) und gegen Stuttgart II (4:0) hat Energie Cottbus auch beim VfL Osnabrück gewonnen. Mit dem 5:2-Erfolg an der Bremer Brücke untermauerten die Lausitzer zum einen ihre starke Form und stellten zum anderen einen Rekord auf.

Wollitz erklärt die Erfolgsfaktoren

Da konnte sich auch Trainer Claus-Dieter Wollitz das Grinsen nicht verkneifen. Als die starke Leistung seiner Mannschaft im "MagentaSport"-Interview nach Spielende ausdrücklich gelobt wurde, sorgte das beim Coach sichtbar für Stolz. Eine Erklärung hatte der 59-Jährige ebenfalls parat: "Die Mannschaft ist schon länger zusammen. Dann hast du natürlich deine Abläufe." Dennoch hatte sich die aktuelle Siegesserie nach dem Saisonstart mit zwei Niederlagen zum Auftakt nicht unbedingt angekündigt.

Als Hauptgrund für die Trendwende nannte Wollitz eine Aussprache mit der Mannschaft nach dem Pokalspiel gegen Werder Bremen Mitte August. Dabei hätten auch die Spieler dem Trainerteam gesagt, was es ändern müsse. "Das ist in der heutigen Kommunikation sehr wichtig. Denn wenn man sich dort Sachen nicht sagen darf, wann dann?" Die Aussprache zeigte Wirkung, denn danach hat Cottbus vier von fünf Spielen gewonnen. Die letzten drei Partien gar in Serie, was Energie in der 3. Liga zuvor noch nie gelungen war.

Keine "Genugtuung"

Ausschlaggebend für den Rekord – zusammen mit dem Erfolg im Landespokal sind es sogar schon vier Siegen in Folge – war vor allem die Tatsache, dass sich die Brandenburger auch von den zweimaligen Ausgleichstreffern der Lila-Weißen nicht aus dem Konzept bringen ließen. "Wir werden auch nach Rückschlägen nicht unruhig", lobte Wollitz. Die Mannschaft sei "total überzeugt", "sehr homogen" und habe einfach "Bock auf Fußball", nannte der 59-Jährige weitere Erfolgsfaktoren. Am Ende sei der Sieg zwar "zu hoch" ausgefallen, aber dennoch verdient.

Für Wollitz war es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, doch Emotionen habe er nicht mehr. "Es ist wie jedes anderes Auswärtsspiel. Was 2012/13 mit mir gemacht wurde, ist an Unverschämtheit nicht zu überbieten. Dabei möchte ich es belassen." Genugtuung ob des Sieges verspüre er nicht und betonte, dass er sich über den Abstieg des VfL geärgert habe.

Platz 4: "Sieht einfach schön aus"

Mann des Abends war Timmy Thiele, der gleich doppelt traf – und damit seine ersten beiden Drittliga-Treffer seit Mai 2021 erzielte. "Er braucht seine Freiheiten, die er aber auch zurückzahlt." Worte, die der Stürmer im Interview mit einem Lächeln quittierte. "Wir zeigen Woche für Woche, dass wir es fußballerisch draufhaben. Es spielt sich jetzt immer mehr ein. Wenn wir dranbleiben und gierig bleiben, wird das auch immer besser. In den letzten Jahren haben wir dazu gelernt." Das gilt auch für Thiele selbst. "Ich bin sehr glücklich, dass ich der Mannschaft mit zwei Toren helfen konnte."

Schon am Samstag geht es für die Lausitzer gegen den 1. FC Saarbrücken weiter, doch vorher lohnt sich ein Blick auf die Tabelle. Schließlich ist der Aufsteiger derzeit Vierter – und stellt mit 18 Treffern die beste Offensive der Liga. "Das sieht einfach schön aus, davon können wir jetzt einen Screenshot machen", meinte Thiele. Mehr als eine "schöne Momentaufnahme" sei der aktuelle Tabellenplatz aber nicht, "denn wir haben noch viele Spiele vor uns".

Siegerpils ja, aber Ruhe bewahren

Ein Siegerpils sei auf der langen Rückfahrt aber dennoch drin. Auch Wollitz gab sein Go: "Gerne auch zwei, bei mir darf man das immer." Zumindest, wenn Leistung erbracht wird. Doch darüber gibt es bei den Cottbusern derzeit keine Zweifel. Gleichwohl mahnte der Energie-Coach aber auch: "Wir müssen die Ruhe bewahren." Sonst könne es – gerade in der 3. Liga – auch schnell wieder in die andere Richtung kippen.

   

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