"Dann musst du den Mund halten": Kniat wird nach Pleite deutlich

Nur drei Tage nach der ersten Niederlage der Saison beim 0:1 gegen 1860 München musste Arminia Bielefeld mit dem 0:3 gegen Stuttgart II am Dienstag direkt die nächste Pleite einstecken. Trainer Mitch Kniat wurde im Anschluss deutlich – und sorgt sich um Kapitän Mael Corboz.

"Waren nicht bereit für den Sieg"

Er hatte nach Abpfiff Redebedarf, Arminia-Coach Mitch Kniat. Zunächst aber nicht mit seiner Mannschaft, sondern mit Schiedsrichter Timon Schulze – und tauschte sich für einige Zeit mit dem Unparteiischen aus. Dass Kniat mit der Leistung Schulzes nicht zufrieden war, hatte man schon während der 90 Minuten erkennen können. Unter anderem über die Entstehung der ersten beiden Tore – beim 0:1 standen Stuttgarter Spieler womöglich zu nah an der Arminia-Mauer und beim 0:2 wurde ein Foulspiel von Boakye an Oppie nicht geahndet – hatte sich Bielefelds Trainer aufgeregt.

Dass sich Schulze in der Halbzeitpause mehrere Szenen des ersten Durchgangs laut Kniat nochmal angeschaut habe, stieß dem 38-Jährigen ebenfalls sauer auf: "Das ist in meinen Augen ein No-Go", schimpfte er bei "MagentaSport". In einem größeren Umfang auf die Schiedsrichter-Entscheidungen eingehen oder sich darüber aufregen wollte der DSC-Coach aber nicht. "Wenn du 0:3 verlierst, musst du einfach den Mund halten. Ich will das daher gar nicht beurteilen, weil ich meine Leistung und die Leistung meines Teams beurteilen muss. Und meine Leistung war heute nicht gut. Punkt."

Aber auch seine Mannschaft erwischte keinen guten Tag. "So wie wir hier aufgetreten sind, waren wir nicht für den Sieg bereit", wurde der 38-Jährige deutlich und vermisste vor allem die Einsatzbereitschaft seiner Spieler: "Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht mal geführt. Und die, die wir geführt haben, gingen verloren." Auch offensiv blieb der DSC bis auf die Anfangsphase, in der Wörl die Latte traf, harmlos. Mit einem Dreifachwechsel zur Pause hatte Kniat nochmal versucht, etwas zu verändern, der Plan ging jedoch nicht auf, zumal es zu diesem Zeitpunkt schon 0:2 stand. "Es ist schwer, dann noch was zu regulieren." Unter dem Strich eine "verdiente Niederlage" und "ein wirklich beschissener Tag", so Kniat.

Sorgen um Corboz

Dazu zählte auch die Verletzung von Kapitän Mael Corboz, der nach 61 Minuten im Anschluss an einen Sprint nicht mehr weitermachen konnte. "Wir wissen noch nicht, in welche Richtung das geht. Aber wenn man sich im Sport ein bisschen auskennt, ist das typisch so, wie ein Muskelfaserriss passiert", so Kniat. "Das ist die Belastung in einer Englische Woche. Sowas kann passieren, ist aber ganz, ganz bitter für uns." Ausgerechnet das Duell gegen Ex-Klub Verl wird der Mittelfeldspieler am Sonntag (19:30 Uhr) wohl verpassen.

"Aber wir müssen nach vorne schauen – und ein paar Sachen anders machen". Es gebe einiges, was verbessert werde müsse. "Damit müssen wir direkt morgen anfangen." Kniat sprach nach der zweiten Niederlagen in Folge und dem Abrutschten auf Platz 8 von einem "Rückschlag, der uns aber nicht umwirft". Auch Torhüter Jonas Kersken meinte: "Wir dürfen jetzt nicht die Köpfe hängen lassen und müssen am Sonntag vor heimischer Kulisse gegen Verl wieder punkten", wird er auf der Arminia-Homepage zitiert.

   

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